Obdachlosenhilfe
Mehr als ein Bus

Von links: Markus Grawe (Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Bürgerstiftung Leverkusen) Deniz Palabiyikli (2. Vorsitzende Make it Happen e.V. und Projektleiterin Kältegang) Gernot Paeschke (Geschäftsführer der Paeschke GmbH und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Leverkusen).  | Foto: Manuel Bast
  • Von links: Markus Grawe (Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Bürgerstiftung Leverkusen) Deniz Palabiyikli (2. Vorsitzende Make it Happen e.V. und Projektleiterin Kältegang) Gernot Paeschke (Geschäftsführer der Paeschke GmbH und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Leverkusen).
  • Foto: Manuel Bast

Leverkusen. Seit Januar 2022 ist der Kältebus des Vereins Make it happen für das Projekt Kältegang im Einsatz. Dank des Kältebusses können auch die Schützlinge des Vereins in den Außen- und Randbezirken von Leverkusen mit dem Nötigsten versorgt werden. Denn es ist nicht für alle der 630 Obdachlosen – bei einer unbekannten Dunkelziffer – in Leverkusen möglich, zur Ausgabestelle des Vereins am Wiesdorfer Marktplatz zu gelangen. Hinzu kommt, dass der Bus das Mitführen benötigter Hilfsmittel für die Vereinsschützlinge und den Transport der gekauften Lebensmittel sowie der erhaltenen Sachspenden ermöglicht.

Um den Bus zweckmäßig herzurichten, war ein individueller Innenausbau sowie eine Erstausstattung erforderlich. Die Bürgerstiftung Leverkusen hat hierfür 7.000 Euro bereitgestellt. Die Fördermittel stammen aus den Erträgen des Stifterdarlehens der Paeschke. „Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, den Verein und dieses so wichtige Projekt zu unterstützen“, betont Gernot Paeschke (Geschäftsführer der Paeschke GmbH). „Es freut mich, dass wir mit unserer Unterstützung einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenslage der Bedürftigen leisten können.“

„Wir sind immer auf der Suche nach Förderpartnern, die sich für Leverkusener und die Stadt einsetzen. Der Verein Make it Happen hilft seit Jahren Menschen in einer ganz besonderen Ausnahmesituation“, sagt Markus Grawe, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Bürgerstiftung Leverkusen. „Auch in Zukunft werden wir zusammenarbeiten und stehen an dessen Seite. Der Leidenschaft und dem Engagement kann man gar nicht genug Respekt zollen.“

„Wir sind dankbar für alle Spenden. Zugleich spüren wir, dass den Spendenwilligen Zeit und Geld zum Engagement fehlt“, resümiert Deniz Palabiyikli, Projektleiterin des Kältegangs.

„Unsere aktuell größte Herausforderung ist das fehlende Vereinsheim. Da wir kein zentrales Lager und keine eigene Küche haben, geht ein Großteil der wertvollen ehrenamtlichen Zeit für das Anfahren der über die Stadt verteilten kleinen Lager verloren. Zudem haben wir keine Möglichkeit, Beratungs-, Hilfs-, Lage- und Einsatzbesprechungen in einem geschützten und diskreten Umfeld abzuhalten.“

Der Verein Make it Happen ist für die Unterhaltung der laufenden Kosten auf Spendenmittel angewiesen. So belaufen sich die monatlichen Kosten alleine für den Kauf von Lebensmitteln auf über 4.000 Euro. Hinzu kommen viele unterschiedliche Aufwendungen für z. B. die Unterhaltung der Fahrzeuge, Zelte und Bestuhlung für die Essensausgaben, Geschirr, Besteck und Kochequipment sowie Energie. Wer mit einer Geldspende helfen möchte, kann auf das Spendenkonto des Vereins Make it Happen e.V. IBAN DE06 3706 2600 2805 5150 18 spenden.

Für Sachspenden steht das Kontaktformular auf der Vereinshomepage www.mihev.de/kontakt/ zur Verfügung.

Das Projekt Kältegang versucht, Menschen zu unterstützen. Der Verein ist unermüdlich auf der Suche nach Möglichkeiten, bedürftigen Menschen zu helfen. Dies geschieht auf ganz unterschiedliche Weisen –teilweise dadurch, dass das Abrutschen in die Obdachlosigkeit verhindert werden soll, aber auch durch Nothilfen wie etwa Zelte, Schlafsäcke, Kleidung sowie einfache Essensausgaben oder Essenspakete für die Zeiten, in denen die Bedürftigen keine Zugänge zu Nahrungsmitteln haben. Zudem konnte in der Vergangenheit auch einigen Betroffenen eine Wohnung oder kleine Rückzugsmöglichkeiten wie etwa die Little Homes beschafft werden.

Ebenso steht der Verein den Betroffenen als Begleitung zu Amtsgängen oder beim Ausfüllen von Formularen bei. Die Einsätze sind vielfältig und der Aufwand der von den Ehrenamtlern erbracht wird, die alle einen Hauptjob haben, ist selten zu erkennen. Das Projekt möchte zudem für den Irrglauben sensibilisieren, dass Obdachlose ausschließlich im Winter bei eisigen Temperaturen Hilfe benötigen. Im Frühjahr, Sommer oder Herbst dehydrieren sie oder es fehlt an Schatten oder Schutz vor Unwettern, Starkregen und sonstigen Wetterereignissen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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