Robert Wilson im Max Ernst Museum
Ein begehbares surreales Gesamtkunstwerk

Robert Wilson beim Vorab-Rundgang für die Presse. Rund 400 Objekte und Bilder werden gezeigt. | Foto: Montserrat Manke
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  • Robert Wilson beim Vorab-Rundgang für die Presse. Rund 400 Objekte und Bilder werden gezeigt.
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Brühl - Bis Sonntag, 26. August lässt der international bekannte
US-amerikanische Theaterregisseur, Bühnenbildner, Lichtdesigner und
Videokünstler Robert Wilson (*1941 in Waco, Texas) eine einzigartige
Rauminstallation im Max Ernst Museum Brühl des LVR entstehen.

Die Schau “Robert Wilson – The Hat Makes The Man“ fügt sich
damit in eine Reihe spartenübergreifender, spektakulärer
Ausstellungen des Museums, die zuvor Künstler wie David Lynch und Tim
Burton präsentierte.

Die Produktion ist mehr als eine bloße Hommage – vielmehr versteht
sie sich als eine Art imaginärer Zusammenarbeit zweier großer
visionärer Künstler. Denn Robert Wilsons Ausstellung ist maßgeblich
inspiriert durch seinen geistigen Mentor Max Ernst, dessen kreativem
Prozess er sich unmittelbar verbunden fühlte, als er 2017 das Museum
besuchte und Fotos von Max Ernst studierte: „Ich wollte mir das
Umfeld von Max Ernst näher anschauen und die Dinge, die ihn umgaben.
Sein Umfeld ähnelt in mancher Hinsicht meinem eigenen, dem Watermill
Center und meinem Appartment in New York. Dort zeigt sich eine
Mischung verschiedener Kulturen und eine Zusammenstellung von
Gegensätzlichem.“

Robert Wilson inszeniert in Brühl rund 400 Objekte seiner insgesamt
etwa 11.000 Stücke umfassenden Sammlung, die aus verschiedenen
Kulturen, Epochen und Kontinenten stammen, darunter Figuren, Masken,
Federschmuck (aus einer deutschen Privatsammlung), Textilien, Schuhe,
Fundstücke sowie Videos, Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und
Schriftstücke.

Die einmalige Rauminstallation stellt nicht das einzelne Objekt in den
Vordergrund, sondern lässt es Teil einer Art surrealer Kunst- und
Wunderkammer mit eigens dafür geschaffenem Sound- und Lichtdesign
werden.

Der Schriftsteller Louis Aragon bezeichnete Robert Wilson bereits im
Jahr 1971 anlässlich der Aufführung von Wilsons Bühnenwerk
„Deafman Glance“ als den legitimen Erben des Surrealismus.

Mit der Schau im Max Ernst Museum Brühl des LVR möchte Wilson zum
Fragen anregen: „Ich bin kein Deutscher, ich bin Texaner. Ich komme
eher von einer Philosophie, die fragt, ‚Was ist das?’ als zu
erklären, ‚was etwas ist’. Diese Herangehensweise zieht mich zu
den Surrealisten hin, zu Max Ernst. Die Situation bleibt offen.“

Der Titel der Schau „The Hat Makes The Man“ (Der Hut macht den
Mann) zitiert einen frühen Dada- Werktitel von Max Ernst, erläutert
Dr. Achim Sommer, Direktor des Max Ernst Museum Brühl des LVR: „Die
Ausstellung ermöglicht den Museumsgästen ein sowohl ästhetisches
als auch assoziatives Erleben jenseits konventioneller Erklärungen.
Noch nie wurde unser Ausstellungssaal so grundlegend verändert wie
durch die Hand von Robert Wilson.“

Die Schau entsteht in exklusiver Zusammenarbeit mit dem Künstler,
seinem Studio (RW Work) und dem Watermill Center, das Wilson 1992 als
kreatives Laboratorium für junge und etablierte Künstlerinnen und
Künstler aus aller Welt auf Long Island, New York, gründete und als
dessen künstlerischer Leiter er bis heute wirkt.

Robert Wilson beim Vorab-Rundgang für die Presse. Rund 400 Objekte und Bilder werden gezeigt. | Foto: Montserrat Manke
Den ausgestellten Kohl, den habe er in einem Geschäft in der Nähe des Museums gekauft. Jetzt ist er Teil der Ausstellung. | Foto: Montserrat Manke
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