„Foodsharing" rettet essbare Lebensmittel vor dem Müll
Teilen statt Wegwerfen

Statt Lebensmittel in den Müll zu werfen, können wir sie teilen, so die Devise von Foodsharing. | Foto: Broch
  • Statt Lebensmittel in den Müll zu werfen, können wir sie teilen, so die Devise von Foodsharing.
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Köln - Zweimal die Woche holt Florian Brügge bei Supermärkten Brot,
Käse, Joghurt, Obst, Gemüse und andere Lebensmittel ab, die noch
gut, aber für die Geschäfte nicht mehr verkaufbar sind. Die
Lebensmittel bringt er anschließend zu Verteilstellen. Brügge
engagiert sich als Foodsaver bei der Bewegung „Foodsharing“. Die
wurde 2012 in Berlin gegründet. Das Ziel: Essbare Lebensmittel
retten, die sonst im Müll landen.

Allein in Deutschland werden über 12 Millionen Tonnen essbare
Lebensmittel weggeworfen. In Köln gibt es rund 4.500 Foodsaver.
„Das sind nicht nur Studenten, sondern Leute jeden Alters und aller
sozialer Klassen“, schildert Brügge. Foodsharing kooperiert mit
Betrieben - vor allem Supermärkten und Bäckereien - mit denen die
Initiative Verträge abschließt, über feste Abholtage. An
Verteilstationen - „FairTeiler“ genannt - kann sich jeder, der
will, kostenlos Lebensmittel abholen. In Köln gibt es 35
„FairTeiler“, die oft in Jugend- oder Bürgerzentren untergebracht
sind. Die Organisation läuft über die Website von „Foodsharing“
www.foodsharing.koeln

Wer als Foodsaver aktiv werden will, kann sich dort eintragen,
Neulinge werden eingearbeitet. „Jeder bestimmt selbst, wie viel Zeit
er einbringen will, ob er mit dem Rad fährt oder mit dem Auto“,
erläutert Brügge. „Der Klassiker ist, dass jemand in Urlaub fährt
und im Kühlschrank noch Sachen hat, die weg müssen. Die stellt er
als Essenkorb ein, wer interessiert ist, holt sich die Lebensmittel
ab. Das funktioniert sehr gut“, beschreibt Brügge. Als
Foodsharing-Botschafter leistet er auch Aufklärungsarbeit, spricht
Lebensmittelhändler an, ob sie bei der Bewegung mitmachen wollen,
gibt Workshops in Schulen und informiert auf Messen. „Es ist
wichtig, dass das Thema mehr ins Bewusstsein rückt“, betont er.

Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass weniger noch essbare
Lebensmittel in der Tonne landen. „Vor dem Einkaufen kann man sich
überlegen: Was und wie viel brauche ich? Sonst verführt das
Überangebot, zu viel zu kaufen“, so Brügge. Auch müssten nicht
Sachen weggeworfen werden, nur weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum
überschritten haben. „Es lohnt sich, den Joghurt zu öffnen und zu
begutachten, ob er noch gut ist“, meint der Foodsaver. Auch im
Wohnhaus oder in der Nachbarschaft könne man Gruppen bilden, in denen
man Lebensmittel, die man zu viel hat, teilt.

Mit dem gleichen Ziel, gibt es die App „Too Good To Go“. Hier
bieten Hotels, Restaurants und Bäckereien günstig ihre Essensreste
des Tages an.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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