Große Mehrheit für Erhalt der Parkplätze

Leser sagen ihre Meinung zum Thema Janshof

Brühl - (huz) In unserer letzten Ausgabe haben wir unsere Leserinnen und Leser
dazu aufgerufen, online die Frage „Sind Sie für die Beibehaltung
der öffentlichen Parkplätze am Janshof?“ mit Ja oder Nein bzw.
„Egal, ich parke dort nie“ zu beantworten bzw. uns ihre Meinung zu
sagen. Das Ergebnis steht nun fest. Und es eindeutig: Mit einer
großen Mehrheit von fast drei Vierteln der Stimmen sprachen sich die
Brühlerinnen und Brühler für den Erhalt der Parkplätze auf dem
Janshof aus. Rund 72 % (710 Ja-Stimmen) sind für den Erhalt der
Parkplätze, rund 26 % (262 Nein-Stimmen) wollen lieber eine
Umgestaltung. Einer Minderheit von 2,1 Prozent (21 Stimmen) ist es
egal.

Teile des Brühler Einzelhandels und insbesondere die Werbe- und
Parkgemeinschaft (Wepag) sehen sich in ihrem Anliegen bestätigt, die
Attraktivität der Geschäftswelt rund um den Janshof nicht weiter zu
schwächen, falls der zentrale Platz nicht mehr von Kunden angefahren
werden kann.

Helmut Wichterich, Sprecher der Uhlstraßen-Geschäfte, sieht die
Verantwortlichen in der Pflicht: „Das Ergebnis spricht für sich.
Ich hoffe, dass es von Politik und Verwaltung ernst genommen wird.“

Hier ein kleiner Auszug aus Meinungen unserer Leser:

„Der Anfang vom Ende der Innenstadt? Die im Ausschuss für
Stadtentwicklung am 29.11.2018 geäußerte Meinung zur Ablehnung der
Kundenparkplätze am Janshof ist unserer Meinung nach nicht richtig.
Es wird jedoch erst in einer der kommenden Ratssitzungen endgültig
darüber entschieden. Eine Bürgerinitiative, bestehend aus
Einzelhändlern und der Werbe- und Parkgemeinschaft (WEPAG), wendete
sich bereits mit einem Bürgerantrag laut GO § 24 an die Verwaltung
und an die Politik in Brühl, mit der Bitte um Erhaltung der
Kundenparkplätze in der Innenstadt. Was auch Sinn macht. Es sind
nicht nur die Kunden des Einzelhandels, sondern auch die Touristen,
die von dieser Veränderung betroffen sind, da die anderen
Parkmöglichkeiten zum Teil mit längeren Wegen verbunden sind. Gerade
ältere Leute und Menschen mit Geheinschränkungen wären da
benachteiligt.

Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die Personen, die die Bücherei
sowie die Verwaltungsämter besuchen möchten, auch unter den
fehlenden Parkplätzen leiden würden. Es ist zwar gerade in einer
Innenstadt sinnvoll, Grünflächen zu schaffen, allein schon wegen des
Mikroklimas und des Erholungswertes. Der Schlosspark, der zentrumsnah
liegt, bietet jedoch ausreichend Erholung.

Wir halten den Wegfall der Parkplätze für eine Fehlentscheidung für
die Innenstadt von Brühl und appellieren an die anderen Parteien im
Stadtrat, sich die Entscheidung nochmals gut zu überlegen.

Unser Vorschlag ist, eine Kombination aus Erholungsfläche und
Kundenparkplatz als mögliche Variante in die Planung mit
einzubeziehen. Letztendlich besteht natürlich auch die Möglichkeit,
durch einen Bürgerentscheid gegen einen Ratsbeschluss vorzugehen.“
(Harry Hupp, Piratenpartei OG Brühl)

„Es erhebt sich die Frage, ob die Stadtverwaltung für einen
leergefegten Janshof überhaupt ein Konzept hat. Denkt man vielleicht
an zusätzliche Außengastronomie, die in der Innenstadt doch schon
gut vertreten ist, oder plant man auf diesem kleinen Platz etwa eine
Bebauung? Immerhin besteht auch das Risiko, dass der leere Platz
abends zum Anziehungspunkt dubioser Gestalten wird mit Drogenhandel
und anderen zwielichtigen Aktivitäten. Ich selbst benutze den Janshof
nur dann, wenn ich in der unmittelbaren Nähe jemanden abholen muss
oder sonst etwas Kurzfristiges zu erledigen habe (z.B. im Rathaus) und
fahre dann wieder fort. (Dr. Hans Hermann Remagen, Arminiusweg 4,
Brühl)

„Ich stimme der geplanten Neugestaltung des Janshofes zu, weil dies
für mich eine Aufwertung der Brühler Innenstadt bedeutet und eine
kleine Entschädigung für den brachialen Neubau des Rathauses wäre.
Parkplätze haben wir genug und ich bin froh über jedes Auto, das aus
der Innenstadt herausgehalten wird und die Luft nicht zusätzlich
durch Stickoxide und Feinstaub belastet. Ich fühle mich in meiner
Heimatstadt sehr wohl und möchte, dass die Lebensqualität erhalten
bzw. weiter verbessert wird. Was uns fehlt, ist - angesichts des
Klimawandels - mehr Grün in der Innenstadt und dazu kann die
Neugestaltung des Jahreshofes beitragen. (Werner Scholz, Brühl)