Swisttaler gedenken der Flutkatastrophe
Gedenkfeier für Flutopfer

Eindrucksvolle Erinnerungen, die nachwirken: Im Gespräch mit Moderatorin Marion Theisen (links) berichteten Betroffene und Helfer aus erster Hand über die Ereignisse von den Fluttagen.  | Foto: Peter Adolf
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  • Eindrucksvolle Erinnerungen, die nachwirken: Im Gespräch mit Moderatorin Marion Theisen (links) berichteten Betroffene und Helfer aus erster Hand über die Ereignisse von den Fluttagen.
  • Foto: Peter Adolf

Swisttal-Heimerzheim (Ad). Es war ein großes Versprechen, das Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner auf der zentralen Gedenkfeier der Gemeinde zum Jahrestag der Flutkatastrophe den Bürgern zusicherte: „Wir werden alles dafür tun, damit den Betroffenen geholfen wird und sich das Geschehene niemals wiederholt“.

Ganz bewusst hatte die Bürgermeisterin das Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei in Heimerzheim als Ort für die Gedenkfeier ausgewählt, denn hier hatte der Krisenstab der Gemeinde in den ersten Tagen und Nächten gearbeitet, nachdem andere Standorte wie das Rathaus ebenfalls überflutet waren. „Doch nicht nur der Krisenstab hat hier Obdach gefunden, sondern auch hunderte Menschen, die von vielen Helfern in dieser Nacht und am darauffolgenden Tag aus den Fluten oder aus beschädigten Gebäuden gerettet und evakuiert wurden“, so Kalkbrenner. „In der Spitze waren 300 Evakuierte und 170 Kräfte der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in unserer Liegenschaft untergebracht“, erklärte Polizeidirektor Carsten Westerkamp.

Ihre Ansprache auf dem Sportplatz gliederte die Bürgermeisterin in die Themen „Gedenken – Dank – Zuversicht“. Sie erinnerte daran, dass Swisttal für viele Menschen zu einem Schrecken der Natur geworden sei, die ländlich Idylle zum Desaster: „Menschen wurden obdachlos, Menschen hatten Angst um ihr Leben und vier Menschen sind in Swisttal in dieser Katastrophe ums Leben gekommen“. Aber jetzt sei auch der Zeitpunkt gekommen, um „Danke“ zu sagen für alle, die angesichts dieser Jahrhundertkatastrophe und der von ihr verursachten Strukturausfälle eingesprungen seien. Ohne die vielen Helfer wäre die Situation damals noch viel schlimmer gewesen. Zwei wichtige Punkte schenken Zuversicht: Die Zusage auf finanzielle Leistungen sowie die weitere Unterstützung und Solidarität durch viele Helfer und Hilfsorganisationen. Dass es nur „miteinander“ gehe, unterstrich auch Westerkamp: „Das wichtigste Signal des heutigen Tages sollte aber Hoffnung sein für die, die das Thema noch länger mit sich tragen müssen.“ Gleichzeitig gehe es aber auch darum, jetzt für die Zukunft zu handeln: „Die Wahrscheinlichkeit weiterer Krisen, und damit ist nicht nur Hochwasser gemeint, wird dramatisch steigen. Wir alle können einen Beitrag gegen den Klimawandel und für die persönliche Krisenfestigkeit leisten“.

Den Auftakt der Feier bildete ein ökumenischer Gottesdienst mit Superintendentin Claudia Müller-Bück. Nach den beiden Ansprachen moderierte Marion Theisen eine Gesprächsrunde mit acht Betroffenen und Helfern, die ihre Erlebnisse eindrucksvoll schilderten, darunter Ralf Meis aus Odendorf, Dirk Lüssem aus Ludendorf, Frank Gürtler aus Miel und Ramon Braun aus Heimerzheim.

Eindrucksvolle Erinnerungen, die nachwirken: Im Gespräch mit Moderatorin Marion Theisen (links) berichteten Betroffene und Helfer aus erster Hand über die Ereignisse von den Fluttagen.  | Foto: Peter Adolf
„Das Geschehene darf sich niemals wiederholen“: Petra Kalkbrenner (am Rednerpult) sprach zu den Betroffenen. | Foto: Peter Adolf
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