Silberdorf feiert in Berlin
Vier Tage Partylaune für Ruppichterother Delegation

Bundeslandwirtschaftsminister Christoph Schmidt (li.), gratulierte der Ruppichterother „Bühnenabordnung" zum zweiten Platz im Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". | Foto: Elmar Happ
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  • Bundeslandwirtschaftsminister Christoph Schmidt (li.), gratulierte der Ruppichterother „Bühnenabordnung" zum zweiten Platz im Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft".
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Ruppichteroth - Nun ist er endgültig abgeschlossen, der Dorfwettbewerb „Unser Dorf
hat Zukunft“. Anlässlich der „Grünen Woche“ hat in Berlin die
Siegerehrung auf Bundesebene stattgefunden. Insgesamt 80
Ruppichterother, je zur Hälfte vom Bürgerverein (BVR) und vom
Jugendmusikkreis (JMK), machten sich mit zwei Bussen auf den Weg in
die Hauptstadt, um die Silberurkunde und eine Plakette abzuholen.

Die BVR-Mannschaft startete ihren Aufenthalt in Berlin mit einem
Besuch im Bundestag und war dort zu Gast bei der Abgeordneten
Elisabeth Winkelmeier-Becker. Außerdem wurde die Möglichkeit
genutzt, ein Säckchen Döörper Heimaterde, in diesem Fall
Mutterboden aus Mollhööfen an der Bröltalhalle, in das Beet des
Kunstwerkes „Der Bevölkerung“ von Hans Haacke im Innenhof des
Reichstages einzubringen. Schließlich wohnte man dann noch einer
recht spärlich besuchten Sitzung im Plenarsaal bei. Den krönenden
Abschluss dieses Besuches bildete ein Gemeinschaftsfoto in der
Reichstagskuppel mit einem faszinierenden Ausblicken über das
abendliche Berlin.

Ab dann wurde in den „Feiermodus“ umgestellt und bereits der erste
Abend klang äußerst heiter in der Hotelbar aus. Tags drauf ging es
nach dem Frühstück in Richtung Messegelände zum Besuch der Grünen
Woche. Die Fahrtteilnehmer waren weitläufig sichtbar, einheitliche
rote Schals mit „Silberdorf“-Aufschrift tauchten immer und
überall wieder auf.

Der JMK musste sich zum Soundcheck einfinden, die BVR-Mitglieder
ließen es sich an den Messeständen mit ihren reichlichen Angeboten
gut gehen. Besonders der Stand einer Brauerei aus Oberberg wurde von
der Gruppe mit den roten Schals stark frequentiert. Nachmittags trafen
sich dann alle Teilnehmer und Freunde der 33 Siegerdörfer, in diesem
Falle 2.700 Gäste, im City Cube zur Siegesfeier mit großem Dorffest.
Eine Ortschaft war gar mit 280 Personen angereist.

Gestartet wurde der Wettbewerb vor drei Jahren mit 2.400 Dörfern
bundesweit. In Berlin wurden nun die verbliebenen 33 Orte jeweils mit
Gold, Silber und Bronze prämiert, Ruppichteroth gehörte dazu. Die
Siegerehrung streckte sich relativ lang hin, da
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zu jedem Sieger eine
Rede hielt. Die Vertreter der einzelnen Dörfer heizten die Stimmung
jedoch immer wieder an. Als „Erfolgsgeschichte des Ehrenamts“
bezeichnete Minister Schmidt den Dorfwettbewerb. Mit dem Abschluss der
Siegerehrung kam dann auch der JMK zum Zuge. Auch hier trugen alle
Musiker den roten Silberdorf-Schal. Ihre Fangemeinde waren dann die
BVR‘ler, die den gesamten Auftritt auf der Tanzfläche mitlebten und
für eine tolle Stimmung sorgten. Da ist das Dorf so richtig zusammen
gerückt. Schließlich suchten die Ruppichterother noch Kontakt zu
Vertretern der anderen Dörfer und feierten so quasi ein riesiges
„Dorffest“ mit Menschen aus der ganzen Republik.

Am Folgetag stand bei schönstem Sonnenschein und frostiger Kälte
eine interessante Stadtrundfahrt auf dem Programm. Danach erkundeten
die Ruppichterother auf eigene Faust die Hauptstadt und immer wieder
sah man in den Straßen und Geschäften die roten Schals. In bester 
Stimmung machte sich die Delegation dann wieder auf den Heimweg und
alle waren sich einig: „Berlin ist eine Reise wert und eine solche
erst recht“.

Zwei Mitglieder vom BVR-Dorfteam durften dann zwei Tage später
nochmals Berlin ansteuern. Alle Siegerdörfer waren zu einem Empfang
und Fototermin bei Bundespräsident Joachim Gauck ins Schloss Bellevue
eingeladen. Ruppichteroth wurde vertreten durch Wolfgang Steimel und
Hans Peter Hohn. „Das Phänomen der Verstädterung in Deutschland
sei weit verbreitet, dennoch gebe es viele Chancen“, so Gauck in
seinem Grußwort. Mancher Arbeitsplatz könne auch in Dörfern neu
entstehen, der gar nicht mit der Landwirtschaft oder den
Handwerksbetrieben verbunden sei. Der ländliche Raum müsse sich
selbst neu entwickeln und da reiche es nicht, zu warten, was der
Landkreis für einen tue, so der Bundespräsident - gerade, wenn es
etwa um die Versorgung mit schnellem Internet gehe. Schnell wurde sich
noch ein Autogramm des Staatsoberhauptes geholt, bevor es zu einem
abschließenden Empfang in die Landesvertretung von Rheinland-Pfalz
ging. Locker plauderte man miteinander und jeder erzählte von kleinen
Anekdoten, als die Jury im Ort war. Es war sehr unterhaltsam, da die
Jurymitglieder diese Anekdoten aus ihrer Sicht ganz anders sahen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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