Ungetrübter Freibad-Spaß
Auch die Badegäste können ihren Beitrag leisten

- Damit in den Freibädern der Region alles planmäßig läuft, stehen am Beckenrand die „Fachangestellten für Bäderbetriebe" oder auch ausgebildete Rettungsschwimmer.
- Foto: Michael Schmitz/DLRG
- hochgeladen von RAG - Redaktion
Rhein-Sieg-Kreis - Rhein-Sieg-Kreis. Sommerzeit ist Badezeit. Wenn die Temperaturen
klettern, dann sehnen sich Groß und Klein nach Entspannung im Wasser.
Also ist es kein Wunder, dass die Freibäder in dieser Zeit voller
Menschen sind. Dass hier alles geregelt abläuft und niemand in den
Becken zu Schaden kommt, darauf achten nach wie vor die
„Bademeister", wie sie immer noch gerne genannt werden. Mittlerweile
heißt der Beruf jedoch „Fachangestellter für Bäderbetriebe" und
ist überall heiß begehrt. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre und
umfasst alles, was man für einen reibungslosen Betrieb wissen muss.
Dazu gehören die Aufsichtspflicht, sowie das Überprüfen der
Wasserqualität bis zur Kontrolle der technischen Abläufe.
„2.500 Fachkräfte fehlen auf dem Markt", weiß Christopher Weber,
Technischer Leiter vom Oktopus-Bad in Siegburg, zu berichten. Die
Institutionen leiden aber nicht nur unter dem Mangel von ausgebildeten
Bademeistern, sondern hauptsächlich unter fehlenden
Rettungsschwimmern, die als Aushilfen angestellt sind. „Vor einigen
Jahren waren es rund 50, heute sind wir zwölf und weniger", so
Christopher Weber. In der Region macht sich dies bereits bemerkbar.
Neben der Stellenausschreibung zum Rettungsschwimmer hängt im
Schwimmbad Neunkirchen momentan der Hinweis, dass das Bad erst am
Nachmittag öffnet, aufgrund von Personalengpässen. Das kann auch an
anderen Orten im Kreis schnell passieren. Vorwiegend in der
Hochsaison, bei vollem Freibad, ist gutes, verlässliches Personal
unverzichtbar. Es muss den Blick auf die Menschen haben, die ihre
Freizeit hier verbringen.
„Die Erfahrung hat gezeigt, dass mittlerweile mehr Nichtschwimmer
kommen". Deshalb ist es wichtig, genau hinzuschauen, auch bei den
niedrigen Becken. Acht Stunden lang läuft der Dienst, mit einer Pause
von 30 Minuten. Doch bei großer Hitze und Andrang sind weitere kleine
Auszeiten notwendig und in einem gut funktionierenden Team
realisierbar.
Der Rettungsschwimmer sollte körperlich fit sein und vorausschauend
arbeiten. „Wenn manche Attraktionen überfüllt sind, muss er sie
schließen. Außerdem behält er ebenso das Wetter im Auge und
reagiert gegebenenfalls prompt". Ist tatsächlich einmal ein
Rettungseinsatz nötig, wird nicht einfach hinterhergesprungen,
vielmehr greift der Profi mit den richtigen Hilfsmitteln ein.
Umsichtigkeit ist hier oberstes Gebot. Dabei müssen die Besucher
ebenfalls mithelfen. „Das richtige Verhalten beinhaltet in erster
Linie das Beachten der Baderegeln, die in neun Sprachen ausliegen".
Ein großes Problem ist weiterhin das Mitführen von Glasflaschen oder
unsachgemäße Badekleidung, wie etwa ein Wickelrock. Neben dem
hygienischen Aspekt geht es darum, dass sich falsche Kleidung
vollsaugt und den Schwimmer hinabzieht. „Der wichtigste Tipp ist
jedoch: achtet auf eure Mitmenschen, jeden Einzelnen, der mit ins
Becken steigt", erläutert Christopher Weber. Sicher ist die Aufsicht
und Betreuung fordernd, macht aber auch Spaß. Das Hallenbad
beansprucht aufgrund der Größe keinen besonderen Aufwand, doch im
Kern unterscheidet sich die Arbeit nicht. „Außerdem wurde die
Bezahlung vor kurzem angemessen aufgestockt". Voraussetzung für den
Rettungsschwimmer ist der Erwerb des „Deutschen
Rettungsschwimmabzeichen" in Silber bei der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). In Siegburg ist das optimal
umzusetzen, da die Ortsgruppe ihr Vereinsheim direkt neben dem Oktopus
hat und in Kooperation die notwendigen Kurse anbietet. „Der
Rettungsschwimmer ist mit der richtigen körperlichen Eignung und
ausreichender Schwimmfähigkeit für jeden erreichbar", motiviert
Ausbilderin Simone Meys. „Für Silber ist zusätzlich der Nachweis
eines Erste Hilfe-Lehrgangs nötig, der nicht älter als zwei Jahre
sein darf". Insgesamt ist das Silber-Abzeichen ohnehin vielfältig
nutzbar. Es ist nicht nur Grundlage für die Arbeit im Freibad,
sondern obendrein für den Einsatz bei der Wasserrettung, oder im
Polizei- und Feuerwehrdienst. „Es ist eigentlich der Einstieg für
alles". Für das Ablegen des Abzeichens muss man übrigens kein
DLRG-Mitglied sein. Sollten Probleme beim Schwimmen vorliegen, lässt
sich selbst das beheben. Hier hilft die DLRG mit einem Technikkurs,
der die Grundkenntnisse bei Brust, Kraul, Tauchen und Sprung
verbessert.
Dieser Kurs startet Ende August, während der für die
„Rettungsschwimmer" ab Oktober im Angebot ist. Für beide
Veranstaltungen wird ein Sichtungsschwimmen am Donnerstag, 31. August,
stattfinden. Treffpunkt ist um 18 Uhr im DLRG-Heim in der Zeithstraße
106. Nähere Informationen und Formulare zur Anmeldung sind im
Internet abrufbar unter
www.siegburg.dlrg.de
#article
- Dirk Woiciech


Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare