"Jeck wie eh und je"
Narrentreck in Hitdorf

„Danke für eine wunderschöne Zeit“: Hitdorfs Dreigestirn Prinz Volker I., Bauer Ralf und Jungfrau Heike bedankte sich bei seinen närrischen Untertanen unter anderem mit zahllosen „Prinzenrollen“ und der entsprechenden Aufschrift.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • „Danke für eine wunderschöne Zeit“: Hitdorfs Dreigestirn Prinz Volker I., Bauer Ralf und Jungfrau Heike bedankte sich bei seinen närrischen Untertanen unter anderem mit zahllosen „Prinzenrollen“ und der entsprechenden Aufschrift.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Hitdorf (gkf). Die sonnenverwöhnten Hitdorfer feierten trotz bedecktem Himmel und einigen Windboen einen tollen Zug. Scheinbar war das Gedränge beim 28. Hetdörper Schull- un Veedelszoch nicht ganz so groß wie zuletzt. Doch Zugleiter Michael Braune ging davon aus, dass rund 25.000 Zuschauer den närrischen Lindwurm unter dem Motto unter dem Motto „Jeck wie eh und je“ bestaunten und beim ersten Zug nach der Coronapandemie auf die Jagd nach Kamelle und Strüßjer gingen. Dreimal stoppte der Zug auf der teilweise gesperrten Hitdorfer Straße für jeweils zwei Minuten. Braune wollte den Teilnehmern damit Gelegenheit geben, entstandene Lücken zu schließen. „Das letzte Teilstück wollen wir gemeinsam vollenden“, lautete der Plan. „Alle waren mit dieser Regelung zufrieden“, verkündete Braune nach Abschluss der Parade.

Kurz vor dem Start hatte ein 38-jähriger Treckerfahrer, Mitglied der Karnevalsgesellschaft „Schloppkraade“ aus Köln-Langel, jedoch für einige Aufregung gesorgt. Ein aufmerksamer Passant beobachtete, dass der Mann ein Messer bei sich hatte, das er wiederum für eine Kordel benötigte. Der Zuschauer alarmierte die Polizei und die Beamten konnten die Angelegenheit umgehend aufklären.

Bernd Bilitzki, Vorsitzender des Heimatvereins Hitdorf, verfolgte den Zug vom Straßenrand und kommentierte: „Wir freuen uns, dass es in Hitdorf endlich wieder einen Zug gibt, auf den wir lange warten mussten. Nur schade, dass weniger Vereine als sonst und auch keine Hitdorfer Schulen dabei sind.“ Ein Verein, der mit seinem langen Rad erstmals fehlte, war zum Beispiel der Männerchor 1846 Hitdorf. Dessen Vorsitzender Hans-Werner Rauen hatte sich ebenfalls unter die Zuschauer gemischt. „Die Männer sind zu alt zum radeln. Wir brauchen dringend Nachwuchs“, begründete Rauen. Seit 1995 und diesmal erneut mit von der Partie waren im Gegensatz dazu die „Hetdörper Jecke Wiever“. 16 Frauen hatten sich zu Ehren einer verstorbenen Freundin in Regenbogenfarben gehüllt. Auch Hendrik, der einzige Mann, ist Teil der Gruppe und fühlt sich nach eigenem Bekunden wohl. Die Wiever wiederum profitieren von seinen handwerklichen Fähigkeiten. Iris und Peter Kumfert aus Opladen verfolgten mit der zweieinhalbjährigen Enkelin Emma ebenfalls das Geschehen. Ihr Argument: „Wir waren schon einmal beim Veedelszoch in Hitdorf und wussten deshalb, dass dieser für ein kleines Kind doch viel schöner ist.“ Besonders schön waren auch die letzten Wochen und Monate für das Hitdorfer Dreigestirn Prinz Volker I., Bauer Ralf und Jungfrau Heike. „Die gesamte Session war atemberaubend und unvergesslich. Außerdem haben wir viele neue Freunde gewonnen“, bilanzierte die Tollität. Einer dieser neuen Freunde ist unter anderem Leverkusens Prinz Marijo I., der den Kollegen an Weiberfastnacht einen Besuch abstattete und mit der Fährgarde sogar den obligatorischen Piratentanz aufführte. Ein anderer Freund ist Lützenkirchens Prinz Flo. Nur einige Eingeweihte wussten von dessen Plan, im Hitdorfer Zoch dabei sein zu wollen. „Wir müssen zusammenhalten“, sagte Flo freudig, nachdem die Tollitäten untereinander Orden ausgetauscht und Flo zum Gegenbesuch nach Lützenkirchen eingeladen hatte. „Wir haben einen kleinen, aber sehr schönen Zug“, warb er. Aber Prinzenführer Ulrich Witze musste ablehnen, weil schon andere Verpflichtungen auf die Hitdorfer warten. Später reihte sich der Lützenkirchener im Cabrio fröhlich singend hinter dem Zugleiterwagen in den närrischen Bandwurm ein.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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