Aktionstag auf Marktplatz
Straßenbenennung nach der ersten Ratsfrau?
Hennef - In vielen Bereichen ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau
vollzogen oder auf einem guten Weg. Doch es gibt Bereiche, wo Männer
noch dominieren. Kaum zu glauben, dass es in Hennef noch ein
Ungleichgewicht der Geschlechter bei der Straßenbenennung gibt von
40:8 zu Gunsten der Männer.
So ist die Forderung der SPD bei ihrem Aktionstag auf dem Marktplatz
verständlich, dass sie für Elisabeth Schreck, die 1946 als erste
SPD-Ratsfrau in den Gemeinderat von Hennef gewählt wurde - sie
gehörte dem Rat zwei Jahre an -, einen Straßen- oder Platznamen
wünschen. Die Anbringung eines „temporäres Straßenschildes“
soll dem Antrag Nachdruck verleihen, ob dies gelingt, ist wegen des
fast leeren Marktplatzes am Aktionstag fraglich.
„Wir stellen uns vor, eine Straße oder einen Platz nach Elisabeth
Schreck zu benennen. Gerade auch anlässlich des 100. Jubiläums des
Frauenwahlrechts wäre das ein starkes und wichtiges Zeichen“, so
die SPD-Vorsitzende Hanna Nora Meyer.
Hennef wächst seit Jahren, wodurch auch immer wieder neue Straßen
und Wege in Neubaugebieten benannt werden müssen. Bei der
Namensauswahl muss darauf geachtet werden, dass er nur einmal im
Straßenverzeichnis der Stadt auftaucht. Neubaugebiete, die mehrere
neue Wege verursachen, erhalten so beispielsweise Namen von
Vogelarten, Bücherautoren oder Baumarten. Die Widmung mit Namen von
Persönlichkeiten, frühestens drei Jahre nach deren Tod, erhalten
meist einzelne neue Straßen und Wege. Laut Stadtverwaltung ist auch
eine Umwidmung möglich, die aber selten vorgenommen wird, da der
Verwaltungsaufwand sehr hoch und kostenintensiv ist. Ursprünglich
orientierte man sich bei der Namensvergabe an die alten
Flurbezeichungen.
- Alfred Heimermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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