"Gegen das Vergessen"
Auf den Spuren jüdischen Lebens

Sabine Hittmeyer-Witzke am Grab des Veterinärs Samuel Levy, der den Brühler Schlachthof gründete, im Stadtrat saß und den Bau der Synagoge mitfinanzierte. | Foto: Karin Tieke (BIfV)
  • Sabine Hittmeyer-Witzke am Grab des Veterinärs Samuel Levy, der den Brühler Schlachthof gründete, im Stadtrat saß und den Bau der Synagoge mitfinanzierte.
  • Foto: Karin Tieke (BIfV)

Brühl (red). Seit 2002 erinnern die Brühler Stadtführerinnen, die Stadt Brühl und die Brühler Initiative für Völkerverständigung mit einer kostenlosen öffentlichen Stadtführung an die ehemalige jüdische Gemeinde Brühls.

Unter dem Motto „Gegen das Vergessen – Auf den Spuren jüdischen Lebens in Brühl“ war die Gruppe mit 40 Teilnehmenden so groß, dass sie geteilt werden musste.

Stadtführerin Anja Broich wurde von ihrer Kollegin Sabine Hittmeyer-Witzke unterstützt. Der Rundgang durch die Brühler Innenstadt begann am Rathaus Uhlstraße und ging vom Standort des ersten jüdischen Gebetshauses an verschiedenen Wohn- und Geschäftshäusern der jüdischen Bürger vorbei über den Markt zum ehemaligen „Braunen Haus“ der NSDAP in der Schützenstraße und von dort zur Gedenkstätte für die Synagoge.

Unterwegs erklärten die Stadtführerinnen verschiedene Gedenktafeln und Stolpersteine. Die Führung endete auf dem jüdischen Friedhof. Die jüdische Familien in Brühl gehörten zur Stadtgesellschaft und fühlten sich genauso als Deutsche wie ihre christlichen Nachbarn. Trotzdem wurden sie ab 1933 immer weiter ausgegrenzt und ihrer Rechte beraubt.

Den traurigen Höhepunkt bildete ab 1941 die Deportation der Juden und ihre Ermordung in den Vernichtungslagern. Mit dem Wegzug des letzten Rabbiners Heymann 1941 hörte die jüdische Gemeinde in Brühl auf zu bestehen. Seit dieser Zeit wurde auf dem jüdischen Friedhof niemand mehr bestattet. Inzwischen gibt es wieder jüdische Familien in Brühl, die zur Synagogengemeinde in Köln gehören.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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