Housing first
VFG will Wohnungen kaufen und vermieten

Sie wollen helfen (vlnr.): Joachim Krebs, VFG-Geschäftsführer, Silvia Rietenberg, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Michael Heidekorn, Nelly Grunwald, Peter Kox, Prof. Uwe Kaspers, VFG-Stiftung, Ejo Zimmermann, VFG-Stiftung, Mona Monsieur, Paritätischer Wohlfahrtsverband vor dem Haus Sebastian für Wohnungslose. | Foto: we
  • Sie wollen helfen (vlnr.): Joachim Krebs, VFG-Geschäftsführer, Silvia Rietenberg, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Michael Heidekorn, Nelly Grunwald, Peter Kox, Prof. Uwe Kaspers, VFG-Stiftung, Ejo Zimmermann, VFG-Stiftung, Mona Monsieur, Paritätischer Wohlfahrtsverband vor dem Haus Sebastian für Wohnungslose.
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Bonn - (we) „Housing first“ heißt eine andernorts bereits erfolgreiche
Idee, die jetzt in Bonn vom Verein für Gefährdetenhilfe (VFG)
realisiert werden soll. Und das geht so: Der VFG sucht Haus- oder
Wohnungseigner. Die verkaufen ihre Wohnung an den VFG. Der wiederum
belegt den Wohnraum mit Wohnungslosen, die durch ihre Miete den Kauf
refinanzieren. Das schafft nach allen Erfahrungswerten nicht nur eine
neue Lebensqualität für die Betroffenen, sondern gibt ihnen auch
neuen Lebensmut. Der führt dazu, dass ehemals Wohnungslose auf Dauer
im Mietverhältnis verbleiben. Zur Unterstützung auf ihrem Weg in die
Selbstbestimmung steht der VFG mit all seinen Hilfsangeboten parat und
hilft, wo Hilfe gebraucht wird.

Die Finanzierung erfolgt zum einen über das Land NRW, das zwei
Projektstellen bezahlt. Die Wohnungen selbst sollen aus einem Fonds
finanziert werden, den der berühmte bildende Künstler Gerhard
Richter geschaffen hat. Er hat dem Paritätischen Wohlfahrtsverband
als Kooperationspartner des VFG und der Organisation Fifty Fifty
einige Bilder im Millionenwere zur Verfügung gestellt. Wenn die zu
Geld gemacht werden, steht das Kapital für eine Anschubfinanzierung
der gewünschten Wohnungen bereit. Als Vermieter/Käufer fungiert die
VFG-Stiftung.

Soweit das – theoretische – Gedankengebäude. Was man nunmehr
braucht, sind Menschen, die soziale Verantwortung spüren. Das können
Erblasser sein, die die VFG-Stiftung mit Geld unterstützen, damit sie
Wohnungen kaufen kann. Das können aber auch Vermieter oder
Hauseigentümer sein, die denen helfen wollen, die nichts oder so gut
wie nichts haben. Also bereit sind, Wohnungslosen ihren Wohnraum zu
überlassen. Beim VFG ist man überzeugt davon. dass Bonn als
saturierte Stadt solche Menschen zur Genüge hat.

Peter Kox vom Stadtrat weiß natürlich, dass der Wohnungsmarkt nicht
nur aber auch in Bonn tot ist. Über die Ursachen ist hinreichend in
der Vergangenheit berichtet worden, ohne dass eine baldige Lösung in
Sicht ist. Hier bleibt, an den Gemeinsinn der Besitzenden zu
appellieren. Es gibt sicher viele Leute, die der Stadt zurückgeben
wollen, was sie selbst in langen Jahren als Vorteile hier haben
erleben dürfen. Auch die Steuervorteile für Erblasser sind nicht von
der Hand zu weisen.

Wie auch immer: Was feststeht, ist, dass es Wohnungslosen enorm hilft,
wenn sie eine Wohnung haben. Sie können in einer Struktur leben,
fühlen sich in einer Gemeinschaft aufgenommen. Das führt nach den
Erfahrungen der Beteiligten oft dazu, dass sie die Chance wahrnehmen,
sich in die Gesellschaft nachhaltig zu reintegrieren.

Dass das Problem virulent ist, bedarf keiner ausführlichen
Erläuterung: Der Heimleiter der Notunterkunft des VFG, Michael
Heidekorn, hatte 2017 in seinem Sebastianhaus 27.000 Übernachtungen
mit 314 Personen. Das Sebastianhaus ist gedacht für alleinstehende
erwachsene Wohnungslose. „Die Veweildauer in unserem Haus“, so
Michael Heidekorn“, die Verweildauer ist gestiegen von früher
durchschnittlich 6 Wochen auf aktuell 3 Monate.“

Wer helfen möchte und kann, wendet sich bitte an Nelly Grunwald,
Geschäftsführerin des Vereins für Gefährdetenhilfe,

Telefon 0228 98576-0.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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