Eine Reise nach Ostfriesland
Wo der Himmel die Nordsee küsst

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Die untergehende Sonne taucht den Himmel und das Watt in leuchtende Farben. Glutrot, Orange und Gelbtöne in den unterschiedlichsten Farbnuancen. In den Prielen kräuselt sich leicht der Abendwind.
Was klingt, als wäre es einem Kitschroman entsprungen, ist in Ostfriesland allgegenwärtig. Wer sich bei Sonnenuntergang im Wattenmeer die Zeit nimmt, wird mit diesem Naturschauspiel belohnt. Ich selber kann von diesem Farbenspiel nie genug bekommen. So oft ich in Ostfriesland bin, so oft genieße ich diese ruhigen und stillen Momente.

Aber auch sonst hat das flache Land am Meer unglaubliches zu bieten. Ich habe mich auf die Gegend rund um Carolinensiel fixiert, denn sie bietet mir das alles, worauf es mir im Urlaub ankommt. Vorbei sind die Zeiten, an denen es mich ans Mittelmeer zog. Mittlerweile möchte ich es gemütlich haben. Das fängt mit der Autofahrt an. In fast dreieinhalb Stunden bin ich von Köln aus da. Die gewohnte Umgebung, viele bekannte Gesichter. Es ist, als wenn ich nach Hause kommen würde. Das Schöne an Ostfriesland ist, dass man der allgegenwärtigen Hektik entfliehen kann. Man sollte aber bereit sein, ein paar Gänge runter zu schalten und sich der Entschleunigung hinzugeben.

Doch bei aller Schwärmerei zuerst die Fakten:

Carolinensiel ist ein Stadtteil von Wittmund im gleichnamigen Landkreis Wittmund in Niedersachsen. Namensgeberin des 1730 gegründeten Sielortes und Fischerdorfes war die Gemahlin Sophie Caroline des Ortsgründers Georg Albrecht von Ostfriesland. Der Sielhafen ist der vorherrschende Hafentyp an der west- und ostfriesischen Nordseeküste. An einem Siel, das der Entwässerung des eingedeichten Landes dient, spült das austretende Binnenwasser eine tiefe Rinne ins Watt. Der Hafentypus wurde in den westlichen Niederlanden entwickelt. *

*Quelle: Wikipedia

In Ostfriesland lohnt es sich allemal, ein Fahrrad zu mieten oder die Natur zu Fuß zu erkunden 

Von Carolinensiel führt ein schöner Weg entlang dem Fluss Harle nach Harlesiel. Der Spaziergang zum Wattenmeer dauert rund fünfzehn Minuten. Vorbei an Wiesen, Cafés und Restaurants, einem Minigolfplatz mit Bootsverleih, einem Fahrradverleih und Pferdekoppeln machen den Weg mehr als kurzweilig.
Der Strand mit den bunten Strandkörben, die saftigen grünen Salzwiesen und der Deich sowie ein Restaurant mit allerlei Spezialitäten aus der Region in bester Lage winken als Belohnung.

Am Strand gibt es einen extra Abschnitt für Hundehalter. Ein kleines Meerwasserfreibad, eine Strandbar, der Campingplatz mit Wohnmobilplätzen, ein Kinderspielplatz und Sportangebote runden das Angebot ab.
Von Harlesiel führen gut ausgebaute Wege nach Schillig oder Neuharlingersiel. Sie sind für Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen geeignet. Naturfreunde kommen hier auf ihre Kosten, gilt es doch, einheimische Tiere zu beobachten. Zu bestimmten Jahreszeiten machen hier die Zugvögel rast.
Wer hinaus ins Watt möchte, dem empfehle ich das Wattwanderzentrum Ostfriesland unterhalb des Restaurants Wattkieker. Die hier angebotenen Führungen ins Weltkulturerbe Wattenmeer lohnen sich auf jeden Fall. Alleine ins Watt zu gehen ist sehr gefährlich. Viele Urlauber unterschätzen die Gefahr der schnell aufkommenden Flut und einige haben das schon bitter bereut.
Im Ortskern von Harlesiel gibt es schöne Ferienhäuser, gemütliche Ferienwohnungen und Hotels für jeden Geschmack und Geldbeutel als Übernachtungsmöglichkeit und Feriendomizil.

