Maxim Kowalew Don Kosaken
Festliches Konzert in der Christuskirche Brühl

- Sieben Sänger in der traditionellen schwarzen Uniform wussten mit ihren großartigen Stimmen auf hohem Niveau zu begeistern.
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Brühl - „Ein festliches Konzert“ – so stand es schlicht auf dem Plakat
am Eingang der Christuskirche Brühl. Besonders in den Monaten vor und
nach Weihnachten gibt es viele Konzerte der Don Kosaken Chöre in
Deutschland – sie treten in Pfarrsälen und weihnachtlich
geschmückten Kirchen auf.
Der erste dieser Chöre war der Don Kosaken Chor, den Serge Jaroff
1921 gegründet hatte mit im Exil lebenden Don Kosaken. Alle pflegen
ein Repertoire mit schönen russischen Melodien, das den Bogen spannt
von russisch-orthodoxer Sakralmusik bis zu Volksmusik und Folklore.
Die Maxim Kowalew Don Kosaken wurden vom in Danzig geborenen
studierten Sänger mit deutschen und russischen Wurzeln aus einem Chor
entwickelt, in den er nach einer internationalen Solo- und
Chor-Karriere 1994 eintrat. Sein Ziel ist es nicht nur, mit dieser
Musik in den Konzerten das alte Russland wieder aufleben zu lassen,
sondern auch begabten Künstlern die Möglichkeit zu geben, ihr Talent
auf den Tourneen in Westeuropa und Skandinavien öffentlich zu
präsentieren.
Über 250 Zuhörer waren in die Christuskirche gekommen und freuten
sich auf ein schönes Nachmittagskonzert. Sieben Sänger – vier
Tenöre, ein Bariton, ein Bass-Bariton und ein Bass – in der
traditionellen schwarzen Uniform wussten mit ihren großartigen
Stimmen auf hohem Niveau zu begeistern – bis hin zu Standing
Ovations nach zweimal 45 Minuten Programm. Besonders in der zweiten
Programmhälfte konnten die Konzertbesucher die bekannten
Kosakenlieder und –märsche sowie russischen Volksweisen mitsingen
oder zumindest mitklatschen. Auch wenn die Titel „Hinter dem Don“,
„Ein Kosak spaziert am Don“ oder „Eintönig klingt das
Glöcklein“ im Programmheft nicht jedem etwas sagten, spätestens
bei „Stenka Rasin“, „Lang ist der Weg“ – im Westen bekannt
als Hit „Those Were The Days“ von Mary Hopkin, dem „Wolgalied“
und „Kalinka“ ging die beschwingte Musik in jedes Ohr.
Während bei diesen Volksweisen ein Bajan einfach dazu gehört,
gespielt von Nikolai Bykov, wurde im ersten Teil unter Leitung von
Viacheslav Yeromin nur a cappella gesungen. Die Sänger präsentierten
ihre Musik auch im Ensemble solistisch – waren die einzelnen
Klangfarben doch gut herauszuhören, aber selbstverständlich
übernahm bei vielen Liedern jeder einmal einen Solo-Part. Der erste
Teil war mehr der Sakralmusik gewidmet. Zum Reformationsjubiläum
wurde sogar „Ein feste Burg ist unser Gott“ von Martin Luther
gesungen. Es erklangen weiter „die Seligpreisungen“, „eine
Klosterlegende“, die „Abendglocken“, das „Ave Maria“ von
Bach-Gounod“ und selbst verständlich „Ich bete an die Macht der
Liebe“ von Bortniansky. Alle Lieder wurden mit melancholischer
Intensität ganz langsam vorgetragen, um den Stimmen den gebührenden
Raum zu geben. Bass Dimitrij Belov führte charmant durch das
Programm.
Nach dem Konzert bot sich für die Zuhörer noch die Gelegenheit, mit
einigen Sängern ins Gespräch zu kommen oder Autogramme zu bekommen,
bevor diese zum nächsten Konzert nach Düren abfuhren. Auf jeden Fall
kamen alle mit freundlichen Minen und wohl gelaunt aus der Kirche.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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