Wen sie betrifft und wie man sich schützen kann
Keuchhusten: Sechs Mythen im Faktencheck

- Für Neugeborene kann Keuchhusten gefährlich sein. Nahe Kontaktpersonen wie die Großeltern sollten sich deshalb vor der Geburt impfen lassen. Foto: DJD/GSK/Getty Images/Nastasic
- hochgeladen von Angelika Koenig
(djd). Rund um Keuchhusten gibt es viele Irrtümer – umso wichtiger ist die Aufklärung darüber. Hier sechs verbreitete Mythen und die Fakten dahinter:
1. Keuchhusten betrifft nur Kinder.
Fakt: Keuchhusten kann Menschen jeden Alters betreffen. Besonders gefährdet sind Neugeborene, ältere Erwachsene und immungeschwächte Personen.
2. Wer als Kind erkrankt war oder geimpft wurde, ist lebenslang immun.
Fakt: Die Immunität durch eine überstandene Erkrankung nimmt mit der Zeit ab, sodass eine erneute Ansteckung möglich ist. Auch die Grundimmunisierung im Kindesalter bietet keinen lebenslangen Schutz. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher allen Erwachsenen eine einmalige Impfung gegen Keuchhusten. Die Impfung kann bei der nächsten fälligen Tetanus-Diphtherie-Impfung als Tdap-Kombinationsimpfung verabreicht werden. Personen in Gesundheits- oder Gemeinschaftseinrichtungen sollten alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung erhalten.
3. Für Säuglinge unter zwei Monaten gibt es keinen Schutz.
Fakt: Säuglinge können zwar erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat selbst geimpft werden. Die Schutzlücke bis dahin kann aber durch eine Keuchhusten-Impfung der Mutter in der Schwangerschaft geschlossen werden. Deshalb wird Frauen in jeder Schwangerschaft eine Keuchhusten-Impfung empfohlen – idealerweise zu Beginn des dritten Trimenons, bei sich abzeichnender Frühgeburt im zweiten Trimenon. Auch enge Kontaktpersonen, die in den letzten 10 Jahren keine Auffrischimpfung erhalten haben, können mit einer Impfung bis vier Wochen vor der Geburt zusätzlichen Schutz bieten.
4. Nur Menschen mit Symptomen sind ansteckend.
Fakt: Keuchhusten kann bereits vor Auftreten der Symptome ansteckend sein und auch von symptomlos infizierten Personen weitergegeben werden. Die durch das Bakterium „Bordetella pertussis“ ausgelöste Krankheit ist hochansteckend – ein Keuchhustenfall führt bei Ungeimpften im Schnitt zu fünf Neuinfektionen.
5. Keuchhusten ist harmlos.
Fakt: Eine Keuchhusten-Erkrankung dauert typischerweise Wochen bis Monate und kann schwere Komplikationen wie Lungenentzündungen und Atemstillstand verursachen. Bei älteren Betroffenen kann es zu Inkontinenz oder Rippenbrüchen kommen. Keuchhusten-Fälle bei Babys müssen oft stationär behandelt werden.
6. Keuchhusten ist nur in der kalten Jahreszeit ein Problem.
Fakt: Anders als bei Grippe oder Erkältungen tritt Keuchhusten das ganze Jahr über auf und hat keine ausgeprägte Saison. So wurden 2024 die meisten Fallzahlen seit Beginn der Meldepflicht vermerkt und erreichten ihren Höchststand im Sommer.
Mehr Informationen unter www.impfen.de/keuchhusten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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