NS-Gedenkorte
Ein Gewinn für die Erinnerungskultur

Im Bergheimer Kreishaus wurde das neue Online-Portal vorgestellt, das unter Federführung des Vereins ASH Sprungbrett entwickelt wurde. | Foto: Rhein-Erft-Kreis
  • Im Bergheimer Kreishaus wurde das neue Online-Portal vorgestellt, das unter Federführung des Vereins ASH Sprungbrett entwickelt wurde.
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Rhein-Erft-Kreis (red). Gemeinsam mit dem Bergheimer Verein ASH Sprungbrett hat Landrat Frank Rock jetzt eine neue Webseite mit Gedenkstätten und Erinnerungsorten für NS-Opfer im Rhein-Erft-Kreis vorgestellt. Ende Februar wurde das Internetportal mit rund 55 Gedenkorten nach nur vier Monaten Entwicklungsarbeit unter der Adresse www.gedenkorte-rheinerft.de freigeschaltet.

Das Portal schafft neue Möglichkeiten, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und das eigene politische Verständnis weiterzuentwickeln. Initiator des Portals ist das Aktionsbündnis für Demokratiestärkung und Antirassismus (a.d.a.), das 2017 auf Initiative des Rhein-Erft-Kreises und des Vereins ASH-Sprungbrett gegründet wurde.

„Dieses Angebot ist ein Gewinn für die Erinnerungskultur im Rhein-Erft-Kreis“, erklärte Rock. Auf diese Weise würden frühere Initiativen des Kreises zur geschichtlichen Bildung wie die Handreichungen für Lehrer und Schüler „Nationalsozialismus im Rhein-Erft-Kreis (1933-1945)“ ergänzt.

Bei Bildungsveranstaltungen für Vereine, Schulklassen und zivilgesellschaftliche Initiativen sei der didaktische Wert einer Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus immer wieder hervorgetreten, machte Beate Schnitzler, geschäftsführende Vorständin des Vereins ASH-Sprungbrett, deutlich. Zeugnisse dieser Epoche seien die zahlreichen Gedenktafeln und Mahnmale im Rhein-Erft-Kreis, die zu unterschiedlichen Zeiten geschaffen wurden. „Wir wollen diese Gedenkorte, die oft versteckt und unscheinbar sind, stärker in unsere Bildungsarbeit einbeziehen“, so Schnitzler. Das Portal biete dafür eine gute Grundlage, da es zu jedem Ort Informationen über Lage, Entstehung und Aussage liefere.

Um das Projekt zu entwickeln, wurde der Kölner Historiker und Journalist Martin Lehrer engagiert. „Wir haben ein klar strukturiertes Portal entwickelt, das einfach zu bedienen ist und in alle Richtungen erweitert werden kann“, so Lehrer.

Neue Forschungsergebnisse, wiedergefundene Quellen oder historische Fotos ließen sich problemlos einarbeiten. Um sicherzustellen, dass die Inhalte wissenschaftlich abgesichert sind, stehe die Redaktion im Austausch mit den zehn Stadtarchiven im Kreis sowie dem Kreisarchiv. Auch Heimatvereine oder Privatpersonen seien eingeladen, an dem Portal mitzuarbeiten. „Wir haben bereits mehrere neue Beiträge zu Gedenkorten im Rhein-Erft-Kreis erhalten“, bestätigt Lehrer.

Texte und Bilder des Portals können unter Nennung der Quelle zu wissenschaftlichen, didaktischen oder gemeinnützigen Zwecken verwendet werden.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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