"Dialog auch mit Andersdenkenden"
Bundeskanzlerin eröffnet das KSI

Rainer Maria Kardinal Woelki, Dr. Angela Merkel und Bürgermeister Franz Huhn (von links) auf der Dachterrasse. | Foto: Woiciech
3Bilder
  • Rainer Maria Kardinal Woelki, Dr. Angela Merkel und Bürgermeister Franz Huhn (von links) auf der Dachterrasse.
  • Foto: Woiciech
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Siegburg - Mit der Gratulation von Dr. Angela Merkel erhielt das
Katholisch-Soziale Institut (KSI), wie auch die Stadt Siegburg, zum
offiziellen Auftakt eine außergewöhnliche Würdigung.

Die Bundeskanzlerin zerschnitt, gemeinsam mit Rainer Maria Kardinal
Woelki, das rote Band auf der Dachterrasse des Instituts, bevor sie
sich ins Goldene Buch der Stadt eintrug und am Festakt im
„Europaforum“ teilnahm.

„Ein Kirchturm bietet Orientierung einer anderen Art. Es ist eine
Orientierung für Seele und Gewissen jedes Einzelnen, und eine
Orientierung für die Gestaltung eines Gemeinwesens“, so Rainer
Maria Kardinal Woelki in seiner Ansprache. „Es ist nicht
selbstverständlich, dass sie sich dafür die Zeit nehmen, hier zu uns
zu kommen. Der hohe Besuch markiert gleichzeitig, dass dies nicht
irgendein Bildungshaus ist, dass wir mit diesem Festakt
wiedereröffnen, sondern dass das KSI eine Bedeutung hat, die weit
über unser Erzbistum Köln hinausragt“, richtete er sein Wort an
die Bundeskanzlerin.

Weiterhin verwies der Kardinal auf die „Würde des Menschen als
oberste Richtschnur“ und das Wappenwort des KSI-Gründers Joseph
Kardinal Frings, das auch die Arbeit des Instituts „Für die
Menschen bestellt“ sei.

Daher sind alle eingeladen und ermutigt, „Freude an der
Verantwortung für das Gemeinwesen und des Gemeinwohls zu finden. Es
sind Urteilskraft und gute Kenntnisse, die hier im KSI theoretisch
erarbeitet und dann praktisch vermittelt werden sollen, damit
möglichst viele Bürger in ihrer Verantwortungsfreude
zusammenwachsen.“

Die Bundeskanzlerin zeigte sich in ihrer Rede vom Michaelsberg, als
„wunderbarer Ort“ mit seiner fast 1000-jährigen Tradition,
sichtlich beeindruckt. „Die Benediktiner sahen in der Veränderung
eine Chance“, gab sie noch einen Rückblick auf das Jahr 2010.
Daraus habe sich eine Gestaltungskraft entwickelt, die zu einem
„neuen Kapitel geistiger Präsenz und Lebens auf dem Michaelsberg“
führe.

Im Hinblick auf die sozialethische Arbeit des KSI warf die
Bundeskanzlerin außerdem Fragen nach verantwortungsvoller Politik,
der Arbeitswelt, der Europäischen Union, die Würde des Menschen,
Verantwortung in der Familie, aber ebenso den Werten der Demokratie
auf. „Diese müssen immer wieder neu erarbeitet werden.“

Ein großer Punkt galt vor allem der Bildung. Das KSI ermutigt die
Menschen zu eigenständigem Denken und ermöglicht ein „gutes Maß
an Urteilsfähigkeit.“ Für Dr. Angela Merkel ist das
Katholisch-Soziale Institut ein idealer Ort für Diskussionen: „Wir
brauchen den Dialog, auch mit Andersgläubigen und Andersdenkenden.“

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.