Schlaganfall: Notruf 112 wählen
Rettungswagen mit Aufklebern versehen

Die großen dunkelblauen Aufkleber sind gut sichtbar auf denRettungsfahrzeugen angebracht. | Foto: OBK
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Oberberg - „Jeder Schlaganfall ist ein Notfall: 112 wählen!“ Mit diesem
Slogan sind die 14 Rettungswagen und 16 Krankenwagen im Oberbergischen
Kreis unterwegs.

Die Initiative „Oberberg gegen den Schlaganfall“ hat die
Einsatzfahrzeuge mit auffälligen Stickern beklebt, die auf das
richtige Verhalten bei Verdacht auf einen Schlaganfall hinweisen. Für
Prävention und Sensibilisierung von Schlaganfällen setzt sich die
Initiative kreisweit ein. Rund 1.500 Menschen erleiden jährlich im
Oberbergischen Kreis einen Schlaganfall.
„Schlaganfall ist - im wahrsten Sinne des Wortes - Kopfsache. Es
bleibt vorrangig, den Schlaganfall frühzeitig zu erkennen und sofort
richtig zu handeln. Und richtig handeln heißt zu allererst: Im
Notfall die 112 zu wählen, um unseren Rettungsdienst zu alarmieren.
Wir haben eine hohe Dichte an Rettungswachen und sorgen im
Oberbergischen für schnelle Hilfe im Notfall“, sagt Kreisdirektor
Klaus Grootens.

Dr. Christian Dickschen, Dezernent für den Rettungsdienst des
Oberbergischen Kreises, ergänzt: „Wir sind mit unseren
Rettungswagen kreisweit unterwegs und daher ein guter
Multiplikator.“
„Zu viele Menschen sehen in einem Schlaganfall keinen Notfall und
warten leider zu lange, bevor sie ärztliche Hilfe suchen,“ so
Professor Dr. Franz Blaes, Leiter der Neurologie im Kreiskrankenhaus
Gummersbach und einer der Motoren der Initiative „Oberberg gegen den
Schlaganfall“.

Der Neurologe erlebt immer wieder, dass Patienten darauf warten, dass
sich Symptome wie etwa ein tauber Arm von alleine bessern.
„Noch immer werden Schlaganfallpatienten zu spät behandelt. Viele
Menschen hoffen erst einmal, dass die Symptome von alleine
verschwinden. Wenn sie dann doch ins Krankenhaus kommen, ist es oft zu
spät, um noch die sogenannte Lysetherapie zur Auflösung eines
Blutgerinnsels im Gehirn einleiten zu können“, erläutert Professor
Dr. Franz Blaes.

Dass sich die Lyse-Rate im Oberbergischen Kreis innerhalb der letzten
zwei Jahre um nahezu 80 Prozent gesteigert hat, wertet der Neurologe
auch als einen Verdienst der Schlaganfall-Initiative, die mit
zahlreichen Aktionen immer wieder auf die Symptome eines Schlaganfalls
und das richtige Verhalten hinweist. „Bei einem Schlaganfall zählt
jede Minute. Dem Oberbergischen Kreis ist es ein besonderes Anliegen,
ein noch besseres Beratungsangebot für Schlaganfallpatienten und ihre
Angehörigen zu schaffen“, so Gesundheitsdezernent Ralf
Schmallenbach.

Auch die beiden Reha-Experten Kathrin Duve und Dr. Jürgen Bonnert
wissen, wie wichtig es ist, schnell behandelt zu werden: „Wer früh
genug im Krankenhaus die Lysetherapie bekommen konnte, hat deutlich
bessere Chancen bei der Behandlung von Behinderungen“.
Weitere Informationen unter www.obk-schlaganfall.de und auf
www.klinikum-oberberg.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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