Ab sofort in Brühl
Kunst für vier Euro aus dem Automaten ziehen

Gaby Zimmermann (Kunstverein Brühl), Iris Petters (Förderverein des Marienhospital Brühl) und Andreas Petzke (Automatenspezialist) sind begeistert vom neuen Kunstwerk. | Foto: Britta Ellerkamp
  • Gaby Zimmermann (Kunstverein Brühl), Iris Petters (Förderverein des Marienhospital Brühl) und Andreas Petzke (Automatenspezialist) sind begeistert vom neuen Kunstwerk.
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Brühl - (red) Ab sofort hat die Schlossstadt zwei Kunstautomaten, an denen
sich kulturbeflissene Passanten „mal eben“ für ein paar Euro ein
Kunstwerk „ziehen“ können.

Initiatorin Gaby Zimmermann, Vorsitzende des Brühler Kunstvereins,
hatte die Idee, nachdem sie vor einem Jahr in Köln aus einem
Kunstautomaten ein kleines Päckchen mit Kunst für wenig Geld gezogen
hatte: „Ich war nicht nur von der Kunst allein direkt begeistert,
nein, ich fand, dass „meine“ Stadt Brühl, wo ich seit langer Zeit
als Vorsitzende des Brühler Kunstvereins tätig bin, unbedingt einen
Kunstautomaten haben muss“, sagte sie bei der Vorstellung der
Kunstautomaten. Seitdem führte sie unzählige Gespräche über den
Aufstellungsort, es gab monatelang Schriftverkehr mit dem Anbieter aus
Potsdam und natürlich den Künstlern des Brühler Kunstvereins sowie
der Region, die nun daran beteilgt sind.

Für vier Euro kann man Automaten ein Kunstobjekt im
Zigarettenschachtel-Format gezogen werden: Die Schachteln enthalten
Originalkunstwerke von einer oder einem der über 200 beteiligten
KünstlerInnen.

Bei der Gestaltung ihrer Werke sind den KünstlerInnen hinsichtlich
Gattung, Technik und Material keine Grenzen gesetzt. Ob Bilder, wie
Grafiken, Gemälde, Fotografien oder Collagen, oder Objekte, wie
kleine Skulpturen oder Schmuck, alles ist möglich, solange die
Kunstobjekte in die kleinen Schachteln hineinpassen. In der Regel
handelt es sich hierbei um Unikate oder Exemplare einer limitierten
Kleinstserie von KünstlerInnen.

Neben dem Mini-Kunstwerk ist auch ein „Beipackzettel“ enthalten.
Dieser informiert nicht nur über das Projekt „Kunstautomat“,
sondern stellt auch Informationen über den Künstler oder die
Künstlerin des Werks sowie Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung.

Lars Kaiser, der Inhaber der Agentur „kunsttick“, hat das Projekt
2001 ins Leben gerufen und leitet es seither. Ebenfalls beteiligt ist
der Automatenspezialist Andreas Petzke.

Von dem Erlös geht jeweils ein Euro pro Schachtel an die
KünstlerInnen, der Rest wird für Wartung, Befüllung und
Versicherung genutzt. Auf kunstautomaten.com kann man neben vielen
Informationen rund um das Projekt auch eine Karte mit den europaweiten
Standorten der Kunstautomaten finden.

Kaisers Ziel ist es „die Kunst wieder in unser tägliches
Lebensumfeld zu bringen, so ganz direkt im urbanen städtischen Wohn-
und Lebensraum, 24 Stunden täglich“. Rund um die Uhr und frei von
Berührungsängsten kann jeder Originale zu einem sehr erschwinglichen
Preis erwerben. Ob als kleines Mitbringsel oder Geschenk, der
Überraschungseffekt ist garantiert.Ein Automat steht an der alten
Schlosserei/Brühler Kunstverein aufgebaut - im Patientenpark des
Marienhospitals. Dort werden die Besucher unserer Kunstausstellungen
sowie Patienten, deren Besucher und das Krankenhauspersonal davon
profitieren.

Der zweite Kunstautomat steht in der Stadtmitte, in der Passage der
Kreissparkasse, also in einer stark frequentierten Lage nahe der
Fußgängerzone „Markt“.

„Ich bin sehr stolz, dieses Projekt für Brühl umgesetzt zu haben.
Brühl ist somit die einzige Stadt im Rhein Erft-Kreis, die
Kunstautomaten vorzuweisen hat. Gerade in „Corona-Zeiten“ in denen
es die KünstlerInnen schwer haben, kann solch ein kleines, am
Automaten gezogenes Kunstwerk ein wichtiger „Tür-Öffner“
sein“, freut sich Gaby Zimmermann, die der Meinung ist, dass
mithilfe des Kunstautomaten für Leute, die nicht in Galerien, Museen
gehen, ein niederschwelliges Kunstangebot geschaffen würde.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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