Zum Schutz der Bevölkerung
Eiler Plätze tiefergelegt

Der neue Eiler Schützenplatz: 2,2 Millionen Euro hat 
das Projekt insgesamt gekostet. | Foto: pep
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Der Eiler Schützenplatz und der Platz an der Leidenhausener Straße sind jetzt offiziell Multifunktionsflächen. Bedeutet: Die Plätze laden nach ihrer Umgestaltung nicht mehr nur zum Verweilen ein, sie haben auch eine weitere Funktion: Sie halten Regenwasser zurück. Denn darunter befinden sich Notspeicherräume. Regnet es stark, laufen diese voll. So wird das Kanalnetz entlastet. Zudem sollen Überflutungen vermieden werden.

Eil. Das Ganze hat seinen Preis. Rund 2,2 Millionen Euro hat die Umsetzung des Projektes gekostet. Geld, was die Stadt aber nicht alleine aufbringen musste. „Die Neugestaltung der Plätze ist Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für den Sozialraum Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil“, sagte Brigitte Scholz, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung bei der offiziellen Einweihung.Das ist eingebettet in das Förderprogramm „Starke Veedel – Starkes Köln“. Dafür wiederum wurden Fördermittel bei der EU, Bund und Land beantragt. 1,14 Millionen Euro wurden bewilligt.

Dennoch eine Stange Geld, das hauptsächlich in den Boden verbaut wurde. Doch das hat seinen Grund. „Mit Blick auf die urbane Starkregenvorsorge müssen wir umdenken“, sagte Ulrike Franzke, Vorständin der Stadtentwässerungsbetriebe (StEb) Köln, die das Projekt federführend betreut haben. Stadtquartiere müssten heutzutage so gestaltet werden, dass sie einerseits eine hohe Aufenthaltsqualität haben und andererseits „auch als Klimaraum mit Versickerung und Verdunstungskühlung dienen“. Mit der Umgestaltung der beiden Plätze in Eil „haben wir erstmals genau dieses Ziel erreicht“, so Franzke.
Auch William Wolfgramm, Dezernent Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt, lobt das Pilotprojekt. Die Plätze seien vorbildliche Beispiele für nachhaltige Klimaanpassungsmaßnahmen. „In Zukunft muss es darum gehen, weitere solcher Flächen zu schaffen, um den Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur in starkregengefährdeten Stadtquartieren sicherzustellen.“

Der Platz an der Leidenhausener Straße. | Foto: pep

In Eil haben die StEb dafür den Eiler Schützenplatz sozusagen tiefergelegt. Dieser Bereich dient als Rückhaltefläche, erklärte StEb-Projektleiter Gerald Nagelschmidt bei einem Rundgang. Rund 5000 Badewannen voll können hier gespeichert werden. Dieser Bereich kann allerdings auch noch für Veranstaltungen wie das Schützenfest genutzt werden.

In dem höher liegenden Teil des Platzes wurde eine Art Park mit Wegen und Bänken angelegt. Auch einen Spielplatz gibt es dort. Anwohner kritisieren dort allerdings die fehlenden Sitzmöglichkeiten für Eltern und fehlende Mülleimer. Auch eine Absperrung zur viel befahrenen Frankfurter Straße wurde bemängelt.
Der Platz an der Leidenhausener Straße verfügt ebenfalls über ein unterirdisches Rückhaltebecken. Wasser von rund 200 Badewannen kann dort gespeichert werden. Des Weiteren wurden Betonsitzflächen errichtet und eine Pergola, die vor der Gaststätte „Zur Lindenwirtin“ errichtet wurde. Der künftig schattenspendende Wein, der sich dort hochranken soll, muss allerdings erst noch wachsen.

Kritik gab es seitens der Bürger über die mit Schotter befüllten Blumenbeete und ebenfalls fehlende Mülleimer. Die sollen noch kommen, sagte Gerald Nagelschmidt beim Rundgang. Entfernt werden wird auch noch der grüne Kasten der RheinEnergie. Doch dafür müsse zunächst eine Baumaßnahme des Energieversorgers an der Leidenhausener Straße abgeschlossen sein.

Und eine Baumaßnahme, die bis dato noch abgedeckt ist, wird am 6. Mai um 15 Uhr der Öffentlichkeit präsentiert. Bei den Arbeiten am Platz waren Steine eines alten Brunnens gefunden worden. Aus alten Gerichtsakten aus dem Jahr 1776 weiß man, dass es dort den „Eiler Spielpütz“ gegeben hat. Der Ortsring Eil hat diesen Brunnen an der Stelle mit den Originalsteinen aufbauen lassen. (pep)

Der neue Eiler Schützenplatz: 2,2 Millionen Euro hat 
das Projekt insgesamt gekostet. | Foto: pep
Der Platz an der Leidenhausener Straße. | Foto: pep
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EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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