Wahrzeichen wird wieder funktionieren
Sanierung kann beginnen

Das Wahrzeichen von Stommeln, die Windmühle, ist komplett eingerüstet. Die aufwendigen Sanierungsarbeiten am Mauerwerk haben begonnen. | Foto: Holger Eichner
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Stommeln - Die Gerüstbauarbeiten am Wahrzeichen des Mühlenortes – der
Stommelner Windmühle – sind abgeschlossen. Die Restaurierungs- und
vor allem die aufwendigen Sanierungsarbeiten können beginnen.

STOMMELN - Lange Zeit haben die Eigentümer – die Familie
Krämer – darum gekämpft und alle Hebel bei Land und Bund in
Bewegung gesetzt, damit die Stommelner Mühle nicht eines Tages Opfer
des Verfalls wird, erklären die Eigentümer Peter und Ingrid Krämer.
Jetzt endlich sind die Gelder für die aufwendige Restauration vom
Bund bewilligt worden. Auf einen Zeitraum von fünf Jahren stehen die
Mittel zur Verfügung.

Über die Gesamtsumme von 254.000 Euro mag Peter Krämer nicht ganz so
gerne sprechen: „Das Geld ist nicht für uns, sondern wird
tatsächlich komplett in die Arbeiten an und in der Mühle fließen.
Allein die Gerüstbauarbeiten haben schon über 20.000 Euro
gekostet.“

Im Laufe der Jahre hat sich ein erheblicher Sanierungsstau
gebildet. „In der Außenmauer sind Risse und es hat sich eine
große Blase gebildet und wir wissen noch nicht, was darunter
liegt",
erklärt Christian Krämer – Sohn der Eigentümer. Das
Geheimnis wird in den kommenden Wochen gelüftet. Da das Projekt
‚Stommelner Windmühle’ mit öffentlichen Geldern vom Bund
gefördert wird, mussten die Arbeiten europaweit ausgeschrieben
werden.

Die Firmen, die an den Sanierungs- und späteren
Restaurierungsarbeiten beteiligt sind, mussten im Vorfeld
entsprechende Nachweise darüber erbringen, dass sie schon einmal mit
denkmalgeschützten Gebäuden gearbeitet haben. Im Vordergrund stehen
jetzt erst einmal die Arbeiten am Mauerwerk, die Entfeuchtung sowie
die Arbeiten an den Balkenköpfen. Die haben oberste Priorität und
zählen zu den Kernaufgaben. Die Standsicherheit der Mühle muss auch
für die kommenden Jahre gewährleistet werden.

Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Arbeiten am Mauerwerk bereits
schon nach vier Wochen beendet sein, hofft Christian Krämer. Erst im
Anschluss wird sich den Innenarbeiten gewidmet. Tragende Balken
müssen von Zimmerleuten heraus genommen und nach der Reparatur wieder
fachgerecht eingesetzt werden. Theoretisch könnte sich die Mühle
auch heute noch drehen, doch auch die Flügel aus Metall sind in die
Jahre gekommen und müssen überholt werden.

„Das Innenleben der Flügel besteht aus einem Holzhohlraum und
dieser ist nicht mehr in Ordnung. Er soll idealerweise durch eine
Aluminiumkonstruktion ersetzt werden. Aber davon sind wir aktuell noch
weit entfernt“,
sagt Christian Krämer. Wenn eines Tages alles
wieder fertig gestellt ist, dann wird auch die Mühle für
Besichtigungen und auch spezielle Führungen beispielweise am ‚Tag
des offenen Denkmals’ zur Verfügung stehen, wünschen sich die
Eigentümer. „Vielleicht wird sogar 2019 wieder gemahlen werden
können, doch ich glaube nicht daran“,
sagt Peter Krämer etwas
skeptisch.

Er hat tatsächlich noch den Beruf des Müllers von der Pike auf
gelernt und das in seiner eigenen Mühle. Damals gehörte sie seinem
Vater Jakob. Ein gutes Jahr hat er auch noch als Geselle dort
gearbeitet, bevor es ihn in eine artverwandte Branche – die
Kaffeerösterei – trieb. 1840 wurde die Mühle in Stommeln als
Projekt vorgestellt und 1860 fertiggestellt. Im Laufe der Jahrhunderte
hatte sie viele Eigentümer. 1937 haben sie die Vorfahren der Familie
Krämer von der Gemeinde Pulheim abgekauft. Bis 1978 war die Mühle
noch im Betrieb.

Seit 1995 steht die Stommelner Windmühle unter Denkmalschutz und die
Auflagen, an die man sich als Eigentümer halten muss, sind gewaltig:
Man könne nicht einfach Dinge mal eben austauschen, berichten die
Eigentümer. „Ich empfinde es als großes Glück, das jetzt etwas
gemacht wird“
, sagt Peter Krämer.

- Holger Eichner

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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