50 Jahre Gold-Kraemer-Stifung - Teil 1
Wer waren Katharina, Rolf und Paul Kraemer?

Im Januar 1953 brachte Käthe Kraemer den gemeinsamen Sohn Paul Rolf zur Welt. Da er sich zunächst normal zu entwickeln schien, gaben die Eltern voller Freude und Stolz die Geburt ihres „Goldjungen“ und Stammhalters bekannt.  | Foto: GKS/Archiv
  • Im Januar 1953 brachte Käthe Kraemer den gemeinsamen Sohn Paul Rolf zur Welt. Da er sich zunächst normal zu entwickeln schien, gaben die Eltern voller Freude und Stolz die Geburt ihres „Goldjungen“ und Stammhalters bekannt.
  • Foto: GKS/Archiv

Arbeitgeber, Unterstützer von Sport- und Kulturangeboten, Immobilienbesitzer und unermüdlich im Einsatz für Inklusion: Die Gold-Kraemer-Stiftung feiert in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen mit einem großen Stiftungs- und Bürgerfest am Samstag, 10. September rund um ihren Stiftungssitz in Frechen-Buschbell. Doch bevor es soweit ist, wollen wir die Stiftung, ihre Gründer und ihre Arbeit in den kommenden Ausgaben genauer vorstellen

Region. Vielen Menschen im Rheinland ist der Name Kraemer ein Begriff, oft, weil sie irgendwann in ihrem Leben einmal ein Schmuckstück bei „Gold Kraemer“, gekauft haben. Manch einer kannte Paul und Katharina Kraemer, die Inhaber der Juweliergruppe auch persönlich.

Die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte des Ehepaars begann mit einem einzelnen Ladengeschäft auf der Kölner Schildergasse. Heute gehören zur Juwelierkette „Kraemer“ mehr als 35 Filialen in über 25 Städten sowie ein Onlineshop.

1958 waren die beiden aus Köln nach Frechen-Buschbell gezogen, um im ländlichen Umfeld der Großstadt ihrem schwerstmehrfachbehinderten Sohn Rolf eine möglichst natürliche, barrierefreie Umgebung und damit ein gesünderes Aufwachsen zu ermöglichen.

Als Rolf 1966 im Alter von nicht ganz 14 Jahren starb, beschlossen Paul und Katharina Kraemer, mit ihrem Vermögen andere Familien in einer ähnlichen Situation zu unterstützen. Hilfen und Fördermöglichkeiten für Familien mit Kindern mit Behinderung gab es in den 1960er Jahren nur sehr eingeschränkt.

Die Kraemers leisteten Pionierarbeit, damit Menschen mit Behinderung nicht länger abseitsstehen, sondern in die Mitte der Gesellschaft rücken.

So markiert das Jahr 1972 sowohl für die Eheleute Kraemer als auch für den damaligen Kreis Köln-Land (heutiger Rhein-Erft-Kreis) ein bedeutendes Datum: Die Gründung der Gold-Kraemer-Stiftung als einer der größten Stiftungen privater Initiative in Deutschland zur Förderung von Menschen mit Behinderung. Damit bündelten die Eheleute ihr bis dahin großes und vielfältiges soziales Engagement für betroffene Familien.

In ihrer direkten Nachbarschaft entstanden die Paul-Kraemer-Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche, die Heilpädagogische Kita Käthe Kraemer und die ersten Wohnstätten für Menschen mit Behinderung in der Region. „Die Arbeit ermöglicht uns das Vergessen. Wir wollen und können auch heute noch den Gedanken an das Leid und den Tod unseres einzigen Kindes nicht ertragen. Die Begegnung mit den Behinderten erinnert mich immer wieder daran, dass mein Sohn auch in seinem kurzen Leben ein kleines Glück empfinden konnte”, erklärte Paul Kraemer einmal sein Engagement.

Katharina Kraemer starb im April 2006, ihr Mann Paul kaum ein Jahr später.

Ihren Wohnsitz, ihr Unternehmen und ihr gesamtes Vermögen vermachten sie der Gold-Kraemer-Stiftung. Alle Erträge der Juweliergeschäfte gehen auf das Konto der Stiftung.

Seitdem baut die Stiftung ihre Angebote in den Bereichen Wohnen, Sport-, Bewegung- und Therapieangebote, kulturelle Teilhabe und Bildungsangebote für junge Menschen mit Behinderung immer weiter aus.

Weitere Infos unter:www.Gold-Kraemer-Stiftung.de

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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