Parkdruck rund um den Auerbachplatz
BV fordert Masterplan Quartiergaragen

Der hohe Parkdruck, beispielsweise rund um den Auerbachplatz, bereitet Cornelia Weitekamp Sorgen. | Foto: Hermans
  • Der hohe Parkdruck, beispielsweise rund um den Auerbachplatz, bereitet Cornelia Weitekamp Sorgen.
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Sülz - Bezirksvertreter möchten Stellplätze in Quartiersgaragen
schaffen, aber die Verwaltung macht Investoren das Leben schwer.

Man muss nicht lange Ausschau halten: Rund um den Auerbachplatz herum
findet man fast immer Autos, die nicht der Straßenverkehrsordnung
gemäß abgestellt sind: zu nah an den Einmündungen von
Nebenstraßen, auf einem Radweg, manchmal auch in zweiter Reihe. „Da
muss man doch etwas unternehmen. Hier und an vielen anderen Stellen im
Bezirk herrscht hoher Parkdruck“, sagt Bezirksbürgermeisterin
Cornelia Weitekamp verärgert.

Vor wenigen Monaten erst hatte die Verwaltung einen Antrag der
Lindenthaler Bezirksvertretung abgelehnt, einen „Masterplan
Quartiersgaragen“ aufzustellen, der vor allem Stadtviertel mit einem
hohen Anteil an Altbauten berücksichtigt. Die nämlich verfügen nur
selten über Tiefgaragen. Ihre Ablehnung begründet die Verwaltung
damit, dass private Investoren nur dann Quartiersgaragen errichteten,
wenn sie dafür städtische Zuschüsse erhielten. Doch die nötigen
Mittel seien im städtischen Etat nicht vorhanden. Außerdem lehnten
es die Betreiber von Großgaragen ab, Stellplätze an Dauerparker zu
vermieten.

Mit Stéphane Zinnikus hat Weitekamp das lebende Gegenbeispiel parat.
„Wir haben 2007 die Tiefgarage unter dem Auerbachplatz eröffnet.
Von den 77 Plätzen haben wir 14 an ein Car-Sharing Unternehmen
vermietet, den Rest an Dauermieter. Die zahlen jetzt 86 Euro pro
Monat, und auf unserer Warteliste stehen etwa 100 Namen.“ Zinnikus
würde die Tiefgarage unter dem Platz gern erweitern, aber angesichts
der städtischen Konditionen ist ihm das derzeit zu risikoreich.
„Die Grundstücke werden in Erbpacht für 70 Jahre vergeben, und das
Unternehmen ist verpflichtet, die Bauten danach vollständig zu
entfernen, auch die Fundamente.“

Wer weiß, vielleicht gebe es in 70 Jahren keine Autos mehr, sagt der
Unternehmer lächelnd, aber seine Nachfolger bei der Zinnikus Parking
GbR möchte er mit dem Risiko nicht belasten. Auch unter den
Pauliplatz in Braunsfeld würde Zinnikus gern eine Tiefgarage ziehen,
dort komme aber noch das Problem Denkmalschutz hinzu. „Insgesamt
sind da acht Ämter beteiligt. Selbst wenn alles gut liefe, dauerte
das vier bis fünf Jahre.“

Cornelia Weitekamp schüttelt den Kopf. Zuschüsse für Tiefgaragen
kommen aus dem Topf für die Stellplatzabgabe. Diese Mittel seien
zweckgebunden, da müsse einfach Geld vorhanden sein. Die
Bezirksvertretung hat die Verwaltung kürzlich erneut einstimmig mit
der Aufstellung eines Masterplans beauftragt, außerdem sucht
Weitekamp nun verstärkt das direkte Gespräch mit den Ämtern.

Über die Parkpalette des Rewe-Markts in der Rhöndorfer Straße zum
Beispiel. Die möchte das Unternehmen um eine Etage erhöhen und dann
etwa 30 Stellplätze für Anwohner reservieren. „Dann kam die
Verwaltung mit der Auflage, die Palette dürfe zwischen 22 Uhr abends
und 6 Uhr morgens nicht befahren werden. Aber das wäre völlig
unattraktiv.“ Mittlerweile bewege sich die Verwaltung im Fall der
Rhöndorfer Straße aber, meint die Bezirksbürgermeisterin. Nun hat
sie das nächste Ziel vor Augen: Das ehemalige Bürogebäude an der
Aachener Straße 474, in das demnächst ein Gymnasium einziehen soll.
„Dort gibt es sehr viele Stellplätze in Tiefgaragen, die müsste
man doch nutzen können.“

- Hans-Willi Hermans

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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