Impfen rettet Leben!
Landrat zu Impfgegner-Protesten +++ Impfappelle von Hilfsorganisationen und Initiativen

„Für mich ist die Impfung der entscheidende Schlüssel im Kampf gegen die Pandemie. Die Impfung verhindert nachweislich schwere Krankheitsverläufe, sie sichert die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens und ist Ausdruck von Solidarität gegenüber den vielen Menschen, die in Sorge um ihre Gesundheit oder die ihrer Angehörigen sind oder deren Existenzen auf dem Spiel stehen“, so Landrat Jochen Hagt zu den Impfgegner-Protesten in Gummersbach.

Kein Verständnis

„Deshalb danke ich ausdrücklich den vielen Oberbergerinnen und Oberbergern, die die Impf-
angebote angenommen haben und weiter annehmen. Insofern habe ich persönlich wie die überwiegende Zahl der Bürgerinnen und Bürger im Oberbergischen Kreis auch kein Verständnis dafür, dass sich Menschen gegen eine Impfung aussprechen“, so der Landrat.

Warum kein Verbot?

„Allerdings leben wir in einer Demokratie, in der man es eben aushalten muss, dass Minderheiten eine andere Auffassung vertreten. Denn das Grundgesetz schützt die Meinungsfreiheit gleichermaßen wie die Versammlungsfreiheit. Jeder Deutsche hat danach das Recht, sich friedlich und ohne Waffen mit anderen zu versammeln. Das gilt auch unter den Einschränkungen der Corona-Schutzverordnung. So lange die Beteiligten den geltenden rechtlichen Rahmen einhalten, ergibt sich keine Handhabe, die Versammlungen zu untersagen. Die Kreispolizeibehörde hat die bisherigen Versammlungen mit zahlreichen Kräften begleitet und beobachtet. Soweit auf dem Versammlungsweg durch die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt Gummersbach Verstöße festgestellt wurden, sind soweit möglich Ermahnungen erfolgt beziehungsweise Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden. Ein Anlass, die Versammlungen aufzulösen, lag aber nicht vor. Die Veranstaltungen der letzten Wochen sind ruhig und friedlich verlaufen. Ich appelliere an alle Beteiligten, dies auch künftig so zu halten. Zum Schluss aber noch einmal: Die Position der Imfgegner ist nicht meine! Am liebsten wäre es mir, es ließen sich alle von einer Impfung überzeugen!“

Impfappell von DLRG, DRK, Johannitern, Feuerwehr, Maltesern und THW

DLRG Oberbergischer Kreis, DRK Oberbergischer Kreis, Johanniter Unfallhilfe Rhein-Berg/Oberberg, Kreisfeuerwehrverband Oberberg, Malteser Engelskirchen für die Malteser Oberberg und das THW Gummersbach für das THW Oberberg rufen die oberbergische Bevölkerung auf, sich impfen und boostern zu lassen. Die Hilfsorganisationen unterstützen die Coronaschutzimpfung und appellieren an alle, sich impfen zu lassen: „Nur gemeinsam durch die Impfung und die Booster-Kampagne kommen wir sicher durch die Pandemie. Unser medizinisches Personal und unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte in den Bereichen Technik sowie Brand- und Bevölkerungsschutz sind zum aller größten Teil geimpft und sprechen sich für eine Impfung aus.“

Verantwortung übernehmen

Wie wichtig die Impfung ist, macht auch Wilfried Fischer, Kreisbrandmeister und Einsatzleiter des Oberbergischen Kreises, deutlich. Eindringlich appelliert er: „Als wichtige Säule der gesamtstaatlichen Sicherheitsarchitektur und der kritischen Infrastruktur zeigen die Frauen und Männer der Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen eine hohe Impfbereitschaft und somit Verantwortungsbewusstsein, um auch zukünftig weiter ihre Aufgaben zum Schutz der Bevölkerung wahrnehmen zu können. Wir appellieren gemeinsam: Lassen Sie sich, sofern es bei Ihnen gesundheitlich keine Bedenken gibt, impfen und übernehmen auch Sie Verantwortung für Ihre Mitmenschen!“

Es ist Zeit, Gesicht zu zeigen

In den letzten Tagen hat sich eine parteiübergreifende Initiative von Privatpersonen gebildet, die sich ganz klar zu den Gummersbacher Montagsdemonstrationen, sogenannte „Freiheitsmärsche“ gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie, positioniert. Es soll ein deutliches Signal gesetzt werden für Vertrauen in die Wissenschaft, für Demokratie und Zusammenhalt.

Stimme der Mehrheit -
Solidarität durch Impfung

Innerhalb von 48 Stunden haben sich über 250 Erstunterstützer gemeldet sowie zahlreiche Kliniken, die Technische Hochschule, Vereine, Bürgermeister, Unternehmer und Kirchen. „Das zeigt, dass ein Nerv getroffen wurde, es endlich eine Plattform gibt für Engagement und die große schweigende Mehrheit endlich eine Stimme bekommt“, so die Initiatoren.
Professor Dr. Franz Blaes, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Oberberg: „Ein solidarisches und rücksichtsvolles Verhalten, insbesondere auch gegenüber vulnerablen Gruppen, ist ein Grundpfeiler eines respektvollen Zusammenlebens in einer Demokratie.“
Auch Initiator Professor Dr. Christian Kohls, Hochschullehrer der TH Gummersbach, nimmt Stellung: „Demokratie und Wissenschaftlichkeit gehören zum Selbstverständnis einer Hochschule. Insofern kann man es nicht akzeptieren, wenn Fakten und demokratische Entscheidungen mit Füßen getreten werden.“

Gummersbacher Erklärung für Demokratie und Zusammenhalt

www.gm-erklaerung.de: Auf dieser Seite findet sich die Gummersbacher Erklärung sowie die Liste der Erstunterzeichner. Über einen Link kann jede(r) das Anliegen unterstützen und somit ein deutliches Zeichen setzen.
„Ein entscheidender Baustein zur Bekämpfung der Pandemie ist eine flächendeckende Impfung. Wir rufen daher alle Gummersbacher und Gummersbacherinnen, Oberberger und Oberbergerinnen erneut auf: Werden wir durch Impfung Teil einer beispiellosen weltweiten Solidaraktion! Wir sind auf dem Weg zu einer überwältigenden Mehrheit, die sich aus purer Vernunft für die Impfung entscheidet. Dann braucht es keine Impfpflicht. Sie haben es in der Hand“, heißt es unter anderem in der Gummersbacher Erklärung.
Als Initiatoren der Gummersbacher Erklärung zeichnen verantwortlich: Eva Bartz, Professor Dr. Thomas Bartz, Katja Därr, Dr. Anja Maria Dohrmann, Svenja Fischer, Siegfried Frank, Jürgen Gogos, Bettina Hühn, Professor Dr. Christian Kohls

Redakteur/in:

Beate Pack aus Oberberg

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