Die ersten zehn Elektrobusse
Die grüne Flotte der Wupsi ist unterwegs

Oberbürgermeister Uwe Richrath (von links), Mark Kretkowski, Geschäftsführer Wupsi, Michael Vogel , Geschäftsführer VRS und NVR sowie Stephan Santelmann, Landrat Rheinisch Bergischer Kreis an der  Ladestation der E-Busse.  | Foto: Ursula Willumat
  • Oberbürgermeister Uwe Richrath (von links), Mark Kretkowski, Geschäftsführer Wupsi, Michael Vogel , Geschäftsführer VRS und NVR sowie Stephan Santelmann, Landrat Rheinisch Bergischer Kreis an der Ladestation der E-Busse.
  • Foto: Ursula Willumat

Leverkusen (UW). Auf „leisen Sohlen“ kommen die neuen Busse angefahren, elektrisch angetrieben durch sechs Batterie-Packs mit einer Gesamtkapazität von 480 kWh auf den Dächern der Fahrzeuge. Die ersten zehn Elektrobusse der Wupsi wurden ausgiebig getestet und sind bereit künftig auf der Linie 222 zwischen Bergisch Gladbach und Leverkusen zu fahren. Die neuen Busse fallen besonders mit der neuen Farbe auf. Mit verschiedenen Grüntönen sind die Fahrzeuge versehen sowie der Aufschrift „Nächster Halt Klimawende“.

Sechs E-Busse werden vom Betriebshof Leverkusen aus fahren, vier bedienen die Linien vom Standort Bergisch Gladbach aus. Für die Einführung der E-Busse waren einige Zusatzarbeiten nötig: Havarie-Plätze werden in den nächsten Wochen geschaffen und auch ein neues Betriebshofmanagementsystem wird eingeführt. Die Werkstatt wurde ebenfalls umgerüstet und in den nächsten Wochen wird ein neuer Hocharbeitsplatz entstehen, um die Batterien auch von oben warten zu können. Sowohl die Mitarbeiter der Werkstatt als auch die Leitstelle sowie das Fahrpersonal wurde in den vergangenen Wochen entsprechend geschult.

Die vom Hersteller angegebene Reichweite von mindestens 205 Kilometern bei voller Ladung konnte in den Test bestätigt werden. Die Vollladung mit 150 kW dauert circa 2,5 bis 3 Stunden. Die Wupsi hat sowohl Schnellader als auch normale Ladestationen mit 75 kW auf den Betriebshöfen integriert. Neben der Ausstattung mit Klimaanlage und Hybrid-Heizung halten die E-Busse eine Besonderheit für die Fahrgäste bereit: 32 USB-Anschlüsse ermöglichen das Laden elektronischer Geräte von allen Sitzplätzen aus. Auch an den Schutz der Fußgänger wurde gedacht. Seit Juli 2021 müssen E-Fahrzeuge bis zu einem Tempo von 20 km/h ein Warngeräusch aussenden. Die Busse sind also leise, aber nicht komplett lautlos unterwegs.

Durch die Elektrifizierung des Busverkehrs auf der Linie 222 können pro Jahr rund 650.000 km elektrisch absolviert und jährliche Treibhausgasemissionen in Höhe von 680 t CO 2 eingespart werden.

Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises: „Für eine erfolgreiche Mobilitätswende ist nicht nur die Schaffung neuer Angebote wichtig, sondern auch die Überprüfung und damit einhergehende Anpassungen des bestehenden Angebotes. Die technischen Möglichkeiten erlauben inzwischen den Einsatz von batteriebetriebenen Elektrobussen auch auf längeren Strecken. Wir freuen uns, dass diese künftig im Kreisgebiet und der Stadt Leverkusen unterwegs sein werden.

Die zehn Busse werden in den kommenden Wochen nach und nach auf der Linie 222 eingesetzt, die den Bergisch Gladbacher Busbahnhof mit seinem Pendant in Opladen verbindet. Die Busse haben bei den Tests einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.

Die letzten Monate haben noch einmal verdeutlicht, dass eine Abkehr von fossilen Brennstoffen unumgänglich ist. Neben dem Aspekt des Klimaschutzes und der Unabhängigkeit gegenüber Dritten haben die neuen Busse aber auch noch andere Vorteile: der Geräuschpegel wird deutlich reduziert, was sowohl den Fahrgästen als auch den Anwohnern zu Gute kommt, sagt Oberbürgermeister Uwe Richrath.

Um die Umstellung auf alternative Antriebe zu finanzieren, konnte Wupsi sowohl Bundes- als auch Landesfördermittel aquirieren, erläutert Michael Vogel, Geschäftsführer der VRS und des NVR. „Busse mit alternativen Antrieben sind aktuell teurer als Dieselbusse. Hinzu kommen Anschaffung der Ladeinfrastruktur und die erforderlichen Umbaumaßnahmen. Wir freuen uns, dass der Nahverkehr Rheinland (NVR) mit der Förderung einen wichtigen Beitrag leisten kann, dass künftig auch in Leverkusen und Bergisch Gladbach E-Busse fahren werden, so Vogel.

Das Land NRW übernimmt 60 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu Dieselbussen, weitere 20 Prozent werden vom Bundesumweltministerium für Umwelt gestellt. Auch ein großer Teil der Infrastrukturkosten und der Schulungen wird durch das Land und den Bund finanziert. Insgesamt liegt die Fördersumme bei rund vier Millionen Euro.

Marc Kretkowski: „Ohne eine solche Förderung wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Ein Dank geht an den NVR als auch an das Bundesumweltministerium, dass wir diese Förderung erhalten haben und damit einen wichtigen Beitrag zur Klimawende vor Ort leisten können.“

In der Zukunft werden bis 2024 30 E-Busse und 10 Wasserstoffbetriebene -Busse sowie 2025 16 E-Busse noch hinzukommen. Letztendlich werden insgesamt 200 Wupsi-Busse und 50 Busse der Subunternehmer umgerüstet.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Ursula Willumat aus Leverkusen

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