Flaute auf dem Ausbildungsmarkt
1330 Bewerber stehen noch zur Verfügung

- 390 Jugendliche haben im März bereits einen Ausbildungsplatz bei einem Unternehmen im Rhein-Erft-Kreis gefunden.
- Foto: Agentur für Arbeit/Cuvellier
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Rhein-Erft-Kreis - Traditionsgemäß stellte Johannes Klapper, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, gemeinsam mit
Roberto Lepore (Handwerkskammer zu Köln), Heribert Ropertz
(Kreishandwerkerschaft) und Christopher Meier (Industrie- und
Handelskammer Köln) die ersten Daten zum Ausbildungsmarkt vor.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Beratungsjahres 2016/2017
haben sich insgesamt 2234 junge Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis als
Bewerberinnen und Bewerber bei den Agenturen für Arbeit Brühl
registrieren lassen. Insgesamt sind im Rhein-Erft-Kreis derzeit noch
878 Ausbildungsstellen unbesetzt. Im März befanden sich noch 1330
junge Menschen auf der Suche nach einer Lehrstelle. 390 Jugendliche
hatten im März bereits einen Ausbildungsplatz gefunden. Die Zahl
derjenigen mit einer möglichen Alternative zu einer Ausbildung (z.B.
weiterführende Schule, Studium, Freiwilligendienst, Auslandsjahr,
Praktikum) lag im März bei 124 Personen. Insgesamt 145 haben sich
für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit entschieden.
Hiervor möchte der Arbeitsmarktexperte aber ausdrücklich warnen:
„Der Verdienst bei solchen Gelegenheitsjob ist auf den ersten Blick
verlockend, aber auf lange Sicht steht sich der Jugendliche damit
keine Gefallen. Ohne Berufsausbildung verdient man im späteren
Berufsleben nicht nur deutlich weniger, sondern ist auch einem hohen
Risiko ausgesetzt arbeitslos zu werden“, so Klapper.
Die Jugendlichen, die sich bisher bei der Arbeitsagentur gemeldet
haben können gute Schulabschlüsse nachweisen und sind damit erstmal
gerüstet für den Ausbildungsmarkt. 14,1 Prozent der Bewerberinnen
und Bewerber haben die Allgemeine Hochschulreife, 20,4 Prozent die
Fachhochschulreife, 44,4 verfügen über einen Realschulabschluss und
17,3 Prozent stellen sich mit einem Hauptschulabschluss dem
Ausbildungsmarkt zur Verfügung.
Bisher wurden der Arbeitsagentur 1.544 Ausbildungsstellen zur
Vermittlung gemeldet. Rein rechnerisch kommen auf einen betrieblichen
Ausbildungsplatz 1,5 Bewerber.
Klapper wirbt bei den Arbeitgeber der Region um die Meldung weiterer
Ausbildungsplätze und appelliert: „Ausbildung lohnt sich und ist
die wichtigste Quelle für Fachkräfte. Viele Firmen merken schon
jetzt, dass der Wind auf dem Lehrstellenmarkt schärfer wird und die
Wunschkandidaten weniger werden. Auf der anderen Seite gibt es viele
Mütter und Väter, die wegen Erziehung des eigenen Kindes, eine
Ausbildung nicht beginnen konnten, sie abbrechen mussten oder als
Alleinerziehende keine Vollzeit-Ausbildung realisieren können“.
Klapper weist in diesem Zusammenhang auf das erprobte Modell der
Teilzeitausbildung und damit die Möglichkeit hin, den Bewerberkreis
um junge Eltern zu erweitern. „Eine betriebliche Ausbildung ist eine
stabile Basis für die berufliche Biografie. Und die Geburt eines
Kindes ist natürlich ein wundervolles Ereignis, ein neuer Abschnitt,
der aber viele bisherige Lebensentwürfe auf den Prüfstand stellt.
Ein Kind soll jedoch kein Hindernis sein, eigene wichtige
Entscheidungen, wie zum Beispiel den Beginn oder die Fortsetzung einer
Ausbildung zurückzustellen“, gibt Klapper in diesem Zusammenhang
auch den jungen Müttern oder Vätern mit auf den Weg.
Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, sollten
sich schnellstmöglich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit
vor Ort wenden. Ein Termin kann auch unter 0800 45555 00
(gebührenfrei), per Email oder direkt über das Internet unter
www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden. Arbeitgeber,
die noch Berufsausbildungsstellen melden möchten, wenden sich an den
Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit vor Ort, unter 0800 4 5555
20.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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