3,67 Millionen Euro
Bund fördert Fahrradstation am Bahnhof

So könnte es bald am Bahnhof am Place le Pecq aussehen. | Foto: SLB Architekten und Ingenieure
  • So könnte es bald am Bahnhof am Place le Pecq aussehen.
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Hennef. Der Bund unterstützt den Bau der Radstation am Hennefer Bahnhof mit 3,67 Millionen Euro, also rund 90 Prozent der kalkulierten Planungs- und Baukosten. Bürgermeister Mario Dahm freut sich: „Das ist eine hervorragende Nachricht aus dem Haushaltsausschuss des Bundestages und ein Schub für die Verkehrswende in Hennef. Damit profitiert unsere Stadt vom neu aufgelegten Förderprogramm für Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen und erhält mit 3,67 Millionen Euro einen der größten Anteile aus dem 55 Millionen Euro umfassenden Programm. Die Planungen aus Hennef wurden als modellhaftes Projekt mit Vorbildwirkung für die Stärkung des Radverkehrs ausgewählt". Mit der Radstation sollen über 400 sichere Abstellplätze für Räder unter dem Place Le Pecq am Bahnhof entstehen. Der Bedarf wurde durch eine Machbarkeitsstudie mit Reisendenbefragung ermittelt. Auf dem Platz ist ein Gebäude mit einem Serviceangebot rund um das Thema Fahrrad und Mobilität vorgesehen. Die europaweite Ausschreibung der Planungsleistung startet in Kürze. Der Bau soll möglichst im nächsten Jahr beginnen.

ADFC hocherfreut über Nachricht aus Berlin

Bereits am 4. Juli 2016 hatte der ADFC einen Konzeptentwurf für eine Radstation eingereicht, der zuvor in der "AG Fahrrad-freundliches Hennef" diskutiert worden war. Am 21. September 2016 fasste der Planungsausschuss hierzu einen positiven Grundsatzbeschluss. Der ADFC hat den weiteren Prozess auch mit Besuchen der Radstationen in Bergisch-Gladbach und Bad Kreuznach intensiv begleitet. "Die auf dem Place le Pecq geplante Anlage ist ein Leuchtturmprojekt für ein fahrradfreundliches Hennef, denn hier werden zukünftig bewachtes Fahrradparken, Reparatur und Vermietung als Grundfunktion einer Radstation angeboten. Wir sind hocherfreut über den bewilligten Förderantrag und danken Bürgermeister Mario Dahm für sein intensives Engagement beginnend mit dem Runden Tisch des ADFC in 2015", freut sich der Sprecher des ADFC Hennef Dr. Sigurd van Riesen. Bei der Planung wird zweckmäßigerweise die derzeitige Baustruktur von Platz und Unterführung genutzt. Über eine Rampe kommen Radler zu den Abstellanlagen im Untergeschoss und können von dort direkt zur Bahnunterführung herausfahren. Nach Auffassung des ADFC ist eine Fahrradstation, eine gute Schnittstelle zwischen Rad- und öffentlichem Verkehr, wenn sie neben den Leistungen um das Fahrrad selbst auch Tourismus- Information und Gepäckservice anbietet.

Stimmen aus der Politik

„Mit der Fahrradstation soll das Mobilitätsverhalten positiv beeinflusst sowie eine finanzierbare Mobilität für alle und eine Minderung der Emissionsbelastung geschaffen werden, um nur einige positive Aspekte einer Radstation für Hennef zu nennen. „Die Verhandlungen mit dem Mitglied des Haushaltsausschusses Metin Hakverdi haben sich gelohnt und ich freue mich über unseren gemeinsamen Erfolg und natürlich freue ich mich auch für alle Bürger aus Hennef und Umgebung, die zukünftig alle Vorteile des Fahrradparkhauses am Bahnhof nutzen können", sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann erfreut nach dem Beschluss des Bundes. Hintergrund der Fördermaßnahme ist die Situation der aktuellen unzureichenden Fahrradinfrastruktur, die einem enormen Anstieg des Zweiradsektors gegenübersteht. „Mit dieser großartigen Bundesförderung kommt die Stadt Hennef ihrem Ziel einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Mobilität einen wesentlichen Schritt näher“, so Hartmann. Hennef ist mit seinem Bahnhof sehr gut an das regionale Netz angebunden und soll den Umstieg der Menschen auf das Fahrrad und den ÖPNV so attraktiv wie möglich gestalten. Die Datenerhebung einer Befragung von Reisenden hatte den Bedarf eines Fahrradparkhauses am Bahnhof im Ergebnis bestätigt.

