Eine eigene Stadt
Das traditionelle „Ferien-Veedel“ im Jugendpark begeisterte wieder

Anna Seidel und Petra Priewe (v.li.), „Bürgermeisterin“ Katharina Fuß (kniend), Beigeordneter Herkt (hinten) mit dem Helferteam. | Foto: Heimermann
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  • Anna Seidel und Petra Priewe (v.li.), „Bürgermeisterin“ Katharina Fuß (kniend), Beigeordneter Herkt (hinten) mit dem Helferteam.
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Hennef - Auf dem Jugendpark in der Nähe vom Bahnhof in der Humperdinckstraße
5 können sich die Kinder und Jugendliche seit zwölf Jahren dienstags
bis freitags von 15 bis 20 Uhr treffen und gemeinsam spielen. Einmal
im Jahr in den Sommerferien wird der Platz für zwei Wochen zu einem
Kinderdorf - dem „Veedel“. Dabei gestalteten zweimal eine Woche
lang jeweils 80 Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahre ihre eigene
Stadt, übten Demokratie, probierten Berufe aus und hatten jede Menge
Spaß. Die kostenfreie und inklusive Sommerferien-Aktion des Amtes
für Kinder, Jugend und Familie im Jugendpark organisierten deren
Mitarbeiter Petra Priewe, Simon Pervooren, Anna Seidel und Jule
Schwarz. Unterstützt wurden sie von 20 ehrenamtlichen Jugendlichen
und jungen Erwachsenen, die zum Teil selbst als Kinder den Jugendpark
besucht haben. Pädagogisch begleiteten sie Mitarbeiter der offenen
Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Hennef. Jeder Tag begann um 9 Uhr
damit, dass die Kinder auf Jobsuche gingen und sich beim Amt meldeten.
Dort konnten sie sich einen Beruf als Bäcker, Schreiner,
Zeitungsredakteur, Fotograf, Fußballer oder Zirkusartist aussuchen.
Anders als im echten Leben konnten die Berufe im Ferien-Veedel
mehrmals am Tag gewechselt werden. Nach dem gemeinsamen Mittagessen
folgte eine weitere Job-Findung. Mit ihrem selbst verdientem Geld, den
„Hennis“, konnten die Kinder ihr Freizeitleben gestalten und
beispielsweise eine Zirkusvorstellung besuchen, am Kiosk einkaufen
oder sich in das Café setzen. Am Ende eines jeden Arbeitstages gingen
alle kleinen Bürger gemeinsam zur Bürgerversammlung und reflektieren
den Tag, wählten demokratisch Ämter und Posten, beschlossen neue
Gesetze und besprachen Ideen und Wünsche für die Woche. Bei ihrer
ersten Bürgerversammlung (2. Woche) wählten die Kinder Katharina
Fuß zur Bürgermeisterin des Veedels. Als Bürgermeisterin war sie
auch für die Touristenführungen zuständig. Dabei stellte sie jeden
Betrieb im Dorf vor, erklärte die Aufgaben und Produkte. So bot der
Betrieb Naturpur Saatbomben an, die dann den Käufern in ihrem Garten,
oder Blumentopf eine Überraschungsblume bescheren soll. Im Casino -
was ohne die Zustimmung der Bürgermeisterin erbaut wurde - zeigten
die jungen Programmierer mit selbst programmierten Spielen ihre
Fähigkeiten. Sehr beliebt bei den Kindern war der Schönheitssalon.
Dort verwöhnte man sie mit einer Handmassage, mit Nagellackierungen
bis hin zum Tattoo (gemalt). In der Bäckerei waren Eis und Waffeln
sehr gefragt. Verschiedene Wetterlagen gehörten auch zu dem
Dorfleben, so wie im realen Leben.

Zum Abschluss der zweiten Woche feierten die Mädchen und Jungen ein
Veedelsfest, das die Veedel-Bürgermeisterin Katharina Fuß mit dem
Beigeordneten der Stadt Hennef Martin Herkt eröffnete. Stolz
präsentierten die Mädchen und Jungen ihr Veedel und ihre Betriebe
wie die Schmuck- und Graffiti-Werkstatt sowie Programmierwerkstatt,
die Poststelle, den Schönheitssalon, die Schneiderei, die Schreinerei
und die Pressestelle. Die Kreativgruppe zeigte den Eltern und
Besuchern eine gekonnte Tanzeinlage gespickt mit akrobatischen
Elementen und eine Varietévorführung.

Herkt holte zum Ende des Festes alle Helfer, Organisatoren und die
Bürgermeisterin ins Festzelt und dankte im Namen der Stadt für deren
Einsatz. Finanziell gefördert wird das Projekt von dem
Landschaftsverband Rheinland.

- Alfred Heimermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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