Verkehrsunfallstatistik 2016
Kreis mit niedrigsten Werten in NRW

- Pressesprecher Burkhard Rick, Abteilungsleiter Günter Brodeßer und Petra Kaufmann (v.li.) präsentierten die Verkehrsunfallstatistik 2016.
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Rhein-Sieg-Kreis - „Wir sind einer der sichersten Kreise des Landes
Nordrhein-Westfalen", stellte Günter Brodeßer, Abteilungsleiter der
Kreispolizeibehörde, bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik
für das Jahr 2016 vorweg fest. Das lässt sich vor allem an der
Häufigkeitszahl belegen, die an den Verkehrsunfällen pro 100.000
Einwohner gemessen wird. Diese liegt im Kreis bei 2.740 und weist
somit erneut die geringste Unfallbelastung in NRW auf. Landesweit
erreicht sie im Vergleich 3.581. „Wir müssen allerdings die Zahl
der Unfälle aus 2015 korrigieren", fügte er hinzu. Durch ein
Schnittstellenproblem wurden 1.213 Bagatell-Unfälle nicht in die
Statistik aufgenommen, sodass die Zahl bei 8.861 lag. Wer die
Gesamtunfallzahl mit 8.858 für dieses Jahr sieht, stellt fest, dass
das Niveau etwa gleich geblieben ist. Erstaunlich, wenn man bedenkt
das mit einem Bevölkerungszuwachs von rund 6.000 Einwohnern und 5.000
neuen Zulassungen die Verkehrsdichte zunahm. „Aus unserer Sicht ist
es ein positives Jahr", ist der Tenor von Günter Brod-eßer. Seine
Kollegin Petra Kaufmann, Leiterin der Direktion Verkehr, führt dann
einige Zahlen genauer aus. Insgesamt sank die Zahl der Verunglückten
um 2,4 Prozent, 33 Personen, auf 1.316, obwohl sie sich landesweit um
3,6 Prozent erhöhte. Positiv ist die Entwicklung der
Verunglücktenzahl im Zeitraum der letzten zehn Jahre, denn diese fiel
um 13 Prozent. Leider stieg die Zahl der Getöteten 2016 um 71,4
Prozent auf 12. Diese Opferzahlen sind schmerzlich, allerdings lässt
es sich nicht beeinflussen, ob Schwerverletzte überleben. Ferner
kletterte die Zahl der verunglückten Kinder gegenüber dem
Vorjahreswert um 6,3 Prozent auf 118. „Bei diesen Vorkommnissen
schickt man die Kinder vorsichtshalber ins Krankenhaus und das ist gut
so", erklärte Petra Kaufmann. Dennoch liegt das Risiko für Kinder,
Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden, 18 Prozent unter dem
Landesdurchschnitt. Sehr erfreulich ist der Rückgang der am Unfall
beteiligten Jugendlichen um 19,8 Prozent auf 69. In den letzten zehn
Jahren ist in der Häufigkeitszahl der Altersgruppe ein sagenhafter
Rückgang um 44 Prozent zu verzeichnen.
Ebenfalls muss auf die Gruppe der Senioren verstärkt geachtet werden.
Es sind immer mehr ältere Bürger im Straßenverkehr unterwegs, sei
es im Auto oder auf dem Fahrrad. Auch wenn die Zahl der zu Schaden
gekommenen Senioren um 4,1 Prozent sank, ist in der Häufigkeitszahl
ein Anstieg um 28 Prozent in den letzten zehn Jahren zu beobachten.
Hierbei spielt die demographische Entwicklung eine große Rolle. Die
Zahl der verunglückten Kradfahrer sank 2016 um 19,6 Prozent auf 82.
Eine interessante Entwicklung ist bei den Auslösern zu erkennen. Für
das vergangene Jahr wurden 1.048 Fälle mit Personenschaden
ausgewertet. Während 11,5 Prozent auf unangepasste Geschwindigkeit
zurückzuführen ist, liegen 18 Prozent bei Vorfahrts- oder
Vorrangverletzungen, sowie 15 Prozent in Fehlern beim Abbiegen oder
Wenden. In 4,7 Prozent der Fälle stand ein Beteiligter unter Alkohol-
oder Drogeneinwirkung. An den repressiven Maßnahmen zur Bekämpfung
der Hauptursachen (ohne Verkehrsunfälle) lässt sich noch eine andere
erschreckende Entwicklung ablesen. Während die Verstöße wegen
Geschwindigkeit um 1.335 zurückgingen, nahmen die „Strafen" für
die Nutzung von Mobiltelefonen zu, auf 246. Besonders hierauf muss
sich die Polizei vermehrt konzentrieren. Natürlich wird die bewährte
Verkehrssicherheit weitergeführt. Von der Entschärfung von
Gefahrenpunkten und Unfallhäufungsstellen, über Verkehrserziehung in
Schulen, Kindergärten und Seniorenheimen, bis zur Unfallprävention
zum Beispiel den „Crash Kursen NRW" an weiterführenden Schulen,
investieren die Mitarbeiter der Kreispolizeibehörde viel Zeit, Arbeit
und Herzblut hierein. Die komplette Verkehrsunfallstatistik im
Internet unter
www.rhein-sieg-kreis.polizei.nrw.de.
- Dirk Woiciech


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