Zuckerfabrik schließt
Aus nach 145 Jahren

Die Schließung der Zuckerfabrik Elsdorf wird 130 Stellen kosten. | Foto: Martina Thiele-Effertz
  • Die Schließung der Zuckerfabrik Elsdorf wird 130 Stellen kosten.
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Elsdorf - Die Schließung des Werks kostet 130 Arbeitsplätze in der
Zuckerveredelung und ist für Elsdorf eine traurige Nachricht. Der
Zuckerhersteller will den Arbeitsplatzabbau "möglichst
sozialverträglich" gestalten, heißt es in einer Stellungnahme.
Betroffen sind laut Gewerkschaft NGG (Nahrung Genuss Gaststätten)
unter anderem Produktionsmitarbeiter, Techniker und Laboranten.
Nachdem die Rübenverarbeitung und Zuckerproduktion in Elsdorf bereits
vor zehn Jahren aufgegeben wurde, soll der Standort weiter schrumpfen.
Noch rund 60 Mitarbeiter sollen laut NGG ihren Job behalten. Die
Gewerkschaft spricht von einem "bitteren Tag für das süße Gewerbe
im Rheinland".

Besonders traurig ist, dass mit Elsdorf das Stammwerk des Konzerns
schließt, in dem die Unternehmenspioniere Emil Pfeifer, Eugen Langen
und Valentin Pfeifer 1871 die erste Zuckerfabrik des Konzerns
gegründet haben. Heute ist Pfeifer und Langen in vielen Ländern
Europas tätig und will für den weiteren Ausbau von
Produktionskapazitäten in den kommenden Jahren einen dreistelligen
Millionenbetrag investieren, nur eben nicht im Rheinland.

Bürgermeister Andreas Heller zeigte sich schockiert von der Nachricht
der Werksschließung, die 130 von 190 Jobs kosten soll. "Pfeifer und
Langen ist in der Pflicht, den Mitarbeitern nun eine akzeptable
Lösung anzubieten", sagte Heller. Die Hauptverwaltung des
Unternehmens in Köln hat eine "sozialverträgliche" Lösung in
Aussicht gestellt. Laut Heller ist die "Schließung der Zuckerfabrik
ein massives Problem" für die Elsdorfer Stadtkasse, da das
Traditionsunternehmen der zweitgrößte Gewerbesteuerzahler der Stadt
sei.

Heller kündigte an, die Flächen in Zusammenarbeit mit dem
Unternehmen der Zuckerfabrik neu vermarkten zu wollen, um neues
Gewerbe ansiedeln zu können. In der kommenden Woche will der
Bürgermeister die Unternehmensführung und den Betriebsrat einladen,
um zu vermitteln und an einer Lösung mitzuwirken.

- Georg Zingsheim

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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