Husaren-Tanzcorps besteht 50 Jahre

Das Geburtstagsfest wird baldmöglichst nachgeholt

Leverkusen - Seit jetzt 45 Jahren ist er Vereinsmitglied der
Karnevalsgesellschaft Fidelio Manfort. Seit sage und schreibe 38
Jahren als Präsident im Einsatz. Somit ist Karl Heinz Hansen der
dienstälteste Präsident in Leverkusen, wenn nicht sogar im
Rheinland.

Und seit 1983 hält er die Fidelio auf Erfolgskurs. In dieser Zeit
haben sich die tanzenden Minis und Fidelio-Husaren weit über die
Grenzen von Leverkusen hinaus beliebt gemacht. Und diese wurden
wiederum vor genau 50 Jahren gegründet. Corona erlaubt zwar keine
Geburtstagsfeier. „Die wird auf jeden Fall nachgeholt“, verspricht
der 74-jährige Präsident und ergänzt: „Wir sind schließlich
Karnevalisten.“

Die „Geburtsstunde“ der Fidelio-Husaren, dem Kindertanzcorps, wie
es damals offiziell noch hieß, schlug im Jahr 1971. Bis in die 1980er
Jahre agierte Hans Hasbach als dessen Leiter. Hatten in den ersten
Jahren nur einige Kinder zwischen vier und neun Jahren großes
Vergnügen an regelmäßigen Auftritten und Spaß im Karneval, an
Stippeföttchen sowie tänzerischen Darbietungen vor Publikum, so
wurden es im Laufe der Jahre immer mehr Pänz. Heute besteht das
Husarentanzcorps aus 26 Tänzerinnen und zwei Tänzern.

Als aus den einstigen Kindern bereits Jugendliche geworden waren und
die Bezeichnung Kindertanzcorps nicht mehr den Tatsachen entsprach,
die jungen Damen dem Verein aber weiterhin treu bleiben wollten, wurde
aus dem einstigen Kinder- das heutige Husaren-Tanzcorps.

„Einige unserer Mädels haben vorher bei den Husaren der Fidelio
Manfort getanzt und wollten mal etwas Neues ausprobieren, dabei dem
Tanzsport und der Fidelio aber treu bleiben.“ Mit diesen Worten
untermauerten einige junge Frauen ihr Engagement und die Entstehung
einer eigenen Showtanzgruppe mit dem Namen „Just4fun“. Gerade mal
vier Jahre später entstand mit der Gardetanzgruppe „Jeck op
Danze“ eine weitere tänzerische Einheit. Beide Gruppierungen sind
in der Regel auch außerhalb der Karnevalssession unterwegs und sorgen
mit ihren Auftritten ganzjährig für Aufsehen.

Sobald wie möglich werden die Proben – jeweils mittwochs von 17 bis
19 Uhr im Jugendhaus Lindenhof – wieder aufgenommen.

„Mir sind alle unsere Tanzgruppen, aber besonders die Kleinen ans
Herz gewachsen“, erklärt Karl Heinz Hansen, der zugleich betont,
dass Bühnenauftritte für die Jüngsten keineswegs
selbstverständlich seien. Hansen sagt deshalb: „Man muss sich immer
wundern, wie selbstverständlich sich die Jüngsten auf der Bühne
bewegen und trotzdem keine Angst vor Publikum haben.“

Besonders erstaunt habe ihn die Professionalität und
Selbstständigkeit der Kinder. Obwohl die Musikanlage einmal bei einer
Vorführung versagte, haben sie den Takt beibehalten und
selbstständig weiter getanzt. Nur einmal, so erinnert sich Hansen,
verließ einen sechsjährigen Jungen der Mut. Als er die vielen Leute
im Lindenhof entdeckte, bekam er Angst, rief nach seiner Mutter und
flitzte von der Bühne.

Keine Berührungsängste hat die ehemalige Tänzerin Petra Hüster.
Bei den alljährlichen Sitzungen im Jugendhaus Lindenhof sammelt sie
Spenden zugunsten des Vereins „Leverkusen hilft krebskranken
Kindern“ im Auftrag des Husarentanzcorps. Auch bei der letzten
Sitzung im Januar 2020 kamen erneut 600 Euro zusammen. Normalerweise
überreicht Präsident Karl Heinz Hansen den Spendenscheck an
Geschäftsführerin Irmgard von Styp-Rekowski bei der Manforter Kirmes
am ersten Wochenende im September. Wegen der Pandemie wurde das Geld
diesmal direkt überwiesen.

- Gabi Knops-Feiler