Wider Antisemitismus und Fremdenhetze
Wolfgang Birkholz zu Gast beim CVJM-Männerkreis

Wolfgang Birkholz (2.v.l.), Vorsitzender der Oberbergischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, beleuchtete die Thematik in all ihren abgründigen Facetten. | Foto: Gunter Hübner
  • Wolfgang Birkholz (2.v.l.), Vorsitzender der Oberbergischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, beleuchtete die Thematik in all ihren abgründigen Facetten.
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Oberwiehl - (gh) Der CVJM Oberwiehl mit seinen gut 700 Mitgliedern hat sich vor
allem im Handballsport einen Namen gemacht. Aber der 1931 gegründete
Verein, hat nicht nur sportliche Aktivitäten zu bieten, sondern steht
ebenso für Geselligkeit und das Miteinander im christlichen Glauben.
Dies beweist nicht zuletzt der im zweiwöchigen Rhythmus stattfindende
Männerkreis. Die Abende werden jeweils unter ein Thema, das aktuell
bewegt, gestellt. Sei es politischer, kultureller, religiöser oder
gesellschaftspolitischer Natur.

So war dieses Mal Wolfgang Birkholz als Vorsitzender der
Oberbergischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
eingeladen, „denn wir müssen leider beobachten, dass in unserem
Land zunehmend fremdenfeindliche Hetze an der Tagesordnung ist. Dies
auch in Richtung jüdischer Mitbürger“, so Edgar Bergerhoff und
Kurt Oesinghaus, die den Männerkreis leiten.

Die Männer wollten wissen, woher dieser Hass, diese Vorurteile und
die daraus folgernden Anfeindungen und Übergriffe kommen und wie man
ihnen begegnen könne.

Wolfgang Birkholz, als profunder Kenner des Judentums, musste
allerdings direkt zu Beginn seines anschaulichen, sachlichen, aber
doch empathischen Vortrags eingestehen, dass auch er die Frage nicht
beantworten könne. „Der Antisemitismus liegt außerhalb jeder Logik
und ist nicht konkret greifbar“, hielt er für sich fest. Er
schilderte dies an zahlreichen Beispielen, die bis hin zu den
entsetzlichen Pogromen und dem unfassbarem Holocaust während der
Nazidiktatur reichen.

„Aber der Antisemitismus endete nicht mit dem Untergang des von den
braunen Schergen ausgerufenen 1.000-jährigen Reiches, sondern schwelt
seither latent weiter und versucht sich Gehör zu verschaffen. Nicht
nur in unserem Land“, so Birkholz. Es sei eine Tatsache, dass auch
heute jüdische Einrichtungen, beginnend von Kindergärten, unter
strengem Polizeischutz stehen und landesweit in den Synagogen die
Diskussion geführt werde, ob es nicht ratsamer sei, Deutschland zu
verlassen.

Es wird sich wieder „getraut“, fremdenfeindliche Parolen zu
grölen und Übergriffe zu wagen, nach dem Motto, das es schon einmal
gab: „Wie weit kann ich gehen, bevor sich mir einer
entgegenstellt?“.

Hier gälte es, so Wolfgang Birkholz, mit aller Kraft die Trommel zu
rühren, um den Anfängen zu wehren. Gerade die Jugend müsse
informiert und sensibilisiert werden, um sich gemeinsam dieser fatalen
Strömung entgegen zu stemmen, „denn“, so Birkholz, „die Nazis
haben den Fremden- und Judenhass nicht erfunden. Er liegt wohl in der
Psyche der Menschen verankert und soll eigene Schwächen, Zweifel und
Ängste übertünchen.“ Dem konnte sich die Männerrunde in einer
lebhaften Aussprache, die dem Vortrag folgte, nur anschließen.

Näheres zum CVJM-Männerkreis unter www.cvjm-oberwiehl.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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