Visionen von einem "Central Park"
OB Richrath fordert Ausgleich für Autobahnbau

So könnte der „Central Park“ im Jahr 2040 aussehen, wenn die Autobahn A1 unter der Erde verschwunden ist. | Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten
  • So könnte der „Central Park“ im Jahr 2040 aussehen, wenn die Autobahn A1 unter der Erde verschwunden ist.
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Leverkusen - Einen „Central Park“, in dem sich Menschen erholen, die
Freizeit genießen oder Sport treiben können: Das sind die
Vorstellungen von Oberbürgermeister Uwe Richrath für die Zeit nach
dem Autobahnbau.

Ein entsprechendes Szenario kreierte er bei einer ersten öffentlichen
Veranstaltung im Leverkusener Ratssaal. „Wir reden nicht davon, dass
es schon morgen passiert, sondern erst in der nächsten Generation,
vermutlich erst in 20 Jahren. Aber es geht darum etwas
zurückzufordern, das uns zusteht“, forderte Richrath an die Adresse
von Bund und Land.

Denn die Behörden sollen nach dem Verursacherprinzip die Kosten für
die künftige innerstädtische Gestaltung übernehmen. Es soll eine
Wiedergutmachung für die zerklüftete Infrastruktur und die
Belastungen sein, die Leverkusen in den nächsten Jahren ertragen
muss.

Mit frühzeitigen Planungen sei man in der Stadt immer gut gefahren,
erinnerte Dr. Reimar Molitor, geschäftsführendes Vorstandsmitglied
der Region Köln/Bonn, an die ersten Gespräche über eine denkbare
Landesgartenschau und Neue Bahnstadt Opladen. Immerhin insgesamt 85
Prozent aller Ideen aus der Bahnstadt-Perspektivenwerkstatt seien
inzwischen realisiert worden. Vor allem deshalb seien Bürger
aufgerufen, ihre Stadt aktiv zu gestalten, anstelle die Abwicklung der
Baustelle passiv zu ertragen und am Ende mit einer völlig neuen
Infrastruktur leben zu müssen.

„Aus der Jahrhundertbaustelle muss eine Jahrhundert-Chance für die
Stadtentwicklung werden“, verdeutlichte Molitor und versicherte
seine Bereitschaft, die Visionen zu transportieren und in Richtung
Land und Bund zu kommunizieren.

Im Beisein einiger Politiker zeichnete Landschaftsarchitekt Stephan
Lenzen das Bild von einem etwa drei Kilometer langen grünen Areal,
dass sich entlang der Dhünn von der Rheinschiene bis zum
Bundesligastadion erstreckt. Alle Pläne wurden in enger Absprache mit
der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH und den TSV Bayer 04 erarbeitet
und setzen natürlich voraus, dass die Autobahn A1 in einen Tunnel
bzw. einen Trog verlegt wird. Denn die Sportvereine sind in erster
Linie die Betroffenen.

„Die TSV-Trainingsplätze müssen für den Tunnelbau ohnehin verlegt
werden und kommen vermutlich nicht an den alten Platz zurück“,
sagte Lenzen. In diesem Fall könne man den freigewordenen Raum für
einen „Central Park“ oberhalb des Tunnels vollständig nutzen.
Weggefallene Parkplätze für das Stadion könnten integriert oder
durch ein begrüntes Parkhaus ersetzt werden.

Am Rande des Areals ergebe sich Potenzial für Wohnungsbau. Es gibt
bislang drei verschiedene Varianten. Diese reichen von einer
Verlagerung der Ostermann-Arena bis hin zu einem See – analog zum
„Central Park“ in New York – in der Mitte der neuen
Erholungsfläche. Die Ideen kamen bei den anwesenden Politikern gut
an. Gisela Kronenberg, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung,
Bauen und Planen, betonte: „Ich freue mich, dass meine Nachfahren
irgendwann im Central Park wohnen.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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