Lebensbegleiter auf vier Pfoten
Ausbildung von Assistenzhunden

Angela Hassinger und Bernd Hermanns - mit ihren Hovawarts -bilden Warn- und Signalhunde aus. | Foto: Andrea Eischeid
  • Angela Hassinger und Bernd Hermanns - mit ihren Hovawarts -bilden Warn- und Signalhunde aus.
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Oberberg - (ae) Hunde sind treue Begleiter und Weggefährten des Menschen. In
vielen Familien sind Hunde Mitglied der Gemeinschaft. Doch es gibt
nicht nur den „normalen“ Familienhund zum Spielen, sondern auch
Assistenzhund, die eine helfende Funktion übernehmen.

Assistenzhunde sind Hunde, die so ausgesucht und ausgebildet werden,
dass sie in der Lage sind, einem Menschen mit körperlicher oder
geistiger Einschränkung im Alltag zu helfen.

Einsatzgebiete

der Assistenzhunde

Die Head-Assistenzhundetrainer Angela Hassinger und Bernd Hermanns
bilden Hunde für LPF (Lebenspraktische Fähigkeiten, der klassische
Rollstuhlbegleithund), PTBS (posttraumatische Belastungsstö-

rungen), Mobilitäts- und Demenz- Assistenzhunde in Engelskirchen aus.

Hassinger und Hermanns haben eine zweijährige Ausbildung beim
Deutschen Assistenzhundezentrum gemacht und legen ihren Schwerpunkt
auf Diabetiker-, Epilepsie-, Asthma-, Schlaganfallwarn- und
Signalhunde (für Gehörlose).

Warnhunde melden durch lecken, Kopf oder Pfote auflegen und anstupsen,
etwa der Diabetikerwarnhund, wenn eine Unter- oder Überzuckerung
unmittelbar bevorsteht. Die Aufgabe eines Signalhundes wird
individuell auf die Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt, wie etwa
das Anzeigen der Türklingel, des Weckers, des Telefons oder das
Weinen und Rufen eines Kindes.

Welcher Hund ist geeignet?

Bei der Suche nach dem geeigneten Hund für die spezielle Ausbildung
stehen Hassinger und Hermanns zur Seite. Besonders gut eignen sich
Labrador oder Golden Retriever, Collie sowie viele Doodles. Mit sieben
Wochen, idealerweise am 49. Tag, werden die Welpen getestet.

Die Ausbildung

Es gibt verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. Bei der
Fremdausbildung findet die komplette Ausbildung beim Trainer statt, es
folgt eine sechswöchige Gewöhnungsphase an den neuen Besitzer.

In der Mischausbildung befindet sich der Hund im ersten Jahr beim
Trainer, kommt anschließend in die Hände des neuen Besitzers, bevor
gemeinsam mit dem Trainer die Spezialausbildung startet.

Dann gibt es noch die Selbstausbildung, bei der der Erkrankte mit dem
Head-Assistenzhundetrainer gemeinsam die Ausbildung durchführt. Diese
bieten Hassinger und Hermanns im Moment in Engelskirchen an.

Damit ein Hund vom deutschen Assistenzhundezentrum überhaupt
ausgebildet wird, muss der Antragsteller einen Behindertengrad von
mindestens 50 Prozent im Schwerbehindertenausweis vermerkt haben,
ergänzt durch ein B (Begleitung) oder H (Hilflos); psychisch
Erkrankte benötigen eine Bescheinigung vom Facharzt. So soll
sichergestellt werden, dass auch wirklich nur diejenigen einen
Assistenzhund bekommen, die ihn aus medizinischer Sicht benötigen.

In Deutschland werden allerdings außer Blindenführhunden bisher
keine Assistenzhunde von den Krankenkassen bezahlt. Es besteht aber
die Möglichkeit, die Kosten der Assistenzhundeausbildung selbst zu
übernehmen und/oder Spendenaktionen zu starten.

Wenn bereits ein Hund vorhanden ist, kann dieser auf seine Eignung zum
Assistenz- oder Warnhund von den Assistenzhundetrainern getestet
werden.

Die Ausbildung zum Assistenzhund dauert etwa zwei Jahre. Hassingers
vierjährige Hovawart Hündin Hope kann auch Schubladen öffnen und
schließen, Reißverschlüsse öffnen und Socken ausziehen.Weitere
Informationen können eingeholt werden unter
www.assistenzhunde-zentrum.de/engelskirchen oder Tel. 01 78/2 90 00 49
oder 0 22 63/9 52 29 55.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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