Die "Wasserläufer"
Projekt für Flutkinder endet

Katja Pelzer an der Stelle, die die Kinder oft zum Wasserzugang benutzt haben.  | Foto: Wölfle
  • Katja Pelzer an der Stelle, die die Kinder oft zum Wasserzugang benutzt haben. 
  • Foto: Wölfle

Noch immer kämpfen viele Kinder mit den seelischen Folgen der Flutkatastrophe im Juli 2021. In Erftstadt-Friesheim sorgt ein besonderes Projekt dafür, dass betroffene Kinder wieder Vertrauen fassen und neue Kraft schöpfen: 

Erftstadt-Friesheim (me). Die „Wasserläufer“-Gruppe der Caritas Erziehungs- und Familienberatungsstelle Erftstadt hilft ihnen dabei, ihre Ängste – besonders vor Wasser – zu überwinden. Der Lions Club Voreifel hat dieses wichtige Angebot für flutbetroffene Kinder und Familien über drei Jahre hinweg mit insgesamt 50.000 Euro gefördert. Im ersten Jahr stellte der Club 20.000 Euro bereit, in den beiden Folgejahren jeweils 15.000 Euro. Mit dieser finanziellen Unterstützung des Lions Clubs Voreifel und finanziellen Mitteln von Caritas International konnte in der Caritas Erziehungs- und Familienberatungsstelle für drei Jahre eine halbe Personalstelle geschaffen werden.  

Die über diese Personalmittel eingestellte Sozialpädagoginnen kümmerten sich beraterisch und therapeutisch um über 270 Kinder und Familien, die durch die Erlebnisse während der Flut stark belastet oder sogar traumatisiert wurden. Herzstück der Arbeit ist die „Wasserläufer“-Gruppe, in der Grundschulkinder unter fachlicher Begleitung lernen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten – spielerisch, kreativ und mit viel Bewegung in der Natur.  

Die Treffen finden auf einem Gelände in Friesheim statt, das vom NABU Rhein-Erft betreut wird und einer nahegelegenen Eselweide von Daniela Fricke. Die naturnahe Umgebung bietet den idealen Rahmen, um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurückzugewinnen und neue Lebensfreude zu entwickeln. „Wir erleben, wie sich die Kinder für die Natur öffnen, ihre Angst abbauen und wieder unbeschwerter spielen können“, sagt die Projektleiterin und Wildnispädagogin Katja Pelzer. Sie wurde für das Projekt über acht Einheiten ehrenamtlich durch die Erzieherin Anne Steinert unterstützt. 

Der Name „Wasserläufer“ ist dabei sinnbildlich gewählt: Wie die gleichnamigen Insekten, die leichtfüßig über die Wasseroberfläche gleiten, sollen auch die Kinder lernen, sich wieder sicher und frei zu bewegen – im Wasser wie im Leben. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Hilfe aussehen kann, wenn Engagement, Fachkompetenz, die richtige Umgebung und gezielte Förderung Hand in Hand gehen. Eine Mutter berichtet „Endlich ist Regen für mein Kind kein Grund mehr über die Flut zu sprechen“.   

Der Bewilligungszeitraum für diese Personalstelle läuft zum Ende des Jahres aus. Nicht nur die Caritas, sondern auch viele Kooperationspartner beenden ebenfalls in naher Zukunft ihre Fluthilfeprojekte.

Das Fluthilfeprojekt Wasserläufer endet, die offene Türe der Erziehungs- und Familienberatung bleibt.

Hier können kostenfrei Termine ausmachen, um über das zu sprechen, was Sie und Ihre Kinder bewegt.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Erftstadt

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