Drei Häfen 

Entdecken sie das Nordseebad mit seinen drei Häfen: Direkt im Ortskern von Carolinensiel befindet sich der „Alte Hafen“, auch Museumshafen genannt, mit den historischen Plattboden-Seglern und dem Sielhafenmuseum. Eine Attraktion im Winter ist der schwimmende Weihnachtsbaum, welcher den altertümlichen Hafen förmlich zum Glänzen bringt. Ein romantischer Weihnachtsmarkt rund um den Museumshafen lädt zum Flanieren ein.

Im benachbarten Yachthafen in Harlesiel sind Segelschiffe und Motoryachten beheimatet. Bei einem Spaziergang auf dem Deich, am „Sieltor“ entlang lässt sich der Außenhafen erblicken. Von hier aus nehmen die Krabbenkutter Kurs auf die Nordsee und auch die Ausflugsschiffe zur Insel Wangerooge und zu den Seehundsbänken legen hier ab.
Rund um den Museumshafen gibt es ebenfalls einladende Restaurants und sowie Cafés. Einzelne hervorzuheben macht keinen Sinn, da Geschmäcker halt verschieden sind. Nur so viel sei gesagt: In Carolinensiel und Harlesiel gibt es für jeden Geldbeutel eine gute Küche. Und wer frischen Fisch besonders gerne mag ist hier richtig.

Erwähnenswert sind auch die Museen am Hafen. Sie zu besuchen macht Sinn, erfährt der Urlauber hier sehr viel Wissenswertes über das Leben in Carolinensiel zu früherer Zeit, denn Carolinensiel war einmal der bedeutendste Hafen in Ostfriesland. Vor hier starteten Fischer und Walfänger in die Weltmeere.
Wer Glück hat trifft im Kapitänshaus die Schriftstellerin Gaby Kaden. Nach langem, nicht schriftstellerischem Vorleben im kaufmännischen Bereich, in Selbständigkeit - auf spiritueller Ebene, hat sie ihre "Kriminelle Ader" entdeckt und schreibt Kriminalromane mit sehr viel Lokalkolorit. Ansonsten kann man ihre spannenden Lesungen in Carolinensiel und Umland besuchen. Ein besonderer Ort für ihre Lesungen ist aber der kleine Schaufelraddampfer Concordia II, der zwischen Harlesiel und Carolinensiel pendelt. Ein Muss für jeden Urlauber, einmal damit zu fahren. Denn hier erlebt man Entschleunigung pur.

Im Ortskern von Carolinensiel laden Geschäfte zum Bummeln ein. Sehenswert ist die schöne Dorfkirche mit dem Friedhof. Hier gib es sehr alte Fischergräber zu sehen.
Wer Ausflüge ins Umland unternehmen möchte, kein Problem. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten: Shopping und Bummeln in Esens oder Wittmund, Kultur oder Brauereibesichtigung in Jever, das Deutsche Marinemuseum in Wilhelmshaven. Ganz in der Nähe von Carolinensiel gibt es einen kleinen Skulpturenpark in Funnix mit Skulpturen und Installationen. Die Begegnung mit Kunstwerken im Dialog mit der Natur ermöglicht vielen Besuchern eine neue Perspektive.
In Werdum lädt der Haustierpark zu einem Besuch ein. Der Haustierpark Werdum hat einiges zu bieten. Zum Beispiel gibt es hier nicht nur die gute frische Nordseeluft, sondern auch echte Landluft.

Im Park werden viele verschiedene Nutztierarten gehalten und mit ihnen Landwirtschaft betrieben und vom Aussterben bedrohte Haustierrassen gezüchtet. Für Kinder bestens geeignet, da die Tiere sich gerne streicheln lassen.
Wer weiter wegfahren möchte, dem empfehle ich eine Tour entlang der Küste über Neuharlingersiel, Bensersiel und Dornumersiel nach Nessmersiel. Natürlich geht es noch weiter über Norddeich und Norden bis nach Greetsiel, doch sas ist aber für eine Tagestour zu weit.

Es gibt reichlich zu entdecken in Ostfriesland. Das flache Land an der Küste bietet aber vor allen Dingen eins: Ruhe und Entspannung, gute und gesunde Luft sowie freundliche und aufgeschlossene Menschen, die sich noch gerne die Zeit für einen Klönschnack nehmen.

LeserReporter/in:

Dirk Conrads aus Köln

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