Brühler Schlosskonzerte 2024
Ein Summer voller Klassik

Dorothee Oberlinger und Vittorio Ghielmi. | Foto: Luís Duarte
  • Dorothee Oberlinger und Vittorio Ghielmi.
  • Foto: Luís Duarte

Brühl (red). 40 Jahre ist es her, dass die Brühler Schlösser in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurden. Sie gelten als die ersten bedeutenden Schöpfungen des Rokokostils in Deutschland. Nicht ein Festsaal, sondern ein Treppenhaus ist der prächtigste Raum in Schloss Augustusburg, und seit 1958 verwandelt sich das Umkehrpodest in der Mitte der Treppe alljährlich zur Bühne der Brühler Schlosskonzerte.

Von Mai bis Juli bringen verschiedene barocke, klassische und romantische Programme das Prunktreppenhaus zum Klingen. Und vom 16. bis 25. August findet hier das weltweit einzige Haydn-Festival statt.

In fünf Mittagskonzerten, zehn Abendkonzerten und zahlreichen öffentliche Proben wird Joseph Haydns Schaffen in all seinen Facetten gezeigt und gewürdigt: Nahezu jede Gattung, in der Haydn komponiert hat, ist vertreten, von ganz klein bis ganz groß besetzt.

Zwei neue Konzertsäle

Neben dem Prunktreppenhaus gibt es in diesem Jahr zwei neue Konzertsäle zu entdecken: den Kapitelsaal des Rathauses und den Gardensaal in Schloss Augustusburg. In die Schlosskirche locken in den Herbst- und Wintermonaten vier Konzerte aus der beliebten Reihe „Bach um vier“.

Eröffnung mit Star Pianistin

Eröffnet wird die diesjährige Konzertsaison mit einem Soloprogramm der kanadischen Star- Pianistin Angela Hewitt unter dem Motto „Bach!“ (11./12. Mai). Zwei Wochen später entführt Blockflötistin Dorothee Oberlinger gemeinsam mit ihrem Ensemble Il Suonar Parlate das Publikum zu Klängen des „Celtic Baroque“ auf die britischen Inseln (25./26. Mai). „Romantische Duos“ von Beethoven, Dvořák und Schumann spielt das Violine-Klavier-Spitzenduo Lena Neudauer und Matthias Kirschnereit (8./9. Juni). „Im Paradies“ wähnt man sich, wenn das englische Vokalensemble Stile Antico A-capella-Werke vom Feinsten, unter anderem von Palestrina, Monteverdi und Byrd, im Treppenhaus anstimmt (22./23. Juni).

Sonderkonzert mit dem WDR

Bei einem in Kooperation mit dem WDR in der Schlosskirche veranstalteten Sonderkonzert kann das Publikum „Geigenzauber im Quadrat“ erleben, wenn das Pariser Ensemble Diderot Raritäten für zwei bis vier Violinen und Basso continuo aus dem Gepäck holt (5. Juli). Das letzte Programm vor der Sommerpause gestaltet die Capella Augustina, das Orchester der Brühler Schlosskonzerte, gemeinsam mit dem Blockflötisten Jeremias Schwarzer. Unter der Leitung von Andreas Spering, der als Künstlerischer Leiter der Brühler Schlosskonzerte die Programmgestaltung der kompletten Saison verantwortet, erklingen Werke der „Barockelite“ unter den Komponisten: Bach, Händel und Telemann (6./7. Juli).

