Hilfe, ganz privat organisiert
Vorbildlich: „Wir helfen allen Menschen“

Mit Elan und frohen Mutes beladen die Helfer die LKW am Standort in Sankt Augustin.  | Foto: Woiciech
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  • Mit Elan und frohen Mutes beladen die Helfer die LKW am Standort in Sankt Augustin.
  • Foto: Woiciech

Engagierte Bürger bringen Hilfsgüter in die Ukraine und sorgen für sicheren Transport

Rhein-Sieg-Kreis. Engagierte Bürger aus dem Rhein-Sieg-Kreis haben sich zusammengetan, um selbst in der Krise in der Ukraine vor Ort zu helfen.

„Als der Krieg vor etwa fünf Wochen angefangen hat, saß ich mit Guido Krüger bei einer Tasse Kaffee in Siegburg auf dem Marktplatz. Uns war sofort klar, das einfach nur spenden nicht ausreicht“, erzählt Gunther Maassen. Daher entschloss man sich, kurzerhand selbst Waren in die Ukraine zu schaffen. „Inzwischen können wir auf ungefähr 50 Leute zurückgreifen.“

Dank großzügiger finanzieller Unterstützung, darunter rund 40.000 Euro der Unternehmerfamilie Reifenhäuser aus Troisdorf, ist es möglich, neun Fahrzeuge mit zusammen 14 Tonnen zu beladen. Hier hilft die Firma „Easy Rent“ unkompliziert. So gelingt es dem Team schnell auf Notfälle aus der Krisenregion zu reagieren. „Ein Vorratslager einer Kinderklinik mit angeschlossener Frühchenabteilung wurde zerstört. Neben Windeln, Pflegeprodukten, Schnuller und Babynahrung, haben fleißige Damen noch Kleidung genäht“, erläutert Gunther Maassen begeistert.

Rein technisch fährt die engagierte rein private Truppe nur circa 50 Meter hinter die ukrainische Grenze und übergibt die Hilfsgüter Mitarbeitern der Firma GPA, die über eine Dependance in Kiew verfügen.

Grenzkontrollen werden zur Nervenprobe.  | Foto: Team Gunther Maassen
  • Grenzkontrollen werden zur Nervenprobe.
  • Foto: Team Gunther Maassen

Doch die Unterstützung hört hier nicht auf. Durch die Kooperation mit Michael Senf sind Freunde aus dem karnevalistischen Umfeld ebenfalls mit Personentransportern unterwegs, um Vertriebene mit nach Deutschland zu holen, die von den Kommunen untergebracht werden. „Das wurde alles vorab geregelt“, berichtet Gunther Maassen.

Der Mitorganisator, der gemeinsam mit Roland Scharf bereits öfters vor Ort war, denkt viel über die kleinen Momente nach. „Wir beschenkten kranke Kinder einer Onkologie-Station aus Kiew, die in einem Bus untergebracht waren, mit Schokolade. Das Lächeln auf den Gesichtern war unbezahlbar.“ Auch russischen LKW-Fahrern, die auf der Autobahn festsitzen, wird mit Essen und kleinen Geldbeträgen geholfen, damit sie duschen und telefonieren können. „Wir stehen allen Menschen bei. Auf der Straße muss keiner verhungern.“

Der aktuelle Trip selbst ist planmäßig abgelaufen: „Wir mussten zwar etwas improvisieren, aber das klappt bei kleinen Teams ganz gut.“ Neben Ärzte ohne Grenzen, die mit Medikamenten versorgt wurden, gestaltete sich die Übergabe der Hilfsgüter hinter der Grenze als unproblematisch. Nur die fünfstündige Grenzkontrolle entwickelte sich als kleine Nervenprobe. Außerdem konnten 12 Ukrainer mit Zielen zwischen Köln und Mannheim mitgenommen werden.

„Wenn man einmal anfängt, kann man nicht aufhören“, zieht Gunther Maassen sein Fazit. Die Organisation wächst ständig. Zahlreiche Gruppen vernetzen sich mittlerweile untereinander und der SKM in Siegburg leistet organisatorische Hilfe. „Lebensmittel, die nicht transportiert werden können, spenden wir den Tafeln.“ Geldspenden mit Spendenquittung bitte an: SKM, Kreissparkasse Köln, IBAN: DE49370502990001009786, BIC: COKSDE33XXX - Im Verwendungszweck „Ukraine“ und die Adresse angeben.

Mit Elan und frohen Mutes beladen die Helfer die LKW am Standort in Sankt Augustin.  | Foto: Woiciech
Grenzkontrollen werden zur Nervenprobe.  | Foto: Team Gunther Maassen
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Dirk Woiciech aus Siegburg

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