Über 50 Jahre Sportkegler Erftstadt
Dieser Verein ist ein „großer Wurf“

Die große Familie der Sportkegler Erftstadt mit dem „Vater des Erfolgs“, Rolf-Theo Weitz (hinten rechts). Jung und Älter feierten nun gemeinsam mit Verspätung das 50-jährige Jubiläum des Vereins und seines Vorsitzenden. | Foto: Guido Engels
  • Die große Familie der Sportkegler Erftstadt mit dem „Vater des Erfolgs“, Rolf-Theo Weitz (hinten rechts). Jung und Älter feierten nun gemeinsam mit Verspätung das 50-jährige Jubiläum des Vereins und seines Vorsitzenden.
  • Foto: Guido Engels

Erftstadt. Die Geschichte der Erftstädter Sportkegler reicht mittlerweile weit über 50 Jahre zurück, ist eine sehr erfolgreiche und vor allem mit einem Namen verbunden: Rolf-Theo Weitz. Er ist seit der ersten Stunde der Vorsitzende des Vereins - und er kann jede Menge Rekordverdächtiges berichten.

Doch der Reihe nach: 1970 wurde zunächst der KSC 70 Lechenich gegründet. „Die Heimspiele wurden aber zunächst im Keglerheim Merzenich in Kerpen ausgetragen“, so Theo Weitz. Schnell konnte der junge Club Erfolge erzielen, zum Beispiel den Einzug ins Finale des Mittelrheinpokals, „in dem man sich erst der Bundesligamannschaft von Postsport Köln geschlagen geben musste“, erinnert sich Weitz. 1977 gründeten Kegeldamen den KSC 77 Lechenich. Zur gleichen Zeit entstand die Abteilung der Jugendkegler Erftstadt. Die Damen und die Jugend trugen die Heimspiele im „Gambrinus“ in Lechenich aus. 1978 schlossen sich der KSC 70, der KSC 77 und die Jugendkegler Erftstadt zum KV Erftstadt e.V. 1978 zusammen. Kurze Zeit später sorgte der KV dann das erste Mal für Furore, als Theo Weitz, Theo Schmitz, Helmut Wetzlar und Hans-Jürgen Agunte „nach über 13 Stunden einen neuen Kegel-Weltrekord aufstellten“, weiß Weitz zu berichten. Zur Saison 1983/84 folgte der Umzug auf die neuen Heimbahnen des Vereins im Sportclub „An der Patria“ - „inzwischen im Chinarestaurant Ling, das bis heute unsere Heimat geblieben ist“, betont der Vorsitzende nicht ohne Stolz, denn: „In den zurückliegenden rund 40 Jahren haben unsere ersten Herren hier nur ein einziges Heimspiel verloren.“ Kein Wunder also, dass der KV in seiner neuen Heimstätte viele Höhepunkte erlebte: „Schon bei der Eröffnung der neuen Anlage, als wir den damals amtierenden Deutschen Meister und Europapokalsieger TuS Iserlohn zum Freunschaftsspiel zu Gast hatten und den haushohen Favoriten besiegten.“

Vom Weltrekord bis hin zum Weltmeistertitel

Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte gelang dann, als man „als Gastgeber des L-Turniers, damals die höchste Spielklasse auf Mittelrheinebene, die Bundesligamannschaften aus Aachen, Köln und den damaligen Rekordmeister aus Paffrath hinter sich lassen konnte und sich als Turniersieger überraschend für die Westdeutschen Meisterschaften qualifizierte“, schwelgt Weitz in Erinnerung. Ab Mitte der 80er Jahre sorgte vor allem die Jugendabteilung weit über Erftstadts Grenzen hinaus für Furore: „Die männliche Jugend B und Frank Weitz wurden in ihrer ersten Saison auf Anhieb ‚Internationaler Deutscher Jugendmeister‘. Mehrere regionale und überregionale Einzel- und Mannschaftstitel folgten - mit dem Höhepunkt: Jörg Weitz wurde erst Europameister in der B-Jugend und anschließend Vizeweltmeister im Paarkampf der A-Jugend.“

Ende der 90er Jahre wiederholten dann Frank Weitz, Frank ­Altendorf, Jörg Weitz und Ado Külheim den Weltrekord im Dauerkegeln: Sie spielten 24 Stunden.

Die 2000er Jahre begannen mit der Fusion mit dem SK Hürth 2002 und deutschen Meistertiteln im Jugend und Seniorenbereich, gekrönt von zwei Weltmeistertiteln. 2009 wurde die Fusion aufgelöst und der KV wieder eigenständig. Zur Saison 2016/17 fusionierte man dann mit dem KSV Bad Münstereifel. „Gleich in der zweiten Spielzeit gelang der große Wurf“, blickt Theo Weitz zurück: „In Niederaußem gewannen die Herren souverän das Rheinland-Pokalfinale. Beim späteren Pokal-Endspiel um den deutschen Kegelpokal, an dem alle fünf Sieger der Landesverbände teilnahmen, fehlten am Ende nur ein paar Holz zum deutschen Pokaltitel - wir waren aber auch mit dem zweiten Platz sehr glücklich“, lacht Weitz.

Nach der Saison 2020/21, die der KV als Meister der Oberliga beendete, entschied sich der Verein, den Spielbetrieb zu pausieren. „Die Personalnot war durch Krankheiten, Operationen oder den Beruf zu groß. Wir sind aber optimistisch, baldmöglich wieder am Spielbetrieb teilnehmen zu können.“ Bis es soweit ist, gilt die Aufmerksamkeit den vielen Jugend-Keglern, denn aus deren Reihen gingen „nicht nur Bundesliga und 2. Liga-Spieler hervor, sondern Deutsche Meister und sogar Weltmeister - wie Kathi Schmitz, Dominik Schmitz oder Andre Laukmann“, berichtet der Vorsitzende stolz.

Weil die Sportkegler und Rolf-Theo Weitz Corona-bedingt 2020 ihr 50-jähriges Jubiläum nicht feiern konnten, holte man dies nun nach - und honorierte vor allem den „goldenen“ Vorsitzenden und dessen sportkeglerisches Erftstädter „Lebenswerk“.

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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