Rosenmontagszug us der Reih
Wetterkapriolen, Kutschenunfall und spätere Ankunft

- Dominic Maroh (l.) und Timo Horn (r.) fuhren bei der Nippeser Bürgerwehr mit.
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Köln - Das hätte sich Zugleiter Alexander Dieper auch anders gewünscht:
Der Rosenmontagszug 2018 wurde seinem Motto insoweit treu, dass er
mehr als einmal „us der Reih“ tanzte. Der Zugweg wart erneut
bevölkert von Hunderttausenden Besuchern.
Die erlebten zunächst Sonnenschein und damit bestes „Zochwetter“.
Später dann schneite es. Die Schneeschauer kommentierte ein Moderator
auf einer Zugtribüne so: „Lieber Gott, danke für das Konfetti von
oben“.
Nach dem Schnee dann wieder Sonnenschein. Ein Zwischenfall
überschattete jedoch das bunte Treiben. In Höhe der
Neven-Dumont-Straße/ Ecke Burgmauer gingen zwei Kutschpferde samt
Kutsche des Reiterkorps Treuer Husar durch. Warum, ist bislang
ungeklärt. Die Polizei prüft Zeugenhinweise, nach denen jemand aus
den Reihen der Zuschauer eine Flasche gezielt auf die Pferde geworfen
habe. Die Kutsche prallte gegen einen „Tribünenbus“. Der
Kutschenführer, drei Mitfahrer und ein Zuschauer wurden verletzt. Der
Zug war für 45 Minuten unterbrochen. Danach zogen die Teilnehmer
weiter.
Lob gab es von der Feuerwehr. Zuschauer und Karnevalisten hätten sich
vorbildlich verhalten. Alexander Dieper war noch während des Zuges
zum Unfallort geeilt und hatte sich später auch in die Krankenhäuser
begeben, um sich nach dem Zustand der Verletzten zu erkundigen. Ein
weiteres Unglück gab es am Zugende in der Mohrenstraße. Beim
Aussteigen aus dem Mottowagen stürzte ein Mitglied der Willi
Ostermann Gesellschaft schwer. Das Ziel, den Zug noch bei Tageslicht
an sein Ziel zu führen, konnte Zugleiter Dieper angesichts der
Umstände nicht einhalten. Gegen 18 Uhr erreichte der Prinz und damit
der letzte Zugwagen die Mohrenstraße. Das neue Zugmotto lautet „Uns
Sproch es Heimat“.
Die Kölner Polizei zog eine positive Bilanz sinkender
Kriminalitätsfälle. In Köln hat sich auch nach Rosenmontag der
positive Trend der sinkenden Kriminalitätszahlen weiter fortgesetzt.
Eine Ausnahme zeigen hier jedoch die Fälle von angezeigten
Widerständen gegen Polizeibeamte. Von Montagmorgen bis Dienstagmorgen
(6 Uhr bis 6 Uhr) nahm die Polizei im Kölner Stadtgebiet 185
Strafanzeigen (2017: 237) auf. In 48 Fällen (2017: 60) wurden
Körperverletzungen zur Anzeige gebracht. Des Weiteren wurden
Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (11,
2017: 21), Sachbeschädigung (10, 2017: 20), Beleidigung (7, 2017: 2)
und Taschendiebstahl (23, 2017:14) gefertigt. Außerdem haben die
zuständigen Kriminalkommissariate die Ermittlungen zu drei
Raubdelikten (2017: 4) und zwei Sexualdelikten (2017: 3) aufgenommen.
Steigende Fallzahlen sind jedoch bei den Widerständen gegen
Polizeibeamte zu verzeichnen: In 11 Fällen (Vorjahr: 7) erstatteten
die Polizisten Strafanzeige.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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