Rekordhoch
Arbeitsagentur zieht erfreuliche Bilanz für den Arbeitsmarkt 2016

Johannes Klapper, Chef der Agentur für Arbeit in Brühl | Foto: Agentur für Arbeit/Cuvellier
  • Johannes Klapper, Chef der Agentur für Arbeit in Brühl
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Brühl/Rhein-Erft-Kreis - Im Jahresdurchschnitt 2016 lag der Bestand an Arbeitslosen bei 17.790.
Im Vergleich zu 2015 sank er um 2,8 Prozent. Im Dezember lag die Zahl
der Arbeitslosen im Rhein-Erft-Kreis um 175 oder 1,0 Prozent
niedriger. Insgesamt waren im Dezember 16.828 Menschen arbeitslos. Vor
10 Jahren waren es noch 23.270 Menschen. Der Bestand der Arbeitslosen
im Dezember 2016 lag mit 4,4 Prozent deutlich unter dem Niveau des
Dezember 2015. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 6,8 Prozent.
„Wir verzeichnen ein Rekordhoch bei der Zahl der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im ersten Quartal des
Jahres, sinkende Arbeitslosenzahlen und kontinuierlich steigende
Nachfrage nach Arbeitskräften. Diese positiven Entwicklungen konnten
die Herausforderungen am Arbeitsmarkt, die mit der neuen Zielgruppe
der Flüchtlinge verbunden waren, auffangen. Die Vermutung, dass der
verstärkte Zuzug geflüchteter Menschen zu einer neuen Krise am
Arbeitsmarkt mutiert hat sich nicht bestätigt.“, so Johannes
Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit
Brühl.
Als besonders herausragend bewertet der Arbeitsmarktexperte die
Beschäftigungsentwicklung im Rhein-Erft-Kreis. Die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im März 2016 bei
134.646 und ist damit im Vergleich zum März 2015 um 4.098 oder 3,1
Prozent gestiegen. Im März 2000 lag die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten noch bei 118.901, was
einem Beschäftigungswachstum von 15.745 Beschäftigen in den letzten
16 Jahren entspricht. „Von diesem Beschäftigungswachstum
profitieren sowohl Männer als auch Frauen, jedoch stieg die
Beschäftigung der Frauen prozentual stärker (+3,5 Prozent zu +2,9
Prozent bei den Männern). Bedeutend ist aber auch, dass sowohl die
Vollzeit- als auch die Teilzeitbeschäftigung stark angestiegen ist.
Denn dies bedeutet, dass die zunehmende Teilzeitbeschäftigung nicht
zu Lasten der Vollzeitbeschäftigungen ging“, stellt Klapper fest
und sieht hier einen engen Zusammenhang zu der höheren
Erwerbsbeteiligung der Frauen.
Weitere Gründe sieht Klapper zudem im steigenden Bedarf an
Arbeitskräften, sei es aufgrund der wachsenden Aufträge an die
Dienstleistungsbranche, aufgrund steigender Nachfrage nach
Gesundheits- und sozialen Dienstleistungen oder auch durch den Bedarf
an Arbeitskräften, der im Kontext der Fluchtmigration entstanden ist.
„Denn es wurden nicht nur zahlreiche Menschen für die Betreuung und
Beratung der geflüchteten Menschen eingestellt, sondern
beispielsweise auch Dozenten für Integrationsmaßnahmen sowie
zusätzliches Sicherheitspersonal. Und auch die Baubranche musste für
den außerordentlichen Bedarf an Wohnraum ihre Personaldecke
verstärken“.
Diese Gründe sind mit verantwortlich, dass auch die Anzahl der
gemeldeten Stellen in 2016 ein neues Jahreshoch erreichten. Mit 10.308
gemeldeten Sozialversicherungspflichtigen Stellen in 2016 wurde das
Ergebnis des Vorjahres noch einmal um 1.199 Stellen oder 13,2 Prozent
überschritten. „Leider gehen aber die Arbeitgeber immer noch zu
wenige Kompromisse bezüglich der Kompetenzen der gesuchten
Fachkräfte ein. Schwächere Bewerberinnen und Bewerber bekommen nur
selten eine Chance. Andererseits können viele der freien Stellen
trotz eines großen Bewerberangebotes nicht besetzt werden“, so
Klapper und appelliert: „Um den nötigen Fachkräftebedarf zu decken
führt kaum ein leichterer Weg zum Ziel, als die Nutzung vorhandener
Potenziale. Auch Bewerber, die auf den ersten Blick nicht alle
Voraussetzungen erfüllen, können an ihren Aufgaben wachsen. Ältere,
schwerbehinderte - oder auch gering ausgebildete Menschen müssen in
ihrer Arbeitsleistung nicht eingeschränkt sein. Geben Sie ihnen eine
Chance!“
Freudig zeigt sich der Arbeitsmarktexperte besonders über den
Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit. Ihre Zahl hat sich im
Jahresverlauf um 333 oder 4,3 Prozent reduziert. „Dies zeigt, dass
der besondere Einsatz für diese Zielgruppe langsam Früchte
trägt“, so Klapper weiter.
Für das neue Jahr erwartet Klapper dass sich die Entwicklung der
vergangenen Monate fortsetzen wird. „Die aktuellen Prognosen des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sieht für die Region
auch in 2017 einen leichten Anstieg der Beschäftigung und auch die
Arbeitslosenzahlen könnten noch weiter leicht sinken“. Seine
Bestätigung findet diese Prognose in der aktuellen Umfrage des
Instituts der deutschen Wirtschaft, die zwar etwas zurückhaltender
von keiner wesentlichen Veränderung der Arbeitslosigkeit, jedoch von
einem weiteren Konjunkturhoch ausgeht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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