"Das Männerbein darf niemals zu sehen sein"
Modeinfluencer Joe Laschet warb bei Brockmann für das Anzugtragen

Amüsante Einlage: Gentleman Joe Laschet lud in der voll besetzten Buchhandlung zum Wettbewerb im Krawattenbinden ein. | Foto: Brodüffel
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Brühl. Sein Vater Armin war NRW-Ministerpräsident, Kanzlerkandidat und wird vielleicht neuer Außenminister. Mit Sichtbarkeit hat auch sein Sohn Joe Laschet zu tun. Der Modeinfluencer für die klassische Herrenmode war auf Einladung von Inhaberin Konstantina Lazaridou-Spitz zu Gast in der Buchhandlung Brockmann, wo er sein Buch „Gentleman Bold“ vorstellte. Mit viel charmanter Eloquenz warb der Aachener für die Classical Menswear. Der Anzug habe unter Fast Fashion gelitten und die Finanzkrise 2008 dafür gesorgt, dass Menschen den Anzug mit skrupellosen Bankern verbinden. Hinzu sei gekommen, dass mit dem schleichenden Untergang der Herrenausstatter die letzte Quelle guter Beratung versiegt wäre. Doch nun gebe es eine Renaissance des Anzugs. „Mein Credo: weniger Pflicht und mehr Spaß am Anzug! Nur so hat dieser zeitlose und wunderbare Style wieder eine Chance, die Kleiderschränke der Männer zu füllen.“ Anzüge sind laut Laschet vielfältig, bunt, haben ihre ganz eigene Anatomie und verschiedene Stile. „Der Anzug unterliegt keinem Diktat, das immer den gleichen Schnitt, den gleichen Stoff oder die gleiche Farbe fordert.“ Im Kapitel „Do it right“ seines reich bebilderten Buches gibt der Influencer einige wichtige Tipps für das richtige Anzugtragen. Einer der häufigsten Fehler ist die unpassende Länge des Anzugsärmels. Von den Hemdmanschetten muss mindestens 1 cm sichtbar sein, wenn der Arm unverkrampft herunterhängt. Die Bügelfalte sollte ohne Knick perfekt auf dem Schuh liegen. Und: „Das Männerbein darf niemals zu sehen sein“. Der Autor rät deswegen dringend zu Kniestrümpfen. Kenntnisreich informierte er auch über Stoffmuster-Varianten wie Nadelstreifen, Fischgräte, Vogelauge, Hahnentritt, Solaro und Tweed. Ein besonderes Faible hat Laschet für die stilvolle Lässigkeit der italienischen Männermode. „Um gut in einem Anzug auszusehen, musst Du vergessen, dass Du einen trägst. Die Italiener sind darin sehr gut.“

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Hans Peter Brodüffel aus Brühl

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