Gut besuchte Benefizlesung
Eine Lesung, die bewegte

Große Resonanz: Knuth Martens las aus seinem Buch „Verlassenes Land“ und informierte aus erster Hand über seine Erfahrungen an der polnisch-ukrainischen Grenze.  | Foto: Menschenfreude e. V.
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  • Große Resonanz: Knuth Martens las aus seinem Buch „Verlassenes Land“ und informierte aus erster Hand über seine Erfahrungen an der polnisch-ukrainischen Grenze.
  • Foto: Menschenfreude e. V.

Alfter-Gielsdorf (fes). Am Anfang waren die Zweifel bei Knuth Martens groß: „Hilfslieferungen in die Ukraine sind sicher notwendig, aber macht es auch Sinn, Spenden in Flüchtlingslager und an die ukrainische Grenze zu fahren?“ Es gab ja bereits Hilfe vor Ort. Und vermutlich würden die vor der Invasion Putins Geflüchteten sowieso nicht lange dort bleiben. „Vielleicht doch etwas viel Aktionismus?“ Doch dann schloss sich Knuth Martens Anfang März mit seiner Frau Stefanie doch einem Hilfskonoi mit 12 Fahrzeugen, zwei LKW und 39 Tonnen Hilfsgütern an und brach Richtung polnisch-ukranischer Grenze auf. Auf der Rückfahrt hatten sie 37 Menschen dabei, die sicher nach Deutschland gebracht wurden. Seine Erlebnisse fasste der 53-jährige Brühler in seinem Buch „Verlassenes Land: Über Menschen und Menschlichkeit im Ukraine-Krieg“ zusammen. Das Interesse an seinen Schilderungen ist groß. Rund 65 interessierte Zuhörer kamen zu seiner Lesung zum Gielsdorfer Dorfgemeinschaftshaus. Organisiert hatte die Hilfsaktion im Frühjahr der Alfterer Verein „Menschenfreude“, dessen Vorsitzender und Vereinsgründer Jürgen Perteck die zahlreichen Gäste ebenso begrüßte wie Albert Schäfer vom Trägerverein des Dorfhauses.

Knuth Martens schilderte zunächst, wie es überhaupt dazu kam, dass er dieses Buch schrieb:„Immer mehr Menschen hatten mich nach meinen Erlebnissen gefragt, also begann ich diese aufzuschreiben.“

Mit seinem 120 Seiten starken Buch möchte er auch den Schicksalen der Geflüchteten Gehör verschaffen, damit möglichst viele Leser erfahren, was aktuell in der Ukraine vor sich geht. Außerdem wirbt Martens für weitere Hilfen. Der Erlös, sowohl aus der Lesung als auch aus dem Buchverkauf, kommen dem Verein „Menschenfreude“ zugute, der damit weitere vom Krieg betroffene Familien unterstützt. Derzeit fahren alle zwei bis drei Wochen Hilfstransporte Richtung Ukraine. Wer mehr erfahren möchte, kann die Internetseite www.menschenfreude.org besuchen.

Musikalisch untermalt wurde der Abend durch zwei junge Ukrainerinnen, Diana und Maria aus Kiew, 15 und 16 Jahre alt, die mit ihren Müttern am 10. März geflohen sind und jetzt in Bonn wohnen. Beide sangen Lieder aus ihrer Heimat, die das Publikum emotional sehr berührten.

Abgerundet wurde die Lesung durch den Jugendchor der katholischen Mittelgemeinden Oedekoven, Impekoven und Gielsdorf um seinen Leiter René Breuer. Gemeinsam stimmten alle die bekannte Friedenshmyne „Imagine“ von John Lennon, die im Februar wieder in die Charts kam, an. Das Buch von Knuth Martens kann für 13,50 Euro unter Angabe der ISBN-Nummer 978-9403660783 über den Buchhandel, lokal vor Ort oder online im Internet, bezogen werden.

Große Resonanz: Knuth Martens las aus seinem Buch „Verlassenes Land“ und informierte aus erster Hand über seine Erfahrungen an der polnisch-ukrainischen Grenze.  | Foto: Menschenfreude e. V.
Emotionaler Moment: Schülerinnen aus der Ukraine sangen Lieder aus ihrer Heimat.  | Foto: Menschenfreude e. V.
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