Nach Hochwasser
Schaden von 40 Millionen Euro am Klinikum

Nach den schweren Überflutungen vom 14. Juli konnten große Teile des Klinikbetriebes wieder an den Start gehen. | Foto: B. Willumat
  • Nach den schweren Überflutungen vom 14. Juli konnten große Teile des Klinikbetriebes wieder an den Start gehen.
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Leverkusen - Nach der Naturkatastrophe in Leverkusen zieht das Klinikum Bilanz.
Große Teile des Krankenausbetriebes konnten inzwischen wieder an den
Start gehen, für manche Gebäude gibt es jedoch keine Rettung.

Mehr als 4.500 Quadratmeter der Klinikum-Untergeschosse wurden bei der
Naturkatastrophe am 14. Juli überflutet. Die Aufräumarbeiten in den
Kellergeschossen dauern voraussichtlich noch zwei Wochen. Parallel
laufen die Reparaturarbeiten an der Stromversorgung, den
Versorgungsanlagen und der IT. Beispielsweise sind einige
Gebäudeteile noch ohne Warmwasserversorgung und deshalb auch noch
nicht in Betrieb.

Zwei der drei Notstromaggregate sind durch das Hochwasser komplett
zerstört worden. Diese sollen nicht am gleichen Standort erneuert
werden. Eine inzwischen bereits beauftragte Machbarkeitsstudie soll
Aufschluss über einen neuen Standort für die Notstromtechnik geben.

„Wir müssen unseren Hochwasserschut den Pegeln dieser schlimmen
Naturkatastrophe anpassen,“ erklärt Hans-Peter Zimmermann,
Geschäftsführer des Klinikums Leverkusen.

Aus diesem Grund sollen auch die nicht mehr sanierbaren Gebäude nicht
an gleicher Stelle wieder aufgebaut werden. Insbesondere die
Onkologische Tagesklinik und die Apotheke haben durch das Hochwasser
gelitten und benötigen perspektivisch einen Neubau an einem neuen
Standort.

Die Eindrücke der Hochwasser-Nacht sind bei
Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann noch immer sehr
präsent. „Ich muss gestehen, dass ich nach dem operativen
Geschäft, wenn ich abends zur Ruhe komme, die Ereignisse dieser Nacht
nachstelle und fast jede Nacht davon träume. Ich durchlebe diese
Nacht von dem Zeitpunkt, wo wir am Spätnachmittag an der Dhünn
standen und spekulierten, ob hier etwas passieren kann oder nicht, bis
hin zum Zeitpunkt spät in der Nacht bzw. am frühen Morgen der
Evakuierung. Die Anspannung für alle war enorm. Und ich stelle mir in
diesen unruhigen Nächten immer wieder die Frage: Hätten wir an
irgendeiner Stelle etwas besser machen können? Haben wir vielleicht
sogar Fehler gemacht? Und ich komme dann im Morgengrauen immer zu der
gleichen Erkenntnis: Es war eine unvorhersehbare Naturkatastrophe und
wir haben, insbesondere Dank der Vielzahl der Mitarbeiterinnen,
Mitarbeiter und Helfern intuitiv alles richtig gemacht.“

ErstenSchätzungen zufolge, die sich noch ändern können, hat die
Naturkatastrophe einen Schaden von rund 40 Millionen Euro verursacht.
Das Klinikum Leverkusen geht davon aus, dass 15 bis 20 Millionen Euro
von den Versicherungen übernommen werden. Es bleiben damit rund 25
Millionen Euro, die fehlen, um das Klinikum Leverkusen komplett wieder
aufzubauen. „Diese Summe können wir alleine nicht stemmen“,
betont Zimmermann.

Während die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau im Hintergrund
läuft, können wieder Patienten behandelt werden. Die Operationssäle
sind inzwischen ebenfalls wieder gut ausgelastet. Neben
Blinddarmoperationen, Kaiserschnitten, Unterschenkelhalsbrüchen wurde
etwa eine Patientin mit Querschnittssymptomatik operiert. Weil das
Klinikum noch nicht im Vollbetrieb laufen kann, kommt es leider immer
wieder auch zu Absagen von Operationen, weil Notfälle vorgezogen
werden müssen.

Viel Zulauf bekommt aktuell auch die Zentralambulanz des Klinikums
Leverkusen. „Es gingvon null auf hundert los nach der
Wiedereröffnung,“ sagt Oktay Bahar, Pflegeleitung der
Zentralambulanz. Zusätzlich zu den Erwachsenen werden aktuell auch
Kinder in den Räumen der Zentralambulanz behandelt. Das Gebäude der
Kinderklinik ist noch immer teilweise ohne Strom.

Es könne aufgrund der Zusammenlegung und des hohen
Patientenaufkommens aktuell zu längeren Wartezeiten kommen, erklärt
das Klinikum. Die Reihenfolge der Behandlung in einer Notaufnahme
richte sich nicht nach der Reihenfolge des Erscheinens, sondern nach
der Dringlichkeit.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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