Infotafel zum Kriegerdenkmal
Einbettung in historische Zusammenhänge

Jan Gerull, Raymund Schoen und Bürgermeister Stefan Rosemann (von links) bei der Einweihung der Infotafel am Marktplatz | Foto: Woiciech
  • Jan Gerull, Raymund Schoen und Bürgermeister Stefan Rosemann (von links) bei der Einweihung der Infotafel am Marktplatz
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  • hochgeladen von Irmgard Bracker

Mit der Gedenktafel „Kriegerdenkmal“ weihten Bürgermeister Stefan Rosemann, Antragsteller Raymund Schoen, und Archivar Jan Gerull, das dritte Exemplar im Stadtgebiet ein.

Neben der Stele auf dem Michaelsberg über Humperdinck, sowie die Tafel über den Zwangsarbeiter-
beschuss 1945 in Kaldauen, können die Menschen nun etwas über das „Siegerdenkmal“ auf dem Marktplatz erfahren. „Man wird oft gefragt, was es mit der Säule hier auf sich hat“, erzählte der Bürgermeister.

Ein Augenmerk des Infotextes liegt auf der Nutzung des Kriegerdenkmals, das am 18. August 1877 enthüllt wurde, als „Inszenierungspunkt“. Am Fuße der Viktoria kam nicht nur der Kameradschaftliche Verein zusammen, sondern auch Turn-, Schützen- und Gesangsvereine marschierten hier zu Stiftungsfesten, Kaisergeburtstagen oder Jahrestagen der siegreichen Schlachten auf. Auf dem Sockel sind ebenfalls die Namen der 168 Toten des Siegkreises zu lesen, die in den Einigungskriegen 1866 gegen Österreich, und 1870/71 gegen Frankreich, starben.

„Mich trieb außerdem eine persönliche Motivation“, berichtete Raymund Schoen. „Mein Vater kämpfte als 17-Jähriger in der Einheit, die dort oben steht, und zählte zu den fünf Prozent, die überlebten.“
Bereits 2021 ging der Antrag auf eine friedenspolitische Präsentation am Denkmal ein. Diese wurde jedoch in Aufstellung einer Informationstafel umgewandelt, die das Denkmal in historische Zusammenhänge bettet.

Jan Gerull zeigte sich für die inhaltliche Umsetzung verantwortlich, derweil der Grafiker Eric de Corné die Gestaltung übernahm. Das Denkmal gab einer militaristischen, nationalistischen, und nicht zuletzt monarchischen Grundhaltung der Entstehungszeit Ausdruck, die es im Zeitalter der 60 Jahre währender deutsch-französischer Freundschaft zum Glück verloren hat. „In Friedenszeiten soll es eher als Mahnung verstanden werden“, ergänzte Bürgermeister Stefan Rosemann.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Dirk Woiciech aus Siegburg

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