Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf
Zum Gastauftritt ins rheinische Braunkohlenrevier

Die Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf. | Foto: zVg

Zündorf. Am Sonntag, 30.7.23 sollte es endlich losgehen: 9 Uhr Bus-Abfahrt ab Endhaltestelle Linie 7 in Porz Zündorf. Das Ziel: die Kirche St Martinus in Bedburg-Kaster. Ca. 30 Sängerinnen, Sänger und Gäste waren eingeladen, dort den Sonntags-Gottesdienst musikalisch mitzugestalten. Soweit der Plan.
Aber --- der Bus kam nicht. Um 10 Uhr war das Einsingen vorgesehen.

Nach kurzem Schock bewiesen die Chormitglieder spontan, dass sie den Namen „Chorgemeinschaft“ verdienen, denn kurz vor 10 Uhr erschienen die ersten PKWs mit Kölner Kennzeichen voll besetzt auf der Harffer Schlossallee vor der Kirche. Ein Chormitglied aus der näheren Umgebung war erleichtert, gerührt und ein wenig stolz auf die spontane Gemeinschaftsaktion der Chormitglieder. Nach der stürmischen Begrüßung war noch genügend Zeit zum „Ankommen“ in der noch fremden Kirche und eine Gesangsprobe der kleinen Gounod-Messe in C – eine Messe, die durch ihre Schlichtheit besticht und berührt. Pfarrer Gerhard Dane zelebrierte den Gottesdienst mit einladenden freundlichen Worten; seine Predigt zum Evangelium Mt 13,44-52 über das „Himmelreich“, das wie ein tief vergrabener Schatz Neues und Altes hervorbringt, ein Schatz, für den es sich lohnt, alle irdischen Güter aufzugeben.

Ein Schatz ist etwas Kostbares (eine Sache, ein Gut oder eine Beziehung, an der das Herz hängt), das nach Schutz und Pflege verlangt. „Was ist uns kostbar?“ So die Frage an die Zuhörer. – Die Predigt hat offenbar viele angesprochen und beeindruckt. Auch der Chorgesang und das turbulente Orgelspiel des Gastorganisten Henrik Hasenberg kamen gut an und wurden mit Applaus belohnt.
Nach dem Mittagessen in Alt-Kaster führte Herr Obergünner durch das mittelalterliche Städtchen mit dem historischen Stadtkern, in die barocke Kirche St. Georg (ein weiteres Kleinod), durch die schmalen Gassen und an der Burgruine vorbei. Die Führung war für interessierte Zuhörer sehr informativ und hochinteressant. Manche hätten noch länger zuhören können, aber es ging ja noch weiter ins Braunkohlengebiet. Und dazu gehört auch wenigstens eines der umliegenden gigantischen Tagebaulöcher.
Zum Glück schickte der Himmel bei allen outdoor-Aktivitäten wohlwollende, wärmende Sonnenstrahlen. Am Skywalk – Aussichtspunkt Jackerath – wartete bereits Guido Steffen (seit über 30 Jahren im Dienst bei RWE). Der Skywalk am älteren Tagebau Garzweiler schwebt 14 m in die Grube hinein und eröffnet den Besuchern einen großartigen Rundumblick und in die Tiefe mit den verschieden farbigen Abbauschichten. Etwa 1500 Menschen lebten einst in den 5 Dörfern, die dem Tagebau weichen mussten. Der größte Bagger der Welt – Bagger 288 – ist zurzeit noch hier im Einsatz. In Jahr 2030 wird dieser Tagebau im Zuge der neuen Energie- und Klimapolitik geschlossen und wieder mit Wasser auch aus dem Rhein gefüllt. Um ihn herum wird – wie auf der „Sophienhöhe“ - ein neues Naherholungsgebiet entstehen. Auch hier hätte man noch länger zuhören und Fragen stellen können, aber der Kaffeedurst wurde immer größer. Gegen 17:00 Uhr fanden sich alle zum Abschluss im Schlosshof des Schlosses Paffendorf ein. – Ende gut, alles gut. Ein gelungener, informativer Ausflug! So verabschiedeten sich die Teilnehmer herzlich voneinander – bis zum nächsten Treffen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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