PFAS-Funde im Rhein-Erft-Kreis
SPD ist beunruhigt und stellt Fragen an Verwaltung

Die SPD-Kreistagsfraktion findet die PFAS-Funde beunruhigend und hat eine aktuelle Anfrage an den Kreis-Umweltausschuss gestellt.  | Foto: Chris Anton/stock.adobe.com
  • Die SPD-Kreistagsfraktion findet die PFAS-Funde beunruhigend und hat eine aktuelle Anfrage an den Kreis-Umweltausschuss gestellt.
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„Nachweise von PFAS sind als sogenannte Ewigkeitsgifte besonders beunruhigend. Insbesondere mit Blick auf die prekäre zukünftige Grundwasserversorgung weiter Teile des Rhein-Erft-Kreises, haben wir hier einige Fragen an die Kreisverwaltung gerichtet“, fasst Dierk Timm, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Erft-Kreis, eine aktuelle Anfrage der Fraktion zusammen.

Rhein-Erft-Kreis (me). Durch die Arbeit eines Recherchenetzwerks war aufgedeckt worden, dass die sogenannten PFAS-Chemikalien wesentlich häufiger in der Umwelt nachgewiesen werden können, als bisher öffentlich bekannt. Insbesondere im Bereich Erftstadt sei es in der Vergangenheit vermehrt zu Nachweisen der nicht-abbaubaren Stoffe gekommen, so die SPD. Das Wasserwerk Erftstadt-Dirmerzheim werde nach Ende des Braunkohleabbaus die Wasserversorgung für weite Teile des Rhein-Erft-Kreises übernehmen, blickt die SPD in die Zukunft.

Heike Steinhäuser, Vorsitzende der Rhein-Erft SPD und Kreistagsmitglied, ergänzt: „Mit Problemen durch PFAS muss transparent umgegangen werden. Die Thematik zeigt aber auch, dass beim Thema Trinkwasserversorgung endlich konsequenter agiert werden muss. Ich hoffe, die Funde in Erftstadt sind für die Trinkwasserversorgung unkritisch. Schon lange drängen wir darauf, dass der Schutzbereich in Dirmerzheim an die zukünftigen Aufgaben angepasst wird. Hier muss mit Nachdruck agiert werden.“

In ihrer Anfrage zur Sitzung des Umweltausschusses am 8. März wollen die Sozialdemokraten unter anderem wissen, ob die PFAS-Nachweise dem Kreis bekannt sind und wie darauf reagiert wurde. Auch woraus sich die Häufigkeit von PFAS-Funden im Bereich Erftstadt ergebe, möchte die SPD wissen.

Eine weitere Frage richtet sich nach dem Umfang von Testungen stehender und fließender Gewässer.

Sie sind in der Umwelt kaum abbaubar

„PFAS“ steht für eine Gruppe von mehreren tausend einzelnen Chemikalien. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr stabil, sowie Wasser-, Schmutz-, und Fettabweisend sind. PFAS werden wegen ihrer einzigartigen Eigenschaften in verschiedensten Produkten wie Outdoor-Kleidung, Kochgeschirr, schmutzabweisenden Teppichen oder Nahrungsmittelverpackungen eingesetzt. Zudem kommen sie in einer Vielzahl von industriellen Prozessen zum Einsatz. Die Kehrseite des massiven Gebrauchs von PFAS: Diese Chemikalien sind so stabil, dass sie lange in der Umwelt verbleiben und sich in Nahrungsketten anreichern können. PFAS werden weltweit in Gewässern, Luft und Böden nachgewiesen. Auch im Blutserum von Menschen können sie vorkommen und gesundheitliche Effekte haben.(Quelle: Umwelt-Bundesamt)

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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