Unterstützung von Suchtkranken und ihrem Umfeld
Sucht-Prävention am Arbeitsplatz

In der Auseinandersetzung mit der Vermeidung von Rückfällen und der Unterstützung von Personen im Umfeld von Suchtkranken rückt die Arbeitswelt zunehmend in den Fokus. Dieses Umfeld umfasst nicht nur Angehörige, Partner, Kinder und Verwandte, sondern auch Arbeitskollegen und Vorgesetzte.
Drogen- und Suchtprobleme stellen eine erhebliche Herausforderung im betrieblichen Alltag dar. Angefangen von gelegentlichem "Blau machen" bis hin zu den Risiken des Führerscheinverlustes und vielen anderen potenziellen Gefahren.
Es geht um die Gefahr für Trinker mit einem normalen Konsumverhalten sowie für diejenigen, die unter stressbedingtem Drogenkonsum leiden, sowohl vor als auch während der Arbeit. Die Auswirkungen reichen von Leistungseinbußen und einer Reduzierung der Gesamtleistung bis hin zu wirtschaftlichen Folgen für den Betrieb und die Betroffenen. Insbesondere die Produktivität im Betrieb steht auf dem Spiel.
Es gibt kein Patentrezept, um jemanden dazu zu bringen, mit dem Trinken oder dem Konsum von Suchtmitteln aufzuhören. Es ist bekannt, dass nur diejenigen Hilfe erhalten, die auch danach suchen. Dies gilt nicht nur für Alkoholabhängige selbst, sondern auch für ihr soziales Umfeld.
Unser Ziel sollte daher in erster Linie darin bestehen, aufzuklären, Sicherheit zu schaffen und präventiv zu handeln. Beratungsgespräche in Unternehmen, mit dem Betriebsrat, der Geschäftsleitung, den Führungskräften und den Mitarbeitern können dazu beitragen, dass das Bewusstsein für dieses Thema gestärkt wird.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Suchtkranke zwar konsumieren können, aber dennoch (noch) funktionieren. Die entscheidende Frage lautet daher: Wie lange kann dies gutgehen?
Ich erinnere mich an meine eigene Erfahrung und wie ich durch mein Verhalten andere gefährdete. In solchen Fällen ist Aufklärung und Handeln von entscheidender Bedeutung.
Es geht darum, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem Betroffene Hilfe annehmen können. Lange nach meinem eigenen Outing und meiner Therapie wurde ich von der Personalabteilung immer wieder zu Gesprächen gebeten, um bei Fällen von Alkoholkonsum unter Mitarbeitern zu helfen.
Es gibt noch immer Unternehmen, die zögern, das Thema Alkoholismus anzusprechen, aus Angst vor einem negativen Ruf. Einige Unternehmen, wie beispielsweise ein großes deutsches Fluggastunternehmen mit einem Vogel im Firmenlogo, haben jedoch erkannt, dass Prävention von entscheidender Bedeutung ist und betreiben diese aus eigener Initiative.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Schweigen keine Lösung ist. Es geht um das Leben von Menschen und die Unterstützung von Suchtkranken. Deshalb müssen wir das Gespräch suchen, sowohl mit unseren Kollegen als auch mit den Vorgesetzten.
Unternehmen müssen akzeptieren, dass Alkohol- und Drogenabhängigkeit einen psychischen Ursprung haben und sich dazu verpflichten, Menschen zu unterstützen, die ein suchtfreies Leben anstreben.
Die Schulung der Führungskräfte sollte regelmäßig erfolgen, und es ist wichtig, dass Selbsthilfegruppen und Organisationen in diese Schulungen einbezogen werden.
Ich kann nur dabei helfen, suchtfrei zu leben und zu arbeiten - aber nicht dafür sorgen, dass jemand suchtfrei wird. Es ist an der Zeit, ein Bewusstsein für Alkoholprobleme in Unternehmen zu schaffen und einen offenen Dialog zu führen.
Für weitere Gespräche stehe ich gerne (ehrenamtlich) zur Verfügung. Lasst uns gemeinsam Lösungen finden und das Thema Sucht am Arbeitsplatz nicht länger tabuisieren. Mehr Infos hier

LeserReporter/in:

Burkhard Thom aus Rhein-Erft

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