Dieses Sommerfest bleibt in den Herzen
Die Kämpgen-Stiftung feiert 40. Jubiläum

Diese Geburtstags-sause werden wir niiiiiie vergessen. Und es hat auch viel spaß gehabt dabei zu sein.  | Foto: Blatt-gold
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  • Diese Geburtstags-sause werden wir niiiiiie vergessen. Und es hat auch viel spaß gehabt dabei zu sein.
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Kämpgen - die meisten aus Köln kennen das Schuhhaus in der Schildergasse. Das war mal das größte Schuh-haus von Deutschland. Es gibt aber auch die Kämpgen-Stiftung. Hanni und Clemens Kämpgen haben die 1983 gegründet. Die Stiftung macht sich stark für Leute, die eine Behinderung haben, besonders für die Kinder, damit sie besser leben können und gefördert werden und Teil der Gesellschaft sind. Wir von Blatt-Gold werden auch von der Kämpgen-Stiftung unterstützt. Ob mit oder ohne Behinderung - jeder soll mitmachen können und Barrieren verschwinden. 52 Millionen Euro hat die Kämpgen-Stiftung für Projekte ausgegeben in den 40 Jahren. Letzte Woche Freitag waren wir bei dem Sommerfest. Da wurde den ganzen Tag gefeiert.

Blauer Himmel. Über 30 Grad. Vom Himmel lacht die Sonne und vermutlich auch Hanni und Clemens Kämpgen, denn es kommen über 1000 Leute vorbei, um der Kämpgen-Stiftung zu ihrem 40. Geburtstag zu gratulieren und zu feiern. Auf dem Fest die Stände sind die Projekte, die von der Kämpgen-Stiftung unterstützt wurden oder unterstützt werden. Viele Schulkinder aus der Belverdere Schule sind morgens schon da. Das ist eine LVR-Schule für Kinder mit Beeinträchtigung. Sie lachen, malen und machen Seifenblasen und bei den Aktionen mit beim Kölner Spielecircus

Andreas Amelung ist vom Vorstand. Er sagt: „Hanni und Clemens hatten keine eigenen Kinder, aber sie liebten Kinder und wollten, dass ihr Geld für Kinder zur Verfügung gestellt wird, insbesondere für die, die eine Behinderung haben."

Ärmel hochkrempeln und anpacken

In einem Schuh-haus haben sich Hanni und Clemens kennengelernt. Die beiden haben fast am selben Tag Geburtstag und sie haben eine Leidenschaft für Schuhe. Und die beiden verlieben sich und heiraten. Das war 1938. Nach der Hochzeit haben sie ein eigenes Schuh-Geschäft eröffnet: Kämpgen! Das war am Eigelstein. Im Krieg wurde das zerstört, weil eine Bombe da drauf fiel, aber der Keller blieb heil und da drin waren Schuhe. Damit hat Hanni wieder ein neues Schuh-Geschäft aufgemacht, denn ihr Mann war im Krieg. Doch alles wurde wieder zerstört. Hanni Kämpgen hat die Ärmel hochgekrempelt und zum 3. Mal ein Schuh-Geschäft aufgemacht.

Alle sollen mitmachen können und Barrieren verschwinden

Vor 40 Jahren haben Hanni und Clemens die Kämpgen-Stiftung gegründet. Die Kämpgen-Stiftung macht sich stark für Leute, die eine Behinderung haben und damit die Vorurteile abgebaut werden. Kämpgen setzt sich ein für Leute, die Unterstützung brauchen. Jeder soll mitmachen können und Barrieren verschwinden auch in den Köpfen. Die Kämpgen-Stiftung fördert jedes Lebensalter von 0 bis 100 in ganz verschiedenenen Bereichen.

Die Ingrid Hilmes ist von der Geschäfts-führung und Heilpädagogin.
Sie sagt: "Wir unterstützen zum Beispiel die lit.Cologne, damit Menschen mit Behinderungen daran teilhaben können. Wir machen ganz viel im Bereich Bildung und Sport, zum Beispiel Roll-stuhl-basketball und -Rugby. Es geht darum, dass Menschen mit Behinderungen in jedem Bereich teilhaben können und bestmögliche Lebensbedingungen bekommen."

Lasst uns gemeinsam verschieden sein!

Dann kamen die Räuber. Das war am Nachmittag und der Höhe-punkt des Tages. Sie hatten schöne Karnevals-musik gespielt und gesungen. Da gingen die Leute ab wie eine Rakete. Der Sänger Sven West hat auch mit uns ein Polognese gemacht. Und uns ein Interview gegeben. 

Alle haben mitgetanzt, mitgerockt und alles gegeben. Vielleicht noch mehr als 100 Prozent: Stimmung, Energie, Gefühl, Begeisterung der Menschen - mehr ging nicht. Das konnte man förmlich spüren diese Energie vor der Bühne, auf der Bühne, überall. Alle knallrote Gesichter am lachen. Glücklich.

Eine Wohngruppe aus Frechen hat mit David Floyd ein eigenes Lied geschrieben und das gesungen: Neustart. Das hat uns sehr berührt. Später kamen die jecke Öhrcher. Sie hatten Karnevalslieder mit Gebärdensprache gesungen.  Danach kamen die Gruppe Courage. Sie haben Musik-instrumente gespielt und zum Schluß kam Franzi im Rollstuhl und hat über Inklusion gesungen und auf ihre Gitarre gespielt: "Inklusion ist ein Menschenrecht, ob Handicap, Nation oder Geschlecht. Lasst uns gemeinsam verschieden sein!"

Das war das schönste Sommerfest des Jahres.
Das bleibt immer in den Köpfen und in den Herzen.
Andreas Amelung sagt: "Ich glaube, Hanni und Clemens sitzen gerade neben Petrus an der Himmels-porz und sagen: ‚Guck mal da unten, das haben wir bewirkt, das sind alles unsere Kinder! Ist das nicht toll!?“

Text: Jochen Rodenkirchen, Christiane Becker, Yvonne Freiberg und Ralf Faßbender mit Unterstützung. Die Reporter*innen haben Lernschwierigkeiten und nehmen teil am Projekt "Fit für Medien", initiiert von der Gold-Kraemer-Stiftung in Kooperation mit der Kämpgen-Stiftung, den Reha-Betrieben Erftland sowie der CaritasStiftung im Erzbistum Köln.

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