Das Haydn Festival

Für das Haydn-Festival (16. bis 25. August) hat Andreas Spering ein außergewöhnliches Programmkonzept entwickelt: Nachdem er in den vergangenen Festivalausgaben Haydns Werke immer Werken anderer Komponisten gegenübergestellt hat, lädt er in diesem Jahr dazu ein, Haydn ganz pur zu erleben. Ausschließlich Werke Joseph Haydns stehen auf dem Programm – quer durch nahezu alle denkbaren Gattungen. Groß besetzt beginnt das Haydn-Festival unter dem Motto „Auf der Jagd nach Liebe“: Vier Gesangssolisten und die Capella Augustina bringen unter Andreas Sperings Leitung Haydns Oper „Lo Speziale“ (Der Apotheker) auf die Bühne (16. August). Tags darauf weiht das Streicher-„Dreamteam“ Chiaroscuro Quartet mit drei Streichquartetten Haydns den Gardensaal als neuen Konzertsaal im Schloss ein (17. August). „Auf dem Siegertreppchen“, ebenfalls im Gardensaal, ist am nächsten Abend das Trio Goldmund zu erleben (18. August). Durch den Gewinn des HayNoon-Wettbewerbs 2023 hat sich das Ensemble eine Wiedereinladung in das diesjährige Haydn-Festival erspielt. Gleich mehrere Festival-Abende sind dem sinfonischen Oeuvre Haydns gewidmet. Den Anfang macht die Akademie für Alte Musik Berlin mit „Sturm, Drang & Feuer“, einem Programm, in dem nur so die Funken sprühen (19. August).

Solistisch besetzt erklingen Sinfonien und Divertimenti Haydns, wenn die Camerata Augustina, ein Solistenensemble der Capella Augustina, im Treppenhaus „Premiere“ feiert (20. August). Der Vokalmusik Haydns widmen sich Mezzosopranistin Olivia Vermeulen und Pianist Jan Philip Schulze in einem Liederabend im Gardensaal des Schlosses: „Wo die Liebe hinfällt!“ (21. August). „Von früh bis spät“ kann man Haydn im Konzert der Kölner Akademie begleiten, in dem seine „Tageszeiten-Sinfonien“ auf dem Programm stehen (22. August). „Dem siegreichen Admiral“ Nelson ist eine der schönsten Messen Haydns gewidmet, die das belgische Ensemble Le Concert d’Anvers zusammen mit dem Octopus Kammerchor neben weiteren Kirchenmusik-Werken Haydns im Treppenhaus von Schloss Augustusburg zur Aufführung bringt (23. August).

„Auf nach London“

Im Abschluss-Programm des Festivals mit dem Titel „Auf nach London“ erklingen mit den Sinfonien Nr. 88 und 92 zwei der besten und wichtigsten Werke, die Haydn je geschrieben hat. Außerdem: die wunderbare Kantate „Scena di Berenice“. Es musizieren die schwedische Starsängerin Ann Hallenberg und die Capella Augustina unter der Leitung von Andreas Spering (24./25. August).

Im Kapitelsaal

Neben dem Gardensaal, einem der schönsten Prunksäle in Schloss Augustusburg, dessen Größe und Akustik für die Aufführung von Kammermusik ideal ist, wird auch der Kapitelsaal im Brühler Rathaus zur neuen Spielstätte des Haydn-Festivals. Zu Zeiten als das Rathaus noch ein Franziskanerkloster war, wurde hier gespeist. Nun bietet der Kapitelsaal den stimmungsvollen Rahmen für die in das Haydn-Festival eingebettete Mittagskonzertreihe „HayNoon“ (19. bis 23. August, 12 Uhr), die in diesem Jahr einen Klavier-Schwerpunkt hat. In fünf einstündigen Konzerten präsentieren die Musikhochschulen des Landes NRW ihre besten studentischen Pianisten.

„Bach um vier“

In der vierteiligen Reihe „Bach um vier“, die in den Herbst- und Wintermonaten in der Brühler Schlosskirche stattfindet, erlebt das Publikum in moderierten Konzerten Kantaten und Instrumentalwerke von Johann Sebastian Bach. Neben der Capella Augustina unter Andreas Sperings Leitung (13. Oktober / 19. Januar) werden Davit Melkonyan mit Cello-Suiten (10. November) und Chouchane Siranossian mit Solowerken für Geige zu erleben sein (16. Januar). Praktische Informationen Für alle Konzerte beginnt der Eintrittskartenverkauf am 23. Februar 2024 um 10 Uhr. Die Konzertkarten sind in allen an KölnTicket angeschlossenen Vorverkaufsstellen erhältlich oder können telefonisch unter 0221.2801 bzw. im Internet auf www.schlosskonzerte.de bestellt werden. Online gekaufte Tickets können bis 90 Minuten vor Beginn des Konzerts am eigenen Drucker ausgedruckt werden.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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