„Das ist eine erfreuliche Nachricht für die Mobilität von Morgen in Hennef. Die Fahrradstation schließt die Angebotslücke am Bahnhof in Hennef und wird Platz für mindestens 429 Fahrradstellplätze bieten. Für Arbeitnehmer aus der Region, die mit der Bahn fahren, bieten sich somit neue und attraktive Möglichkeiten des Pendelns“, erklärt die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Westig. Die Mittel stammen aus dem Klima- und Transformationsfonds „Förderprogramm Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“, den der Deutsche Bundestag ausgebracht hat. Für den Förderaufruf sind im Haushalt 2023 sowie der weiteren Finanzplanung bis 2026 bis zu 110 Millionen Euro vorgesehen. Michael Marx, Vorsitzender der Hennefer FDP-Fraktion, freut sich über die schnelle Zusage: „Fakt ist, dass der Bedarf an Fahrradabstellmöglichkeiten rund um den Bahnhof stetig wächst. Die Förderzusage des Bundes bringt eine klare Perspektive für den Hennefer Bahnhof hervor und schafft damit ein neues Angebot für Radfahrer“. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 4,1 Millionen Euro. Mit der Förderzusage des Bundes bekommt die zentrale Mobilstation der Stadt Hennef ein vollumfängliches Serviceangebot. Mit einer geplanten Photovoltaikanlage auf dem Dach ist das Projekt zudem Teil des gesamtstädtischen „Masterplan Mobilität“. Außerdem wird die Anlage vollständig automatisiert und barrierefrei sein: "Bürger, die das Fahrrad nutzen, haben genauso wie Pkw-Fahrer ein Recht auf sichere Abstellmöglichkeiten“, unterstreicht Marx mit einem ausdrücklichen Dank an die Bundestagsabgeordnete Nicole Westig für ihre Unterstützung.

Eine freudige Zusage, die Hennef bei der Verknüpfung von Bus, Bahn und Rad weiter voranbringen wird, heißt es von Seiten der Hennefer CDU, der es aber wichtig ist, dass eine Radstation - trotz der Millionen aus Berlin - stemmbar bleibt: „Wir haben in allen Diskussionen klargemacht, dass wir die Finanzen im Blick behalten müssen. Ausgehend von anfänglichen Überlegungen, die zwischen einer und zwei Millionen Euro lagen, sind wir aktuell bei vier Millionen Euro. Auch die aktuelle Zusage bringt einen erheblichen Eigenanteil mit sich“, sagt CDU-Fraktionsgeschäftsführer Markus Kania. Die städtischen Finanzmittel und damit auch der Eigenanteil seien im Haushaltsplan bereits verbindlich verankert. „Die Mobilitätswende ist wichtig und ein bedeutendes Projekt. Genau so sind aber auch Investitionen in Schulen, KiTas, Straßen sowie weitere Infrastrukturbedarfe dringend umzusetzen. Das alles kostet Geld. Wir müssen diese begrenzte Ressource daher klug und ausgewogen einsetzen“, betont der CDU-Fraktionsvorsitzende Sören Schilling. Am Ende zählen bei der Radstation aber nicht alleine die Fördergelder, sondern die Gesamtkosten des Projektes - und diese Kosten müssten verantwortbar sein. Falls die weitere Planung andere Gesamtkosten mit sich bringe, müsse auch noch einmal nach alternativen und kostengünstigeren Lösungen gesucht werden. Einen Vorschlag dazu hat die CDU bereits unter Einbeziehung der Erdgeschoss-Ebene des Parkhauses an der Humperdinckstraße gemacht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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