Rheinlandtaler
Hape Kerkeling für "Respekt und Wertschätzung" ausgezeichnet

Die Gäste im LVR-LandesMuseum Bonn freuten sich gemeinsam mit dem Preisträger Hape Kerkeling und Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland (re.), über die Auszeichnung. | Foto: LVR / Uwe Weiser
  • Die Gäste im LVR-LandesMuseum Bonn freuten sich gemeinsam mit dem Preisträger Hape Kerkeling und Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland (re.), über die Auszeichnung.
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Region - Seit Wochen begeistert sein Film „Der Junge muss an die frische
Luft“ die Kinofans. Erst Anfang des Monats stand der deutschlandweit
wohl bekannteste Entertainer, Comedian, Schauspieler, Autor, Sänger
und Parodist beim Deutschen Filmpreis in Berlin im Rampenlicht. Nur
rund drei Wochen später wurde Hans-Peter, genannt Hape Kerkeling, im
LVR-LandesMuseum Bonn nun mit dem Rheinlandtaler des
Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) geehrt. Diesmal jedoch nicht für
sein kreatives Schaffen – vielmehr stand sein Engagement um das
multinationale Zusammenleben und das friedliche Miteinander zwischen
verschiedenen Völkergruppen im Mittelpunkt.

Im Beisein von etwa 100 geladenen Gästen umriss Anne Henk-Hollstein,
Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, die Themen, für die
sich Hape Kerkeling seit vielen Jahren einsetzt: „Respekt und
Wertschätzung zeigten Sie, als Sie im Rahmen Ihres Engagements für
HIV erkrankte Menschen bei einem Besuch in Maputo in Mosambique einem
kleinen Jungen begegneten. Seine Lebensgeschichte bewog Sie, ihm die
Ihrige zu erzählen, um ihm Mut zuzusprechen“.

Auch mit seiner autobiographischen Erzählung ‚Der Junge muss an die
frische Luft‘, berührt Kerkeling die Menschen zutiefst, da er sich
dem Suizid seiner Mutter stellt. Henk-Hollstein betonte, dass dieser
Mut zur Offenheit dem LVR als Träger von psychiatrischen
Einrichtungen im Rheinland imponiert habe. Mit dem Film trage er auch
dazu bei, dass psychische Erkrankungen enttabuisiert werden.

Für Kerkeling seien Respekt und Wertschätzung richtungsweisende
Werte, so Henk-Hollstein weiter. „Sie unterstützen Kinder aus
sozial schwachen Familien, mit schweren oder lebensbedrohlichen
Krankheiten sowie Kinder in einer akuten Notfallsituation. Dabei ist
Ihnen der direkte Kontakt und Austausch wichtig, indem Sie diese
Kinder persönlich besuchen, gern in der Rolle des vom Kind geliebten
fiktiven Charakters.“

Deutschlands berühmtesten Pilger und seine Erfahrungen, die in dem
Bestseller „Ich bin dann mal weg“ so amüsant wie tiefgründig
beschrieben sind, erwähnte Henk-Hollstein nicht ohne die Verbindung
zum LVR zu ziehen: „1999 startete der LVR das Projekt ‚Wege der
Jakobspilger im Rheinland‘. In neun Büchern sind die rheinischen
Routen beschrieben, Stelen kennzeichnen den Weg. Eine Route führt
quasi am ehemaligen Tante-Emma-Laden Ihrer Großmutter vorbei.“

Natürlich kamen in der Laudatio auch die Personen zur Sprache, mit
denen Kerkeling die Menschen zum Lachen gebracht hat und bringt –
von Gisela über Uschi Blum bis hin zu Horst Schlämmer, dem wohl
populärsten Reporter Deutschlands. Unvergessen aber auch der Auftritt
als Königin Beatrix beim Staatsempfang im Schloss Bellevue, die
„erst mal lecker Mittag essen“ will. Henk-Hollstein dankte
Kerkeling, „dass Sie sich mit großem Vergnügen der Maskerade, der
Komik und der Parodie hingeben, dies aber immer ohne Andere
bloßzustellen, zu demütigen oder gar zu entwürdigen. Nicht vielen
Künstlerinnen und Künstlern Ihres Genres gelingt diese Grenzziehung
so leichtfüßig und dadurch fast unsichtbar. Ihr selbstformulierter
Ausspruch ‚Der Weg zum Glück ist der gegenseitige Respekt
füreinander‘ ist immer auch Teil Ihrer Kunst.“

Nach dem Grußwort des Bonner Bürgermeisters Reinhard Limbach wandte
sich Hape Kerkeling an die Gäste: „Es freut mich, dass meine
geliebte Wahlheimat, das Rheinland, mich in dieser besonderen Weise
ehrt.”

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