Enteignung für den neuen Bebauungsplan
Gemeinwohl statt Putin

Leerstand trifft auf Wohnungsmangel: Das Haus Classen-Kappelmann-Straße 47 ist schon länger in der Diskussion. | Foto: Hermans
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Das Wohnhaus in der Classen-Kappelmann-Straße 47 soll dem Besitz der Russischen Föderation entzogen werden.

von Hans-Willi Hermans

Lindenthal. Die Russische Föderation wird systematisch rausgeekelt. Nach den Gebäuden in der Friedrich-Engels-Straße trifft es nun auch das dreistöckige Wohnhaus in der Classen-Kappelmann-Straße 47. Die Bezirksvertretung Lindenthal stimmte einer Verwaltungsvorlage zu, wonach ein Bebauungsplan für das Grundstück aufgestellt werden soll. Ziel ist es, dort Flächen für den „Gemeinbedarf der benachbarten Umgebung“ zu schaffen.

Über die seit Jahren leerstehenden und vor sich hin rottenden Gebäude wurde schon lange vor dem Februar 2022 diskutiert, auch eine Petition zur Enteignung des Putin-Staats ging an den Start. Die Russische Föderation, beziehungsweise die Sowjetunion als ihr Vorläufer, hatte die Häuser einst für Mitarbeiter ihrer Handelsvertretungen oder ihrer Botschaft angekauft. Doch gegen russisches Staatseigentum vorzugehen ist sehr schwierig, sogar auf der Grundlage der EU-Sanktionen, die wegen des Ukraine-Kriegs erlassen wurden.

Deshalb wird nun auch für die Classen-Kappelmann-Straße 47 die Karte „Gemeinwohlorientierung“ gezogen. Was bedeutet, dass sich die Lindenthaler auf eine Stadtteilbibliothek oder einen Bürgertreff, günstige Wohnungen für Studenten oder Menschen mit Behinderung an dieser Adresse freuen dürfen. Mit Widerspruch vonseiten der Föderation ist allerdings zu rechnen, zehn Jahre können da leicht ins Land ziehen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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