Hilfe soll besser vernetzt werden
Netzwerk für Gesundheit und Familie gegründet

Mitarbeiter der Caritas Rhein-Erft und des Rhein-Erft-Kreises wollen stärker zusammenarbeiten, um Kindern mit psychischen Erkrankungen besser helfen zu können.  | Foto: Carsten Preis
  • Mitarbeiter der Caritas Rhein-Erft und des Rhein-Erft-Kreises wollen stärker zusammenarbeiten, um Kindern mit psychischen Erkrankungen besser helfen zu können.
  • Foto: Carsten Preis

Erftstadt/Kerpen (red). Ein neues Kompetenznetzwerk im Rhein-Erft-Kreis ist an den Start gegangen, um die Unterstützung für Kinder und Familien von psychisch und suchterkrankten Eltern zu verbessern. Eines der Ziele ist, die Zusammenarbeit der Beteiligten aus dem Gesundheitswesen und der Jugendhilfe enger miteinander zu verzahnen. Die Finanzierung des Projektes übernimmt der Rhein-Erft-Kreis, die Begleitung der Kinder und Familien die Caritas Rhein-Erft.

„Kinder mit sucht- oder psychisch erkrankten Eltern haben ein vielfach erhöhtes Risiko, später selbst zu erkranken“, erläutert die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, Margot Denfeld. „Durch die zusätzlich vom Kreis bereitgestellten Mittel können nun mehr und spezifischere Präventionsangebote aufgebaut werden“, so Denfeld weiter.

Das neue Netzwerk baut auf die langjährige Zusammenarbeit der Psychosozialen Beratung – Fachambulanz Sucht in Kerpen und der Erziehungs- und Familienberatung Erftstadt auf. Beteiligt am neuen Kompetenznetzwerk ist zudem die Erziehungs- und Familienberatungsstelle in Kerpen. Die drei Caritas-Beratungsstellen haben zusätzliche Stundenkontingente erhalten, die mit Beratungsfachkräften aus dem Bereich der Sozialen Arbeit, der Sozial- oder Heilpädagogik besetzt wurden. Wichtig: Alle beteiligten Beratungsfachkräfte bringen zusätzliche therapeutische Kompetenzen mit – etwa in der Familien-, Kinder- oder Suchttherapie.

„Die Zusammenarbeit im neuen Kompetenznetzwerk hat für Hilfesuchende einige Vorteile“, so Georg Spilles, Leiter der Psychosoziale Beratung – Fachambulanz Sucht. Die psychiatrische Behandlung und die Suchtbehandlung haben ihren Fokus auf der Erkrankung und der Genesung der Klienten. Die Erziehungs- und Familienberatung nimmt hingegen die Ebene der Eltern und die Sichtweisen und Bedürfnisse der Kinder in den Blick. Ziel ist es nun, diese Betrachtungsweisen sinnvoll miteinander zu verbinden.

„Das kann bei der Stabilisierung einer Familie mit einem erkrankten Elternteil sehr hilfreich sein und die Entwicklungsfähigkeit und Resilienz von Kindern und Eltern stärken“, so Britta Schmitz, Leiterin der Caritas-Erziehungsberatung in Erftstadt. Die Beratungsstellen tauschen sich deshalb regelmäßig fachlich aus.

Angeboten werden Einzelberatungen, Gruppen für Kinder und Jugendliche von psychisch- und suchterkrankten Eltern, Beratung von Eltern sowie die Beratung und Schulung von pädagogischen Fachkräften. Die Gruppenangebote „Phönix“ (Erftstadt) und „Kolibri“ (Kerpen) für Kinder betroffener Eltern sind bereits gestartet und werden gut angenommen. „Diese Gruppenangebote sollen Kinder im Umgang mit der belasteten Familiensituation unterstützen und deren Erkrankungsrisiko mindern“, so Ulrich Blümer, Leiter der Erziehungs- und Familienberatung Kerpen. Auch eine Gruppe für Familienangehörige läuft bereits.

Das Hilfsnetzwerk soll nun Schritt für Schritt auch um Einrichtungen anderer Träger erweitert werden. Weitere Angebote sollen folgen.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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